Interview | Philipp Kosok, Verkehrsexperte - "Eine dreimonatige Aktion macht noch keine Verkehrswende"

Sa 21.05.22 | 13:54 Uhr
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Überdachung auf dem Bahnhof von Neuzelle, Brandenburg, aufgenommen am 09.08.2015 (Quelle: dpa/Lothar Steiner)
Video: Abendschau | 20.05.2022 | A.-M. Deutschmann | Philipp Kosok im Interview | Bild: dpa/Lothar Steiner

Das Neun-Euro-Ticket soll zum Umstieg auf den ÖPNV motivieren. Wird damit jetzt die Verkehrswende eingeleitet? Was bedeutet das für Berlin? Und was für Brandenburg? Fragen an den Verkehrsexperten Philipp Kosok vom Thinktank Agora Verkehrswende.

Mit der Einführung des Neun-Euro-Tickets will die Bundesregierung Autofahrer ermuntern, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Der Ausbau des ÖPNV ist auch dringend notwendig, wenn Deutschland seine selbstgesetzten Klimaschutzziele bis zum Jahr 2030 einhalten will. Gerade im Verkehrssektor gilt es noch viel aufzuholen, sagt Philipp Kosok, Verkehrsexperte der Agora Verkehrswende. Der Thinktank hat das Ziel, die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor auf Null zu setzen.

rbb|24: Herr Kosok, wie bewerten sie das Neun-Euro-Ticket?

Philipp Kosok: Es ist ein gutes Zeichen für die Fahrgäste und auch gut, dass der Bundesrat heute seine Zustimmung erteilt hat. Denn das Ticket wird ja seit Wochen von den Nahverkehrsunternehmen vorbereitet. Ich denke, viele werden es nutzen. Es ist eine Chance, in die Verkehrswende einzusteigen. Aber diese Aktion allein, wird auf Dauer nur eine sehr begrenzte Wirkung haben.

Philipp Kosok (Quelle: Agora Verkehrswende)
Philipp Kosok, Verkehrsexperte der Agora Verkehrswende | Bild: Agora Verkehrswende

Zweieinhalb Milliarden übernimmt der Bund. Einige Länder hatten kritisiert, dass das Geld nicht ausreicht. Es ist gut investiert oder hätte man es anders ausgeben sollen?

Das ist tatsächlich eine sehr kostspielige Aktion. Sie wird auch eine positive Wirkung entfalten. Wir hätten uns aber etwas Nachhaltigeres gewünscht, nämlich, dass mehr Geld in den Ausbau des Angebots mit Bus und Bahn fließt. Die meisten Menschen meiden heute nicht Bus und Bahn, weil sie zu teuer sind, sondern weil bei ihnen zuhause vor der Haustür das Angebot nicht so gut ist. Dort brauchen wir in Zukunft mehr Investitionen und ein verbessertes Angebot.

Aus Sicht der Forschung, was hätten Sie mit dem Geld angefangen?

Berlin ist im bundesweiten Vergleich schon auf einem sehr guten Weg. Es gibt hier einen äußerst attraktiven Nahverkehr und die Menschen fahren hier weniger Auto als sonst irgendwo in Deutschland. Das ist gut, aber die Verkehrsprobleme beginnen oft schon am Stadtrand. Dort ist man zunehmend auf das Auto angewiesen und je weiter man in das Brandenburger Umland kommt, desto spürbarer wird es, hier ist das ÖPNV-Angebot dünn. Dort brauchen wir in Zukunft deutliche Zuwächse im Angebot. Es geht nur in einem Miteinander von Brandenburg und Berlin und deshalb müssen die beiden Länder das Schienennetz deutlich ausbauen.

Dass das Miteinander nicht so einfach ist, zeigte auch der Versuch von Verkehrssenatorin Bettina Jarasch, das Null-Euro-Ticket einzuführen. Warum ist es in Berlin so schwierig, etwas zu verändern?

