Bundeskartellamt - Grünes Licht für Alcmene-Beteiligung an PCK Raffinerie in Schwedt

Di 26.07.22 | 12:30 Uhr
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Die PCK Raffinerie in Schwedt. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Audio: Antenne Brandenburg | 26.07.2022 | Nico Hecht | Bild: dpa/Annette Riedl

Das Bundeskartellamt hat der zur estnischen Liwathon-Gruppe gehörenden Alcmene GmbH grünes Licht zur Beteiligung an der PCK-Raffinerie in Schwedt (Uckermark) gegeben. "Die Liwathon-Gruppe ist bisher weder im Raffineriegeschäft noch in vor- oder nachgelagerten Geschäftsfeldern der Mineralölwirtschaft tätig. In wettbewerblicher Hinsicht bestanden daher gegen das Vorhaben keinerlei Bedenken", sagte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, am Dienstag in Bonn der dpa.

Prüfung beschränke sich auf wettbewerbsrechtliche Auswirkungen

Die Wettbewerbsbehörde betonte allerdings auch, dass sich ihre Prüfung ausschließlich auf die möglichen wettbewerbsrechtlichen Auswirkungen eines Erwerbs beschränke, wie die dpa weiter berichtet. Ob der Anteilserwerb mit Blick auf andere als kartellrechtliche Fragen umgesetzt werden könne, sei offen.

Der Hintergrund: Alcmene hatte bereits Mitte vergangenen Jahres mit dem Ölriesen Shell einen Kaufvertrag über dessen 37,5-prozentige PCK-Beteiligung abgeschlossen. Doch hatte das russische Staatsunternehmen Rosneft als aktueller Mehrheitsgesellschafter von PCK danach ein Vorkaufsrecht ausgeübt.

Die Raffinerie in Schwedt wird bisher über die "Druschba"-Pipeline mit russischem Öl versorgt. Wegen des geplanten Öl-Embargos gegen Russland sucht Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) alternative Ölquellen für die Anlage. Habeck zufolge hat der russische Betreiber wenig Interesse an der Umstellung.

Interesse früh bekundet

Bereits im Mai hatte Alcmene auch ein Interesse an der Komplettübernahme der PCK-Raffinerie signalisiert. "Wir stehen bereit, die Raffinerie PCK Schwedt komplett zu übernehmen", sagte Raul Riefler, Geschäftsführer der Alcmene-Gruppe, dem "Handelsblatt". Alcmene gehöre zur estnischen Liwathon-Gruppe, einem Ölterminal-Betreiber.

Riefler sagte damals: "Wir verfügen vermutlich als Einzige über die technischen Ressourcen, innerhalb weniger Monate Ladevorrichtungen nach Schwedt zu verlegen, durch die eine in Kriegs- und Sanktionszeiten gegebenenfalls erforderliche Auslastung der PCK allein über den Bahnverkehr ermöglicht werden könnte."

Sendung: Antenne Brandenburg, Nachrichten, 26.07.2022

50 Kommentare

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  1. 50.

    Ach so Verträge nicht verlängern, heißen Sanktionen also heute.
    Im strengen Sinne haben wir auch schon ein Gasembargo gehen Russland verhängt oder wie bezeichnen sie die deutsche Nichtinbetriebnahme der Nord Stream 2 Pipeline?

  2. 49.

    Weil das Putins Ziel von Anfang an war, das Gas direkt nach Deutschland über Nord Stream 2 zu liefern.

  3. 48.

    Na wie das so immer ist mit Umfragewerten und der Statistik, zaubere ich mal folgende alternative Wertung für sie aus dem Hut:

    https://www.bild.de/politik/2022/politik/exklusive-umfrage-deutsche-verlieren-glauben-an-sanktionen-gegen-putin-80721218.bild.html

    Der Winter rückt näher und die Deutschen kapieren langsam sehr genau, wer sich infolge der Sanktionen tatsächlich ins Knie schießen wird.

  4. 47.

