Schleusen wieder offen - Sächsische Freizeitkapitäne schippern nach Zwangspause weiter
14 Tage lang hatten zwei Freizeitkapitäne aus Sachsen mit ihren Booten im Oder-Spree-Kanal festgesessen - und wurden in dieser Zeit zur lokalen Attraktion für Anwohner und Medien. Jetzt haben die beiden Senioren ihre Anker gelichtet.
Ein Dutzend Sportboote, die wegen der Umweltkatastrophe in der Oder im Oder-Spree-Kanal tagelang festsaßen, haben wieder freie Fahrt. Darunter sind auch zwei sächsische Hobbyschiffer, die 14 Tage einen Zwangsstopp einlegen mussten.
"Insgesamt war ich jetzt seit fünf Wochen nicht mehr zuhause. Ich hab dort ein Grundstück, da wartet die Arbeit nicht”, sagte einer der Freizeitkapitäne gegenüber dem rbb. “Wir haben unsere Frauen schon vor zwei Wochen nach Hause geschickt. Da gehts uns eigentlich ganz gut hier", so der andere.
Nach 800 Kilometern festgesetzt
Die beiden Freunde aus Sachsen und ihre Familien waren nach drei Wochen und einer rund 800 Kilometer langen Tour über das Oderhaff mit ihren Booten auf dem Rückweg - und nur noch 35 Kilometer vom Ziel entfernt. In Kersdorf war dann Schluss.
Aber nun kann die Reise der beiden weitergehen. In einer Sonderaktion schleuste die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung nämlich am Freitag die Boote durch die Kersdorfer Schleuse. Beim Losfahren am Vormittag winkten und hupten viele Schaulustige den Freizeitkapitänen zu, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete.
Schleusen sollten Ausbreitung des Algengiftes aus der Oder verhindern
In Brandenburg sind mehrere Schleusentore geschlossen worden, damit nach dem großen Fischsterben keine giftigen Stoffe von der Oder in die Spree gelangen. Seitdem lagen einige Sportboote fest. Befreit werden konnten die Boote im Oder-Spree-Kanal, weil sich die Wassersituation der Spree laut Umweltministerium durch Niederschläge am vergangenen Wochenende ausreichend entspannt hatte.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 26.08.2022, 19:30 Uhr.