Jeder, der morgens in Berlin in die U- oder S-Bahn steigt, merkt, wir haben nicht das Problem, dass es an Nachfrage mangelt. Die Bahnen sind sehr voll. Es wurde die letzten Jahre zu wenig investiert. Das versucht die Regierung aktuell nachzuholen. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Tatsächlich sind die Pläne in Berlin auf Ausbau gestellt, es werden neue Wagen gekauft, das ist genau das richtige Signal. Was aktuell noch fehlt, ist der notwendige Rückenwind von der Bundesregierung, denn die bleibt bisher eine Entscheidung schuldig, wie das Ganze auch von den Kommunen und den Ländern gestemmt werden soll.

Verstehe ich Sie richtig, der Bund sollte langfristige finanzielle Zusagen machen?

Eine dreimonatige Aktion macht noch keine Verkehrswende. Wenn überhaupt, dann kann das der Einstieg in eine Verkehrswende sein. Das bedeutet, dass wir nach dem dreimonatigen Aktionszeitraum dauerhaft mehr Mittel für ein besseres ÖPNV-Angebot in Berlin, in Brandenburg und in ganz Deutschland brauchen. Da ist die Bundesregierung bislang eine Erklärung schuldig, wie genau das finanziert werden soll. Klar ist, Verkehrswende geht nur langfristig und mit deutlich mehr Mitteln.

Was heißt das für Berlin? Hängt die Berliner Verkehrswende auch vom Bund ab?

Berlin ist abhängig von der Entscheidung der Bundesregierung. Denn der Bund finanziert bereits heute einen relevanten Anteil des ÖPNV-Angebotes. Die Länder können das gar nicht allein stemmen. Das müssen sie auch nicht. Es geht auch darum, die Klimaschutzziele der Bundesregierung einzuhalten. Und um die gerade im Verkehr zu erfüllen, braucht es mittelfristig eine Verdopplung der Fahrgastzahlen bundesweit.

Welche Kosten werden denn vom Land gedeckt und für welche ist der Bund zuständig?

Die Fahrgäste zahlen knapp die Hälfte der Betriebskosten, die heute beim ÖPNV anfallen. Die verbleibenden Kosten übernehmen Bund und Land zu etwa gleichen Teilen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass der Bund hier die nächsten Jahre seinen Teil leistet. Aktuell sind es die sogenannten Regionalisierungskosten im Umfang von etwa zehn Milliarden Euro, mit denen der Bund den Nahverkehr in allen Bundesländern unterstützt. Das wird in den nächsten Jahren nicht mehr ausreichen, um Verkehrswende zu machen.

Brauchen wir denn tatsächlich mehr Menschen in Bahnen und Bussen? Viele sind doch jetzt schon voll.

Mit dem heutigen Angebot können nicht mehr Fahrgäste befördert werden, denn Busse und Bahnen sind voll. Das ist keine Frage. Deshalb ist es auch richtig, dass die Stadt aktuell deutlich mehr zusätzliche Züge bestellt, die die nächsten Jahre geliefert werden. Wir brauchen vor allem die Verdichtung von Takten auf den bestehenden Linien, und wir brauchen auch zusätzliche Linien und Strecken. Da ist wichtig, dass die Stadt jetzt das Tempo anzieht im Ausbau, denn wir haben nicht mehr allzu viel Zeit.

Was heißt das, wir haben nicht mehr viel Zeit?

Wenn wir auf die Klimaschutzziele schauen, dann ist der Verkehrssektor das Sorgenkind. Hier hängen wir Jahre hinter den Zielen zurück. Deshalb können wir nicht mehr in dem Tempo der vergangenen Jahre weitermachen. Es braucht jetzt den rasanten Ausbau. Es braucht aber auch andere Maßnahmen, beispielsweise, dass der Autoverkehr unattraktiver gemacht wird, dass wir endlich ein faires Steuersystem haben, dass diejenigen belohnt werden, die klimafreundlich unterwegs sind. Und diejenigen, die mit verbrauchsintensiven Autos unterwegs sind ohne dass sie es müssen, tatsächlich auch höher besteuert werden. Das sind Dinge, die kann vor allem die Bundesregierung angehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Iris Völlnagel

Sendung: Abendschau, 20.05.2022, 19:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Wo vorherige und potenzielle Fahrgäste sich in Form von reinem Prestigeversprechen vom Auto haben bestechen lassen, braucht es der Bestechung gewählter und ungewählter politischer Vertreter nicht mehr. Allerdings sollte Politik etwas anderers sein, als quasi sowieso stattfindende Entwicklungen als unabdingbar zu bezeichnen und ihnen nachlaufen.