    "Steinkohlesanktionen sind schon in Kraft."
    Kann es sein, das die Bezieher von Steinkohle einfach nur die Verträge haben auslaufen lassen? So wie Leuna mit dem Erdöl?
    Und alles andere ist in der Zukunft. Jede Vertragspartei kann sich also darauf einstellen, was ab 1.1.23 möglich ist. Oder nicht?
    Und nochmal: Wie kommen Sie auf die Idee, das Deutschland NS2 in Betrieb nehmen soll? Enteignen? Wenn nicht, wie dann?

    Hinweis zur Güte: Mal daran gedacht, das es zwei Pipelines gibt, von der eine durch Russland sogar komplett trocken gelegt ist und eine durch die nur noch Tröpfchen kommen?

    "Wir" im Sinne von Politikern haben uns lange genug hinhalten und beschei... lassen. Erklären Sie mir, wozu es YAMAL-II braucht?

    Und für den Fall, das es Ihnen entgangen sein sollte: Die Russen haben kein Erdgas mehr geliefert, da war an Krieg in UA nicht zu denken.
    Willkommen in der Realität!
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/energie-gas-preise-verbrauch-101.html

  5. 46.

    Es gibt allerdings nur noch wenige Parteien, die die Sanktionen gegen Russland hierzulande nicht gutheißen wie es analog ein West-Ost-Gefälle in den Umfragen unter der Bevölkerung gibt. Dabei haben Sie unterschlagen, dass eben kein Gas-Embargo von der Bundesregierung gefordert worden ist. Frühzeitig hat Ihr Kriegtyrann die Gaslieferungen u.a. nach Polen eingestellt und umgeht die alten Vasallenstaaten mit NS1, wobei gerade die Turbinen auf wundersame Weise Altersschwäche zeigen. Vergangenen Herbst waren due Gassoeucher weitgehend normal gefüllt, nur die von Gazprom nicht. Das deutet darauf hin, dass der flankierende Wirtschaftskrieg in Moskau von langer Hand geplant wurde. Nur hat das isher nicht gereicht, um die EU zu spalten. Einzig Orban tanzt schon länger aus der Reihe, auch wenn so mancher über den schwachen Erfolg der Spaltungsvetsuche enttäuscht ist und weiter daran arbeitet.

  6. 45.

    "Peinlich"
    Jau! Dem schließe ich mich uneingeschränkt an.
    Zumal die Absenkung der Leistungsgrenze für die 4110 Regelung schwachsinnig, von der BNetzA aufgrund des Lobbyismus der VNB durchgepeitscht und ein deutscher Alleingang ist.
    Na denne..
    Viel Erfolg!

  7. 44.

    Steinkohlesanktionen sind schon in Kraft. Erdölsanktionen treten zum 01.01.2023 in Kraft. Nordstream 2 muss nicht enteignet werden sondern kann einfach in Betrieb genommen werden.
    Und wenn sich raustellt, dass hier jedes EU-Land sein eigenes Ding macht bzw. es nicht für nötig hält sich auch mal solidarisch gegenüber Deutschland zu verhalten, sollten wir uns nicht weiter "verarschen" lassen und Nordstrem 2 in Betrieb nehmen um die Gasversorgung für Deutschland sicher zu stellen.
    Wir sind hier nicht nur für andere der Zahlmeister der EU.

  8. 43.

    Wenn die Anlage ins eigene 20kV Netz einspeist bleibt es bei 4110 und auch der Transformation.
    Noch hab ich den Zettel nicht. Nur eine Mail mit ungefährem Zeithorizont.
    Peinlich ist das aber schon, das die politisch geforderte Energiewende durch politisch aufgebaute Bürokratie extrem ausgebremst wird.

  9. 42.

    "Anderfalls sollte Deutschland seine Rohstoffsanktionen beenden und Nord Stream 2 in Betrieb nehmen."
    Sie kommen vom Thema ab, aber erklären Sie doch mal bitte, welchen Rohstoff D gerade sanktioniert.
    Brennelemente können es nicht sein.
    Und dann erklären Sie mal auf welcher Rechtsgrundlage Sie NS2 enteignen wollen.

