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Audio: Antenne Brandenburg | 04.07.2022 | Nico van Capelle | Quelle: dpa/Schoening

Frankfurt (Oder)

Weltweit erste Graphic Novel über Heinrich von Kleist vorgestellt

Im Frankfurter Kleist-Museum wurde am Montag die weltweit erste Graphic Novel über das Leben des Dichters Heinrich von Kleist vorgestellt. Mit dem Comic-Roman "Feuergeist" sollen auch Menschen erreicht werden, die den Dichter bislang noch nicht kannten, erzählt Museumdirektorin Anke Pätsch: "Eine große Zielgruppe sind natürlich Jugendliche, insofern lag der Gedanke ganz nah, da auch mal auf ein Medium zu gehen, in dem Fall auf eine Graphic Novel. Dass so viel Popfigur in Heinrich von Kleist steckt, hätte vielleicht auch nicht jeder gedacht."

Quelle: Kleist-Museum

60 Seiten mit bunten, modernen Zeichnungen

Poppig, feurig und bunt ist das 60-seitige Buch geworden. Die Zeichnungen sind modern, denn nicht nur die Zielgruppe ist jung, auch die Macherinnen und Macher. Die Graphic Novel entstand an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle, zusammen mit Museums-Pädagogin Christine Dalchau. Das Besondere für sie ist, dass zwölf Studierende ein Semester daran gearbeitet haben. "Normalerweise hat man ja einen Zeichner, der in einem Stil sozusagen durchzieht. Aber das die Zwölf sich zusammentun mussten und irgendwie eine gemeinsame Bildsprache gefunden haben, das fand ich besonders schön, so Dalchau.

Initiiiert wurde das Projekt von dem Kunstprofessor Georg Barber. Seine Leidenschaft als Künstler lebt er als bekannter Comiczeichner unter dem Pseudonym Atak aus. Die Idee zu dem Buch kam ihm bei einem Kaffee mit Christine Dalchau.

Infos zur Graphic Novel

"FEUERGEIST"

Kurze Texte, vielstimmige Bildsprache

Erzählt wird das Leben Heinrich von Kleists in Bildern, die Spaß machen, die Reise seines kurzen Lebens nachzuempfinden. Der Text ist kurz gehalten, die Bildsprache dagegen vielstimmig. Unter Leitung ihres Kunstprofessors haben die Studierenden eine gemeinsame Klammer für ihre Geschichte gefunden – die Klammer des Todes – wie Museumspädagogin Dalchau sie nennt: "Das Spektakulärste in Kleists Leben, die 24 Stunden, wo man genau weiß, was er gemacht hat. Dazwischen gibt es immer noch Leerstellen. Diese 24 Stunden als Klammer für die Graphic Novel zunehmen, ist ein gelungener Schachzug."

Die Macherinnen und Macherinnen fehlten bei der Vorstellung am Montag im Kleist-Museum. Dafür sorgte die kürzlich ausgezeichnete Schüler-Nachwuchsband Frok für die richtige Atmosphäre.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.07.2022, 16:10 Uhr

Mit Material von Nico van Capelle

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