    Damit macht sich Politik überflüssig und Mc Kinsey könnte ohne Rücksicht auf Parteiströmungen diese Aufgabe zehnmal besser erledigen. ;-

    Damit meine ich jetzt nicht, dass unabhängig von irgendeinem "Zeitgeist" oder gar gegen ihn gehandelt werden sollte, nur Politik dient der Meinungsbildung und diese fußt(e) am bestem auf persönlicher Überzeugung. Damit ergibt sich eine Differenz zu Umfragen.

  2. 17.

    Jahrzehntelang, fast schon seit Bauzeiten der U-Bahn (u. variiert auch der S-Bahn) wurde in der Weise eine Milchmädchenrechnung betrieben, als dass nur die Baukosten veranschlagt wurden, nicht aber die langfr. Erhaltungskosten. Die Folge sind eine ganze Reihe unrenovierter Bahnhöfe, Bahnhöfe, bei denen aus Sicherheitsgründen Kacheln abgestemmt worden sind und die seither mit nackten Wänden und unübersehbaren Graffitis "glänzen".

    Für Fahrgäste ist all dies nicht einladend. Der Lerneffekt daraus wäre, erst einmal die bisherigen Bahnhöfe auf Vordermann zu bringen, bis alle in einen ansehnlichen Zustand gebracht wurden u. soweit neue unterirdische Bahnhöfe geplant werden, die besagten Folgekosten unabdingbar mit einzubeziehen. So manche Antwort sähe anders aus, als dass die größte aller Lösungen bevorzugt würde.

    Lieber schienenmäßig zu ebener Erde fahren und erst dann, wenn es dort partout nicht mehr ausreicht, unter die Erde. Dann klappts auch mit derzeitnahen Renovierung.

  3. 16.

    Für Berlin unter Diepgen stimmt das nicht.
    Er hat sämtliche stillgelegten Linien WIEDERERÖFFNET.
    Er hat damit die Öffies für viele als Alternative etabliert.
    Heute wird doch schon jede U-Bahn-Planung mutwillig behindert, weil einige lieber ihre Fahrrad-Ideologie ausleben wollen.
    Besserverdienende in den Wohlfühlbezirken können sich Wohnungen in Arbeitsplatznähe leisten.
    Die Pflegekraft, die aus dem Umland nach Berlin rein muss, kann ja sehen, wie sie zur Arbeit kommt.

  4. 15.

    Günstige Öffies sind an sich eine gute Sache.
    Nur wo kein Zug hinführt, wird niemand sein Auto abschaffen.
    Wenn man die Leute zum Umsteigen bewegen will, muss mehr kommen:
    - Ordnung schaffen an den Gewalt- und Suchtschwerpunkten
    - BAU NEUER LINIEN, wie von Giffey vorgeschlagen
    - Dichte Zugfolge im Berufsverkehr
    - mehr Sauberkeit
    - mehr Personal

  5. 14.

    Ich muss mich da anschließen, die Staatskasse wird zugunsten von Gruppen geplündert, die gar nicht von steigenden Kosten betroffen sind.
    Wenn im September das Tiket ausläuft, ist die BVG keinen Deut attraktiver als vorher. Und bis dahin für 9€ bei 40° in durchgerschwitzten, überfüllten Saunen.. muss man auch mögen. Von Abends um 10 oder Nachts um 3 ganz zu schweigen.
    Man muss so ehrlich sein, wie schon gesagt wurde, die BVG wird selbst bei 0€ nicht an den Kompfort, die Individualität, die individuelle Leistungsfähigkeit und flexibilität eines Autos herankommen. Schon gar nicht über ABC hinaus.

  6. 13.

