Erneuerbare Energien -
In Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) beginnen in der kommenden Woche die Baumaßnahmen für eine Wasserstoff-Testkaverne. Wie der Energiedienstleister EWE am Freitag mitteilte, startet das Unternehmen damit ein Pilotprojekt zur sicheren Speicherung von Wasserstoff. Das Projekt soll dem Ausbau der Wasserstoff-Wirtschaft Vorschub leisten.
Wasserstoff für 1.000 Autos
In der Test-Kaverne werden bis zu sechs Tonnen Wasserstoff eingelagert. Damit könnten rund 1.000 Autos vollgetankt werden. Das Investitionsvolumen liegt bei zehn Millionen Euro. EWE-Sprecherin Nadine Auras sagte dem rbb: "Das Projekt ist bahnbrechend, weil wir das erste Mal 100 Prozent Wasserstoff in einer Kaverne einspeichern wollen, wie wir sie aus dem Bereich Erdgas kennen. Damit nehmen wir Europa-weit eine Vorreiter-Rolle ein."
Die Erkenntnisse über die Reinheit des Wasserstoffs nach dem Speichern sollen später auch auf Kavernen mit dem tausndfachen Volumen übertragbar sein. Nadine Auras zufolge wäre dies ein großer Schritt zur Energiewende. Das durch erneuerbare Energien gewonnene Gas habe den Vorteil, dass es gespeichert und transportiert werden kann. Mit ersten Testergebnissen rechnet das Unternehmen Ende 2022. Das Projekt wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert.
Speicher unter Tage
Eine Bohrung für den neuen Speicher ist laut Auras bereits vorhanden. "In Rüdersdorf haben wir eine sehr tiefe Salzgestein-Schicht. Dieser Hohlraum wird dann mit Wasserstoff gefüllt." Im ersten Schritt soll nun innerhalb einer Woche ein Bohrturm errichtet werden. Bis Anfang April soll dann ein Stahlrohr bis in 1.000 Meter Tiefe folgen.
EWE hat in Rüdersdorf zwei seiner Deutschlandweit insgesamt 37 Erdgas-Kavernen gebaut. Seit 2007 speichert das Unternehmen darin Erdgas.
Sendung: Antenne Brandenburg, 19.02.2021, 14:30 Uhr