Bei Eisenhüttenstadt - Oder-Spree will eines der größten Gewerbegebiete Brandenburgs erschließen

Mi 01.06.22 | 12:45 Uhr
  20
Archivbild: Blick aus einem Sportflugzeug auf die Brückenbaustelle des Teilstücks der Oder-Lausitz-Straße über den Oder-Spree-Kanal nahe Pohlitz (Brandenburg). (Quelle: dpa/P. Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 01.06.2022 Landrat Rolf Lindemann | Bild: dpa/P. Pleul

Der Landkreis Oder-Spree will in der Nähe von Eisenhüttenstadt ein 200 Hektar großes Gewerbegrundstück schaffen. Das teilte Landrat Rolf Lindemann (SPD) am Dienstagabend dem rbb mit.

Derzeit befindet sich auf dem Gebiet bei Pohlitz, einem Ortsteil der Gemeinde Siehdichum, sowohl Wald als auch Brachland. In ein bis zwei Jahren solle die Fläche rechtlich in Gewerbegebiet umgewandelt werden, so Lindemann.

Druck wächst wegen Tesla

"Wir haben in Brandenburg das Problem, dass nicht ausreichend Gewerbeflächen zur Verfügung stehen. Durch die Tesla-Ansiedlung hat es einen immensen Druck auf unsere Region gegeben, entsprechende Flächen anzubieten. Es zeigen sich jetzt doch immense Nachfolge-Investitionen."

Deshalb habe Landeswirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) angeregt, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Konkrete Interessenten gebe es für die Fläche bei Eisenhüttenstadt allerdings noch nicht. Mit 200 Hektar wäre das geplante Gewerbegrundstück nach aktuellem Stand eines der größten verfügbaren am Markt in Brandenburg.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.06.2022, 10:30 Uhr

20 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 20.

    Gut so! Tesla sollte den Umzug rechtzeitig planen, wenn in 3 Jahren Dauerstau auf dem östlichen Berliner Autobahn-Ring herrscht, die tägliche Wasserverbrauchsmenge pro Einwohner WSE-Gebiet dann auf 50 Liter begrenzt sein wird und die Berliner Wasserwerke erhebliche Schwierigkeiten haben werden, in Friedrichshagen eine ausreichende Wasserqualität bereitzustellen.
    Beispiel Eisenhüttenstadt: Stahlwerk gebaut, Stadt mit Werkswohnungen danebengebaut, fertig!
    Damals musste man sich halt nicht mit dem Namen "Berlin" schmücken, um seinen Aktienkurs hochzutreiben!

  2. 19.

    Die Amerikaner denken da wahrscheinlich ganz anders. 100km Entfernung ist quasi ein Vorort.
    Und der entscheidende Name ist Eisenhüttenstadt. Tom Hank ist hellauf begeistert von der Planstadt und der Historie auf die vielleicht "nogfvier" versteckt anspielen möchte.
    Schliesslich war es Stalins Tod der dafür gesorgt hat, dass Chemnitz in quasi letzter Sekunde den Namen des deutschen Philosophen abbekommen hat und eben nicht die neue junge Stahlstadt für die eigentlich Karl-Marx-Stadt vorgesehen war.
    Somit haben heute noch viele Leute Stalinstadt in der Geburtsurkunde stehen.
    Mit Siehdichum lockt man die Wanderfreunde ins Schlaubetal.
    Wenn man von Polen mit der Bahn kommt, ist Wiesenau, Ziltendorf oder Finkenheerd deutlich kürzer als Fangschleuse auch wenn man eine evtl. Umsteigezeit in FF berücksichtigt.

  3. 18.

    Und manchmal können 5 km weniger entscheidend sein...

  4. 17.

    "ein gültiger B-Plan vorhanden war und Tesla schnell bauen wollte."
    Das ist es, warum es diesen Siehdichum-Artikel gibt. Man bereitet sich vor.

  5. 16.

    Laut Herrn Steinbach waren mehrere Standorte u. A. auch in der Lausitz im Angebot.

    Der Investor hat sich für Grünheide entschieden, da bereits ein gültiger B-Plan vorhanden war und Tesla schnell bauen wollte.

  6. 15.

    Allein der Name (!) : "Siehdichum" hat eine ausreichend lange Landebahn für "Anuschka" .... und die Batterien im Tesla sollen dann bis zur Teststrecke Lausitzring auch ausreichend sein, um mit Höchstgeschwindigkeiten auch praktisch im Winter dort anzukommen...;-).

  7. 14.

    @wossi Glauben Sie wirklich, dass Tesla mitten in den Wald nach Sieh dich um gegangen wäre? Autobahnanschluss über die ewig verstopfte A 12?Ausserdem ist Berlin viel zu weit entfernt, als dass man es in USA hätte ais solches verkaufen können. Der einzige Vorteil wäre die Nähe zu Polen gewesen, wegen der Arbeitskräfte. Wenn die mit der Bahn kommen, sind sie in Grünheide besser dran.

  8. 13.

    Sie haben recht. Es gab früher zu DDR-Zeiten riesige Kombinate mit entsprechend großen Flächen, welche in den 90ern zerschlagen wurden. Entsprechend zerstückelt sind die Gewerbeflächen, auf denen sich alles mögliche angesiedelt hat, um überhaupt Arbeitsplätze zu sichern.
    Nehmen Sie das Gelände des ehemaligen CTA Fürstenwalde. Da gibt es leerstehende Produktionshallen, Bürogebäude neben einem Autohändler, Tankstelle, Waschanlage, Disko, Zeugen Jehovas, Regionalen Handwerkern... Dieses Gebiet müsste für einen Großinvestor komplett beräumt werden. Der braucht große Flächen, um einen hohen Eigenfertigungsgrad zu realisieren. In Eisenhüttenstadt sind diese Flächen vorhanden.

