Neuansiedlung von Behörden - Cottbus sucht nach freien Immobilien

Do 06.02.20 | 15:59 Uhr
Vor einem Haus hängt ein Schild: "Zu verkaufen". Quelle: dpa/Markus Scholz
Audio: Antenne Brandenburg | 06.02.20 | Iris Wussmann | Bild: dpa/Markus Scholz

Am Mittwoch ist ein neues Kompetenzzentrum für Strahlenschutz für Cottbus gegründet worden. Die Feierlichkeiten fanden in Berlin statt. Der Grund: Das Kompetenzzentrum sucht nach geeigneten Immobilien. Im Zuge des Strukturwandels nach dem Braunkohleausstieg, der neue Institute und Behörden nach Cottbus und in die Lausitz bringen soll, lässt das aufhorchen. Gibt es in Cottbus überhaupt genug Platz?

Die für Bauen zuständige Bürgermeisterin von Cottbus, Marietta Tzschoppe (Bild: iris Wussmann/rbb)
Die für Bauen zuständige Bürgermeisterin von Cottbus, Marietta Tzschoppe | Bild: rbb/Iris Wussmann

Herausforderungen für die Stadt

Laut Marietta Tzschoppe, Bürgermeisterin und zuständig für Bauen und Stadtentwicklung, lässt sich die Frage klar mit Ja beantworten. Kein Platz in Cottbus? Das wäre ein fatales Signal und stimmt so nicht, wie Tzschoppe schon beim Start des Strahlenschutzzentrums klargestellt hat. "Die sind in Cottbus, sie sind derzeit sozusagen untereingemietet und wenn man als Stadt selbst mit Herzblut und aller Kraft unterstützen will und suchen will, wird es immer Möglichkeiten geben", so Tzschoppe.

Die Botschaft, die sie aussenden will, ist klar: Cottbus ist aufnahmebereit. Es gebe ausreichend leerstehende Gebäude und freie Flächen. Besonders gefragt seien aber die, die zentrumsnah und in Universitätsnähe sind. Eine künftige Medizinerausbildung mit 2.000 bis 3.000 Mitarbeitern zu stemmen, wird allerdings eine Herausforderung, wie Tzschoppe zugibt.

Großer Zuzug erwartet

Insgesamt rechnet sie mit 5.000 bis 7.000 Menschen, die in Cottbus auch im Bahn-Ausbesserungswerk und in Forschungseinrichtungen arbeiten werden. Darauf muss erst die gesamte Infrastruktur eingestellt werden, inklusive Nahverkehr oder Kitas. Auch Wohnraum muss her. Der Markt, so Ines Thurow von Isahr-Immobilien, ist aber nahezu leergefegt.

"Die Nachfrage ist unheimlich groß, nach Eigentum, nach Wohnungen, nach Häusern, nach Grundstücken, nach Neubauten. Das ist eine Folge dessen, dass hier etwas passiert in Cottbus", meint sie. Die Firma hat beispielsweise Stadtvillen gebaut. Die waren bereits verkauft, bevor der erste Stein auf dem anderen lag.

Die Stadt selbst will Flächen zum Wohnungsbau freigeben. Um dem Zuwachs zu begegnen, wurden bereits 16 neue Stellen geschaffen. Für Martin Wilke von der Ansiedlungsinitiative Lausitz Invest ist dabei aber klar, bei Städten mit Haushaltssicherungskonzept wie Cottbus muss auch das Land helfen. "Da müssen die Zügel von der Kommunalaufsicht gelockert werden", wie er meint.

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