  10. 41.

    Und wieder liegen Sie daneben. Der eine wollte eine Monopolstellung und den Weg hat ihm die deutsche Politik geebnet. Den Marktpreis ins Chaos stürzen die Spekulanten. Das sehen Sie allein schon daran, dass wir nun von europäischen Gaspreisen und nicht von Weltmarktpreisen reden. Aber nach Ihrer Meinung gibt es nur einen Schuldigen. Doch zu diesem Desaster tragen noch viel mehr bei. Und welche Feindbilder habe ich (außer die in Ihrem Kopf) aufgezeichnet. Oder meinen Sie, wer nicht Ihre Meinung vertritt ist ein Feind?

  11. 40.

    Ach Herr Neumann, Sie können es nicht lassen. Wo habe ich die Abhängigkeit von Lieferungen aus Rus gefordert? Ihr grüner Wirtschaftsminister hat sofort nach Amtsantritt die Loslösung Deutschlands von russischen Gas und Öllieferungen gefordert. Und das ohne vorher Alternativen zu haben. Und Herr Habeck möchte gern das Lieferende bestimmen und denkt Putin tanzt nach seiner Pfeife. Außerdem war es auch Herr Habeck, der einen freiwilligen Verzicht auf Öl anstrebt. Das passt bloß nicht in Ihr persönliches Weltbild. Wegen meiner können wir lieber heute als morgen auf fossile Energieträger verzichten, WENN wir in dem Moment genug alternative Energiequellen haben. Aber wer heute mit einem Tesla durch die Gegend fährt und zum Aufladen Braunkohlestrom benutzt hat den Knall nicht gehört.

  12. 39.

    "Was gehen kann, wäre Nulleinspeisung"
    Dann entfiele ja auch 4110 und Mittelspannungstransformation...

    "Könnte ein Extremfall sein."
    Ich muss Sie enttäuschen. Das ist in Thüringen z.B. ein Dauerzustand - gerade aktuell:
    https://www.mdr.de/ratgeber/familie/photovoltaik-solar-anlage-netz-anschluss-100.html
    Da spricht man von Monaten für Dachanlagen.
    Was denken Sie, wie das mit den 4110-er Zulassungen und dann deren Inbetriebnahme aussieht...
    Und ich kann mich noch dran erinnern, als wir in Rudow die Dachanlagen ans Netz gebracht haben. Da hat damals schon das setzen der Zähler nach der Fertigmeldung Wochen gedauert...
    Mit wenigen Wochen mit der Zertifizierung sind sie gut bei. Glückwunsch.

  13. 38.

    Und trotzdem gilt EU-weit das Solidarprinzip. Polen profitierte bisher am stärksten von den EU-Fördermitteln und PiS unterscheidet auch zwischem schwarzen und weißen ukrainischen Flüchtling.
    Polen hat am 23.8.1953 und im Zuge der Verhandlungen zum Warschauer Vertrag 1970 auf weitere Reparationszahlungen verzichtet. Auch wurden seitens Polens keine weiteren Forderungen in den Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands 1990 gestellt. Zudem erkennt Deutschland seit dem 14.11.1990 die Oder-Neiße-Grenze an.
    Meine Meinung dazu ist und war, dass nur direkte Maßnahmen wie Waffenlieferungen den Krieg entscheiden und nicht dieser ganze Überbandequatsch des Westens (wird auch immer offensichtlicher).
    Aber wenn man schon mittels EU-Sanktionen mit dem Kopf durch die Wand möchte, dann gilt für alle Mitgliedsländer: "mitgefangen, mitgehangen". Anderfalls sollte Deutschland seine Rohstoffsanktionen beenden und Nord Stream 2 in Betrieb nehmen.

  14. 37.

    "erst in einem späteren Kommentar nachreicht. "
    Da in dem Austausch zwischen Matthias und mir keine Unterbrechung stattfand und Sie selbst wissen, das erst eine Antwort erscheinen muss das darauf reagiert werden kann, sollte es Ihnen möglich gewesen sein zusammenhängende Kommentare zu lesen.
    Eine Anmerkung 9 Stunden später macht nur Sinn, wenn sichergestellt ist nicht bereits schon anderweitig gelöst zu sein.