    90 er Jahre: Stilllegung eines Großteils des Nahverkehrs, Bahnstrecken eingleisig gelegt( deshalb muss heutzutage so oft auf der Strecke gewartet werden), Ausbau Fernverkehr ( der heute aber nur die Hälfte der Einnahmen des Nahverkehrs ausmacht), Hauptinvestitionen der DB in den Lastwagen Transport Verkehr, komplizierter Streckenneubau mit vielen Tunneln usw. da es dafür mehr Zuschüsse gibt. Später dann Stuttgart 21, weil Lokalpolitiker bestochen wurden. In Planung: Frankfurt 21. Doppelt und dreifache Streckenführung in Berlin, kaum Verbindungen ins Umland aus Steuergründen...die Leute sollen nicht ins Umland ziehen. Was kommt demnächst? Passend wäre Stilllegung des Kopfbahnhofs Leipzig..der ist.viel zu gut!

  7. 12.

    Genaus so sehe ich das auch. Das wird keine Verkehrswende und wer wird jetzt eigentlich Entlastet?
    Viel Aktionismus und wenig durchdacht. Es machen sich doch mit dieser Aktion mehr Menschen Gedanken darüber, wie sie jetzt ganz preiswert in eine Urlaubsregion kommen - (liegt wohl auch an dem Zeitraum)

    Dieses Ding soll mehr Menschen für den ÖPNV begeistern - so wird es nix, weil die Basis, zu wenig intakte Fahrzeuge, dauerhaft gestörte Infrastruktur usw. fehlt. Und... für die Landregionen fehlt jede Idee, zu einem "wie geht es danach weiter" fehlt genauso eine Info. Hauptsache in Rüstung investieren, Panzer verschenken und mit einem "Ölembargo ins eigene Knie schießen".

  8. 11.

    Alles was Herr Kosok hier als Verkehrsexperte anführt, ist schon gefühlt tausend mal gesagt und geschrieben worden.
    Und was ist bis jetzt passiert um die Verkehrswende einzuleiten ??
    Ein 9 Euro Ticket für 3 Monate was dann bestimmt nicht von den täglichen Pendlern dieser Stadt genutzt wird.
    Wie wäre es, wenn langsam mal mit dem Ausbau des ÖPNV begonnen wird und zwar wo es wirklich klemmt: in den Außenbezirken. Bahn > Kladow/Gatow? Fehlanzeige.
    Die Innenstadt quillt mit ÖPNV Möglichkeiten über und der Stadtrand kann morgens im 30 Minuten Takt fahren.
    Solange dort nichts passiert bleibt das Auto die Nummer eins.

  9. 10.

    Erst wenn mein Angebot besser ist als dass der Konkurrenz, sprich ÖPNV gegen Autoverkehr, wenn es in Zügen und Bahnhöfen endlich sicherer und sauberer wird, kann ich die Bürger für den ÖPNV gewinnen.
    Wenn mein Laden speckig und dreckig ist kauft auch keiner bei mir Brötchen.
    Aber es mußte ja überall und alles zusammengespart werden und jetzt haben wir den Salat! :-(
    Die Fehler der Verkehrspolitik wurden in der Vergangenheit gemacht, jetzt sucht man einen Sündenbock und nimmt dafür den Autofahrer! Das ist nicht korrekt!

  10. 9.

    Verkehrswende? Wenn die 9€ auslaufen, dann wendet es sich wieder zurück. Wenn es sich überhaupt irgendwohin wendet. Die Unabhängigkeit, Freiheit und Individualität die unserer Gesellschaft inne ist und die ein Auto neben allen anderen Vorzügen bietet, kann die BVG nicht mal ein my weit etwas entgegen setzen. Deswegen hat ein Auto die Stellung die es hat und es werden immer mehr. Rund 2/3 der berliner Haushalte verfügen über eins.
    Nicht Babys, nicht Schulkinder oder sonstige auf die man gerne die Autos verteilt, damit es sich statistisch pro Kopf wenig anhört. Haushalte. Eine Gruppe die zusammen das Auto nutzt. Fußball, Garten, Einkaufen, Urlaub, Oma/Opa...
    Verkehrswende ist eine typische Neiddebatte.
    Ich habe im letzten halben Jahr eine 4 Fahrten Karte verbraucht. Das kommt mich billiger als 1, 2, 3 9€ Karten. Warum muss ich und die landbevölkerung die Abbonenten subventionieren, die gar nicht unter steigenden Preisen leiden wie es etwa bei den Heizkosten der Fall ist.

  11. 8.

