Rehfelde (Märkisch-Oderland) - Schulunterricht durch hohen Krankenstand stark eingeschränkt
Die Krankheitswelle schwappt weiter übers Land und erfasst unter anderem Kitas und Schulen. Wegen der zahlreichen Ausfälle müssen auch Schüler in Rehfelde zunehmend mit Zusammenlegungen von Klassen und veränderten Stundenplänen rechnen.
Nur etwa die Hälfte der Pädagogen an der Grundschule Rehfelde bei Strausberg (Märkisch-Oderland) sind derzeit einsatzfähig. Grund sei der hohe Krankheitsstand der Lehrkräfte, sagte der Lehrer und Vertreter der Schulleitung Nils Stindl am Dienstag dem rbb.
"Die Situation ist im Moment sehr schwierig, wir haben zusätzlich zu den normalen Krankheitsfällen eine ganze Menge Infektionsfälle", so Stindl. Der Betrieb an der Rehfelder Grundschule sei demnach stark eingeschränkt, mit gravierenden Folgen für die 340 Schüler.
Fehlende Vertretungslehrkräfte
In Folge des hohen Krankheitsstands kommt es an der Rehfelder Grundschule derzeit immer häufiger zu Klassenzusammenlegungen und Unterrichtsausfällen. Denn laut Stindl gibt es auch nicht genug Vertretungslehrkräfte. "Offensichtlich ist der Lehrermarkt leer gefegt."
Die Elternsprecher der Schule fordern deshalb deutlich mehr Ausbildungsmöglichkeiten für Pädagogen. Nur so könne der Mangel - unabhängig von der aktuellen Krankheitswelle - gemildert werden, sagte Elternsprecher Sven Lange dem rbb. "Wie man sieht, reichen die Anzahl der zugeordneten Vertretungsstunden nicht aus." Es sei ein Versagen der Bildungspolitik. "Hier werden Eltern im Regen stehengelassen und das seit Jahren. Es muss dringend was getan werden", so Lange.
Brandenburg bildet seit Oktober an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg zwar 56 zusätzliche Lehrkräfte jährlich aus, doch bei einem geschätzten Bedarf von mindestens 500 Pädagogen sei das unzureichend, so Lange weiter.
Zahlreiche dauerhafte Krankheitsfälle
Abgesehen von dem aktuellen Krankheitsstand gebe es zudem Lehrer, die "dauerhaft" krank sind, sagte Doreen Fiedler, Mutter von Kindern, die die Schule besuchen. Laut Fiedler ist das Einstellen von neuem Personal dadurch gehindert.
Auch ihre Kinder seien von der aktuellen Situation betroffen. Unter anderem würde den Kindern durch den Unterricht in größeren Gruppen Vertrauenspersonen fehlen. In der Klasse ihres Sohnes seien derzeit 29 Schüler - neun Schüler mehr als im Normalfall.
Sendung: Antenne Brandenburg, 12.12.2023, 14:12 Uhr
Mit Material von Michel Nowak