  15. 36.

    "Was gehen kann, wäre Nulleinspeisung"
    Dann entfiele ja auch 4110 und Mittelspannungstransformation...

    "Könnte ein Extremfall sein."
    Ich muss Sie enttäuschen. Das ist in Thüringen z.B. ein Dauerzustand - gerade aktuell:
    https://www.mdr.de/ratgeber/familie/photovoltaik-solar-anlage-netz-anschluss-100.html
    Da spricht man von Monaten für Dachanlagen.
    Was denken Sie, wie das mit den 4110-er Zulassungen und dann deren Inbetriebnahme aussieht...
    Und ich kann mich noch dran erinnern, als wir in Rudow die Dachanlagen ans Netz gebracht haben. Da hat damals schon das setzen der Zähler nach der Fertigmeldung Wochen gedauert...
    Mit wenigen Wochen mit der Zertifizierung sind sie gut bei. Glückwunsch.


  16. 35.

    "Trotz Ferienzeit Spritpreis fällt weiter – Super E10 auf Vorkriegsniveau" schlagzeilt heute Spiegel.de. Wirkt sich indischer Sprit gar preisdämpfend aus und spart hierzulande auch Gas?

  17. 34.

    Den Anmerkung "aber an der Regelung die seit 2019 verpflichtend ist," haben Sie allerdings erst in einem späteren Kommentar nachreicht.

  18. 33.

    Könnte ein Extremfall sein.
    Wie gesagt die 3 Monate bei uns, stören mich gewaltig und bestätigen dass dort sehr viel Energie nicht erzeugt wird.
    „Jede kWh hilft“ war doch die Aussage. Da wären sicher einige GWh ganz schnell zu holen.
    Verzögerungen durch Ausleben aller bürokratischer Möglichkeiten bei Genehmigung und jetzt Zertifizierung belaufen sich damit auf 5 Monate. Planen und Bauen lief dagegen wie am Schnürchen. Da die Anlage auf ca. 80% Eigenverbrauch geplant ist, tut es bei den Strompreisen richtig weh.
    Wie umfangreich der Antrag ist, weiß ich nicht. Bearbeitung hat der Errichter in seinem Auftrag enthalten.
    Was gehen kann, wäre Nulleinspeisung also den EZA Regler umparametrieren, dass man eben nix einspeist. Das müsste im Ermessensspielraum des Netzbetreibers gehen, wenn er möchte. Bei Volleinspeisung geht das dann natürlich nicht.
    Ob man das als Bremse gedacht hat bezweifle ich, nur leider typisch deutsch >100% bürokratische Sicherheit aufgebaut.

  19. 32.

    Ich bitte Sie, Sie werfen doch Steine aber gleichzeitig in alle Richtungen. Selbst auf Leute die grundsätzlich Ihre Ansichten teilen, nur in Details hinterfragen.
    Und ja genaues weiß ich nicht deshalb verwende ich das Wort „dürfte“. Macht man so. Konjunktiv erlaubtes Mittel der deutschen Sprache.
    Wo sind eigentlich Ihre Fakten die belegen, dass man keine ausreichenden Güterzüge nach Schwedt bekommt und Alcmene somit mehrere Millionen in den Sand setzt, weil sie Sie nicht gefragt haben? Bitte nicht wieder Magdeburg-Berlin erwähnen.

  20. 31.

    Dann lesen Sie doch erst einmal nach:
    https://www.gesetze-im-internet.de/ensig_1975/BJNR036810974.html
    ehe Sie eine solche Äußerung von sich geben. Das dürfte wohl an die Grenzen der Meinungsfreiheit gehen, bzw diese überschreiten.
    Eine Bitte an RBB24 prüfen Sie doch die Äußerungen vor der Veröffentlichung auf Einhaltung der Netiquette!

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