Vorfälle bei Cottbuser Polizei - Innenausschuss befasst sich erneut mit rechtem Graffito

Mo 06.01.20 | 17:30 Uhr
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Ein übermaltes Graffiti in Cottbus. Neun Polizisten aus Brandenburg haben in Cottbus vor einem Graffiti mit dem Slogan "Stoppt Ende Gelände" posiert - dafür sind sie nun von dem geplanten Großeinsatz rund um die Klimaproteste am Wochenende in der Lausitz ausgeschlossen worden (Quelle: rbb/Schiller)
Bild: rbb/Schiller

Nachdem neun Polizisten das Graffito "Stoppt Ende Gelände" in Cottbus überstrichen hatten, hinterließen sie offenbar den rechtsextremen Schriftzug "DC!". Der Vorfall wird nun ein weiteres Mal im Innenausschuss thematisiert.

Der Innenausschuss im Potsdamer Landtag wird sich an diesem Mittwoch ein weiteres Mal mit den Vorfällen um rechte Parolen auf einer Mauer in Cottbus befassen. Das sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag auf Anfrage. Innenminister Michael Stübgen (CDU) werde die Abgeordneten über den aktuellen Sachstand informieren.

Nach Angaben des Sprechers gibt es keine neuen Entwicklungen in dem Fall. Die Ermittlungen gegen die Polizisten liefen, bestätigte auch ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Potsdam.

Rechtsextremer Slogan

Neun Bereitschaftspolizisten hatten Ende November vor einer Demonstration von Klimaaktivisten vor einem Graffito mit den Worten "Stoppt Ende Gelände!" posiert, das auf der Mauer angebracht worden war. "Ende Gelände" ist eine Gruppe von Anti-Kohle-Aktivisten, die zum Protest in der Lausitz aufgerufen hatte.

Die Polizisten wurden von dem Einsatz abgezogen und nach Angaben des Innenministeriums verpflichtet, das Graffito zu übermalen. Beim Übermalen wurde das Kürzel "DC" auf der Mauer zurückgelassen, das den Angaben zufolge für den rechtsextremen Slogan "Defend Cottbus" (Cottbus verteidigen) steht. Dies hatten die Beamten damit erklären wollen, dass die Farbe ausgegangen sei.

LKA prüft ein Strafverfahren

Gegen die Beamten wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Zudem wurden sie für drei Monate vorübergehend versetzt. Dieser Zeitraum sei noch nicht abgelaufen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Potsdam. Das Landeskriminalamt prüft ein Strafverfahren.

Brandenburgs Innenstaatssekretär Klaus Kandt hatte im Dezember im Innenausschuss eine umfassende Untersuchung angekündigt. Dabei solle für die zurückliegenden fünf Jahre aufgelistet werden, welche rechten Vorkommnisse es bei der Cottbuser Polizei gegeben habe.

6 Kommentare

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  1. 6.

    Merk-, nein denkwürdig ist dass den Sympathisanten solcher "Herrschaften" immer dann "die gute alte rechtsstaatliche Methode" einfällt, wenn es diesen "Herrschaften" an den Kragen gehen soll.

    Da frage ich mich doch welche "Weltsicht" sie sich angeeignet haben.

    Wenn in bestimmten Gegenden wie z.B. Cottbus die "Mitte der Gesellschaft" extrem weit nach rechts gerutscht, was an den Wahlerfolgen der rechtsextremen AfD dort sieht, dann sollte man sich fragen was dort gescheitert ist.

  2. 5.

    Zuerst mal, beschäftigt sich der Innenausschuss im Potsdamer Landtag erneut mit den Vorfällen und der rbb berichtet darüber. Das ist seine Aufgabe, balltreter! Weiterhin: auch, wenn für Sie offenbar Polizisten mit Sympathien für rechtsextremes Gedankengut nicht sonderlich erwähnenswert erscheinen, dürfte das für den überwiegenden Teil der Bevölkerung etwas anders aussehen.

  3. 4.

    Ich bevorzuge da dann doch eher die gute alte rechtsstaatliche Methode : Ein sauberes Verfahren, an dessen Ende eine rechtskonforme Entscheidung steht.
    @Berliner : Für Sie ist ja die Beweisaufnahme ja bereits abgeschlossen und die Gesetze an Ihre Weltsicht angepasst ...
    Ob Rechts- oder Linksextrem - beides muss aus der Mitte der Gesellschaft bekämpft werden - Das Prinzip "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" ist schon mehrfach in der Weltgeschichte gescheitert....

  4. 3.

    Die Rechten sollten endlich ohne wenn und aber konsequent aus dem Dienst entfernt werden. Sonst entfernen die Rechten bald die Demokratie.

  5. 2.

    Gut, dass sich der RBB mit diesem gewaltigen Problem erneut beschäftigt.

  6. 1.

    Ich sehe sehr oft dieses laut Ihrer Meinung rechtsradikale „DC“, auf etwaigen Comics und auch auf manchen Ladegeräten.

    Da sollte sich dringend der Verfassungsschutz einschalten.

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