    "Schließlich und endlich muss man sich einfach nach dem Fahrplan richten und unter Verwendung der angebotenen Apps klappt das. "

    Punkt 1 stimme ich ihnen zu. Das ist ja auch logisch.
    Punkt 2: Nicht jeder hat ein Handy( und wenn doch keinen Empfang) und ne App.

    Was ich aber meinte ist folgendes:
    Wollte mal spontan nach Berlin fahen. Die Zugzeiten kannte ich.
    Also nur noch schnell nach dem Bus schauen der mich zum Bahnhof bringt.
    Rufbus, 1.5H vorher anmelden. Fahrzeitverlängerung ab Anmeldung: 3Stunden. Spontan ist da nix.
    Nun raten sie mal was ich genommen habe um bei dem Ereignis daei sein zu können.

  12. 7.

    Herrje, Nachhaltigkeit. Alles gut und schön. 100 Jahre Individualmobilität abzuschaffen oder fundamental zu verändern - da wird man wohl in Generationen übergreifenden, zeitlichen Dimensionen denken müssen. Auf jeden Fall habe ich nach 40 Jahren Auto fahren die Bahn als Alternative entdeckt. Und ich habe aufgehört Auto und Bahn zu vergleichen. Bananen und Äpfel wachsen an Bäumen, das war es aber auch schon mit der Vergleichbarkeit. Man muss sich selber dazu auch verändern, die eigene Denke zB.

  13. 6.

    Warum werden Gruppen entlastet, die gar keine zusätzliche Belastung haben?

  14. 5.

    Nicht überall ist es Essig mit dem ÖPNV nach der Stadtgrenze.
    Schließlich und endlich muss man sich einfach nach dem Fahrplan richten und unter Verwendung der angebotenen Apps klappt das.
    Damit meine ich aber auch, dass eine Verdichtung der Taktzeiten vor allem in den Abendstunden sehr sinnvoll wären.

  15. 4.

    Ich bin Nutzer von 4-Fahrten-Karten AB. Da sind die 9 Euro immer preiswerter, wenn man nur mindestens 2x zum Arzt in die Sprechstunde muss. Bei Rentner oder gar Abo rentiert sich das eher nicht. Und dann braucht man noch 20 Minuten zum S-Bahnhof oder 10 Minuten zur nächsten Bus-Haltestelle. P&R mit Auto geht schon wegen P nicht, und die Fahrrad-Leichen um den Bahnhof lassen einen auch eher zu Fuß gehen. Und autonome Busse sind auch nicht gerade verlockend, wenn man schneller nebenher laufen kann.
    Darum glaube ich nicht, dass dieses Ticket mehr macht als es soll: die Menschen finanziell entlasten. Immerhin 3 Monate Abo billiger und zwar fast so viel wie aktiv Beschäftigte vom Finanzamt bekommen.

  16. 3.

    Nein, eine Fahrt dauerhaft für 1,20 - 1,50 auf einer 10er-Karte - das ist die Lösung. Fahrt einfach mal nach Barcelona oder Madrid und lernt von denen. Vor allem in Madrid kann man sehen wie man das OHNE Papierfahrschein für den gesamten Nahverkehr löst, aber das hat was mit Computer und straffer Organisation zu tun - nichts für Deutschland.

  17. 2.

    Herr Kosok hätte mal das Video anschauen sollen und auf die Menschen hören sollen.
    Die Verkehrswende gelingt nicht in dem man Autofahrer bestraft.
    Ab Berliner Stadtgrenze ist doch Essig mit ÖPNV, oder zumindest unakzepteble Taktzeiten.
    Heißt der Staat muss erst mal in Vorleistung gehen und den ÖPNV auch im ländlichen Gebiet so gestalten dass er auch angenommen wird.
    Für die Stadt mag das zutreffen was er vorschlägt. Für Pendler ist aber schon Schluß da an ÖPNV-Haltestellen ausreichend Parkplätze fehlen um umzusteigen.
    Also erstmal die Bedingungen schaffen und dann über Strafen nachdenken.

  18. 1.

    Mit diesem Ticket lockt man keinen hinter dem Ofen vor. Besser wäre Sauberkeit auf den Bahnhöfen, Pünktlichkeit und Häufigkeit der Züge und Busse.

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