Ifo-Geschäftsklimaindex - Stimmung der ostdeutschen Wirtschaft im Keller

Do 29.09.22 | 12:17 Uhr
Ein leerstehendes ehemaliges Geschäft für Obst und Gemüse ist in der Altstadt beschmiert.(Quelle:dpa/J.Kalaene)
Audio: rbb24 Inforadio | 26.09.2022 | Ralf Schmidberger | Bild: dpa/J.Kalaene

Die Stimmung in der ostdeutschen Wirtschaft hat sich im September drastisch verschlechtert. Der regelmäßig erhobene Ifo-Geschäftsklimaindex für die regionale Wirtschaft fiel auf 85,2 Punkte, nach 90,9 Punkten im August, wie die Dresdner Niederlassung des Münchner Ifo-Instituts am Donnerstag mitteilte.

Das sei der niedrigste Wert seit Mai 2020. Im Juli lag der Wert bei 92,1, im Juni bei 94,1 Punkten. Sowohl Lageeinschätzung als auch Ausblick waren den Angaben nach steil abwärtsgerichtet.

Verarbeitendes Gewerbe und Handel besonders stark betroffen

Besonders stark war das Verarbeitende Gewerbe betroffen. Dort fiel der Geschäftsklimaindex auf den tiefsten Stand seit Beginn der Umfragen, vor allem wegen stark eingetrübter Erwartungen, so das Institut. Auch die aktuelle Geschäftslage wurde demnach von den Industrieunternehmen spürbar weniger gut als noch im Vormonat bewertet. Deutlich abgekühlt sei die Stimmung ebenso im Bauhauptgewerbe. Die Lageeinschätzungen der Unternehmen seien leicht zurückgegangen, die Geschäftserwartungen dagegen merklich.

Auch im Dienstleistungssektor stürzten Lageeinschätzung und Geschäftserwartungen im Vergleich zum August ab. Im Handel erreichte der Ausblick sogar "einen neuen Negativrekord", teilte die Ifo-Niederlassung mit. Auch die laufenden Geschäfte würden deutlich schlechter gegenüber dem August bewertet. Dabei sei die Stimmung der Einzelhändler stark getrübt, bei Großhändlern ging sie hingegen nur leicht zurück.

Das Ifo-Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf etwa 1.700 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels und des Bauhauptgewerbes.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.09.2022, 12:00 Uhr

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