Unternehmen in Elbe-Elster -
Die Einführung einer Corona-Impfprämie im Unternehmen "Uesa" in Uebigau-Wahrenbrück(Elbe-Elster) hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Dieses Fazit zieht der Geschäftsführer des Schaltanlagenbauers, Helmut Hoffmann, rund drei Monate nach Beginn der Aktion. "Ich bin nicht zufrieden", sagte er am Dienstag dem rbb. "Wir sind genauso schlecht wie Brandenburg im Durchschnitt ist, das heißt: Wir haben 67 Prozent Geimpfte - und nur 15 Prozent dazu gewonnen."
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich gegen Corona impfen lassen, bekommen seit Mitte November einmalig 300 Euro mehr Gehalt. Das Angebot genutzt haben laut Hoffmann bisher 43 der insgesamt 500 Mitarbeiter. Etwa 260 waren bereits zuvor geimpft und haben die Prämie nachträglich bekommen.
Corona sorgt für Mitarbeiterausfälle
Geschäftsführer Helmut Hoffmann hätte sich mehr von der Aktion erhofft. Doch diejenigen, die noch nicht geimpft sind, seien "im sprichwörtlichen Sinn bockig", sagt er. Sie könne man auch mit Geld nicht locken. "Sie sind einfach der Meinung, sie sind gesund und sie brauchen das nicht und was andere reden, das lassen wir uns nicht einreden."
Hoffmanns Sorge ist, dass die Firma durch personellen Ausfall nicht rechtzeitig liefern kann. Uesa baut jährlich rund 50.000 Schaltschränke, Termine müssen eingehalten werden. Allein im Januar verzeichnet das Unternehmen wegen pandemiebedingter Mitarbeiterausfälle doppelt so viele Überstunden wie sonst.
Fertigungsleiter Steffen Gerlieb brauchte keinen Anreiz, um sich impfen zu lassen. Bei einigen Kollegen komme man aber weder mit Argumenten noch mit Geld weiter, sagt er. Nur das tägliche Testen habe einige gestört. Dadurch hätten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zu 20 Minuten vor Arbeitsbeginn im Betrieb sein müssen. "Da gab es Mitarbeiter, die gesagt haben: Das mache ich jetzt schon vier Wochen, da lasse ich mich mal lieber doch impfen."
"Ziemlicher Griff in die Kasse"
Bereits im September hatte das Unternehmen eine 150-Euro-Impfprämie beschlossen, doch die sei "schwer angelaufen." Deshalb wurde die Summe Mitte November verdoppelt.
Noch bis Ende März bekommen die Angestellten von Uesa die 300-Euro-Prämie für eine Corona-Impfung. Für die Firma ist es ein "ziemlicher Griff" in die Kasse, hieß es Anfang Dezember vom Unternehmen. "Aber wenn wir unsere Aufträge nicht erfüllen und unsere Kunden nicht bedienen können, ist es schlimmer."
Sendung: Antenne Brandenburg, 14.02.2022, 16:40 Uhr
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