  9. 12.

    Einer hat es doch gemerkt...;-)
    "Matthias FF" sicher auch, er ist auf die Kernbotschaft, auf Grund seiner regionalen Kenntnisse, eingestiegen und hat sogar den Flugplatz nicht vergessen.

    P.S. Warum hat man nicht Tesla das angeboten? Wegen Wassermangel im Wasserwerk Politz nach "Klink, Werner"?

  10. 11.

    @ wossi, da stimmt was nicht. 1 ha hat 10 000m2.
    200 ha 200×10 000= 2 000 000m2

  11. 10.

    Die Planung gilt für die Zukunft, d.h. Wohlstand versus “alles bleibt wie es ist”. Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass die Metropole Berlin-Brandenburg Arbeitsplätze, Wohnungen, Infrastruktur usw. brauchen wird. Stagnation mit sozialen und wirtschaftlichen Folgen würden die Menschen auch nicht wollen. D.h. die Gewerbe-Neuansiedlung muss gut abgestimmt sein mit den Bedürfnissen der dort lebenden Menschen: im Einklang mit der Natur, ressourcen-schonend und mit einer hohen Lebensqualität.

  12. 9.

    Aus dem fernen "Karl-Marx-Stadt" ;-) kommt Ihnen z.B. auch die PCK nicht in den Sinn. Die Fläche ist 3x so große wie dieses Gewerbegebiet.

  13. 8.

    Ja so ist das mit dem Superlativ. Aber eigentlich auch wieder einfach. Um „eines der größten“ zu sein oder sein zu wollen, benötigt es mindestens 2 ziemlich große und ein paar kleinere was auch immer. Unverständlich in Ihrem Sinne wäre das größte, weil das „größte“ mindestens durch Tesla aber eher noch dem vorhandenen Industriekomplex aus Hüttenwerk, der Wellpappfabrik sowie weiteren Betrieben in EH oder auch dem PCK schon belegt sein dürfte. Gegen die beiden ist Tesla zumindest was die Fläche angeht noch recht überschaubar.

  14. 7.

    Langsam verstehe ich die Welt nicht mehr. Den nachfolgenden rbb24-Passus muss mir jemand erklären.

    "Wir haben in Brandenburg das Problem, dass nicht ausreichend Gewerbeflächen zur Verfügung stehen. Durch die Tesla-Ansiedlung hat es einen immensen Druck auf unsere Region gegeben, entsprechende Flächen anzubieten.“

    Die Industrieanhängerschaft jammert fortwährend, weil im Osten die Industrie eliminiert wurde. Eisenhüttenstadt war von dieser Entwicklung besonders stark betroffen. Wenn man mit dem Zug von Frankfurt nach Cottbus fährt sieht man, dass die Folgen dieser Misswirtschaft nicht beseitigt sind. Ich frage mich, wie krank müssen Gehirne sein, die für die Ausweisung neuer Gewerbegebiete weiter die zu schützende Landschaft zerstören will und bereit ist dafür skrupellos Wälder zu opfern, statt die alten Industrieflächen zu reaktivieren. Herr Landrat ein Tipp von mir, falls die anvisierten Flächen in Nähe des Wasserwerkes "Politz" liegen, könnte es auch dort Wasserprobleme geben.

  15. 6.

    Ganz wunderbar erklärt, Hut ab.

    Die Binnenwasserstraße ist allerdings nichts wert, wenn die Buhnen an der Oder nicht instand gehalten werden dürfen. Denn ohne die Oder ist das Netz nicht brauchbar.

    Aber sonst gut dargestellt.

  16. 5.

    "...sowohl Wald als auch Brachland..."

    Warum nun ausgerechnet wieder Waldflächen für einen zügellosen Raubkapitalismus herhalten müssen, erschließt sich mir genauso wenig, wie die Aussage, dass es sich hier um eines der größten Gewerbegebiete Brandenburgs handeln soll.
    Meines Erachtens besitz Tesla in Grünheide den Größenwahn fast dreifach so groß zu werden.

  17. 4.

    Yo, die Flächenversiegelung zu Gunsten des Wachstums geht voran. Immer schön alles zu betonieren

  18. 3.

    Das scheint nicht nur so, das ist auch so.
    Gibt kaum besser geeignete Industriestandorte in Brandenburg.
    Binnenwasserstraße, Verkehrsflugplatz, 380kV Umspannwerk, Bundesstraße 3spurig mit guter Anbindung an europaweit wichtige Ost-West Verkehrsachsen und ein riesiger Rangierbahnhof der allerdings zum und dem Stahlwerk gehört.
    Eine fast schon historische Industriestadt als quasi Zentrum mit Weltruf bis nach Hollywood.
    Weiß nicht jeder aber die Region war auch vor dem Stahl schon industriell geprägt.
    Und schließlich Städte in denen Wohnungsnot oder Platzmangel für neue Wohnungen eher ein Fremdwort ist.

  19. 2.

    Die Verwaltung will ja vorbereitet sein. Laut diesem Bericht ist dabei zunächst nur eine Überplanung als Gewerbegebiet angedacht. Die nachts beleuchteten Wiesen, wie sie nach der Wende zu Hauf entstanden sind, soll es hier wohl nicht geben.

  20. 1.

    Keine Interessenten? Hm, die Verwaltung kann aber alles vorbereiten, wenn der Bedarf eintritt. Infrastruktur scheint gut vorhanden zu sein. Eine direkte Umwidmung von 200 ha x 1000 = 200.000 m2, erscheint "größenwahnsinnig" und verfrüht.

Nächster Artikel