Hochschule der Künste - Komponist und Berliner Musikprofessor Aribert Reimann gestorben

Do 14.03.24 | 13:35 Uhr
Aribert Reimann © Gregor Baron
Audio: rbb24 Inforadio | 14.03.2024 | Mario Bartsch | Bild: Gregor Baron

Der Komponist und Hochschullehrer Aribert Reimann ist tot. Reimann starb am Mittwoch im Alter von 88 Jahren in Berlin, wie sein Musikverlag Schott Music in Mainz am Donnerstag unter Berufung auf die Familie mitteilte.

Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt im Februar hatte Reimann noch persönlich den Deutschen Musikautor*innenpreis der Verwertungsgesellschaft Gema für sein Lebenswerk entgegengenommen.

Mit seinen mehr als 70 Werken galt er als einer der wichtigsten und meistgespielten Schöpfer zeitgenössischer Musik. Die 1978 uraufgeführte Oper "Lear" machte Reimann weltberühmt.

Kammermusik, Klavierkonzerte, Opern, Sololieder für Gesang

Reimann wuchs in einer musikalischen Familie auf. Nach dem Abitur 1955 studierte er bei Boris Blacher und Ernst Pepping Kompositionslehre. Gleichzeitig erarbeitete er sich einen Namen als Konzertpianist und Liedbegleiter - vor allem für die Sänger Dietrich Fischer-Dieskau und Brigitte Fassbaender. Für sie komponierte er einen Großteil seiner Lieder, darunter die "Fünf Gedichte von Paul Celan" (1960).

Seine erste Oper "Ein Traumspiel" nach August Strindberg schrieb Reimann mit noch nicht 30 Jahren. Weitere große Werke für das Musiktheater wurden neben dem berühmten "Lear" etwa "Troades", "Das Schloss" und "Medea". Daneben entstanden auch zahlreiche Instrumentalwerke wie Kammermusikstücke, Solokonzerte und zwei Klavierkonzerte (1961 und 1972).

Von 1974 bis 1983 hatte Reimann eine Professur für zeitgenössisches Lied an der Hamburger Musikhochschule, danach fast 15 Jahre lang an der Berliner Hochschule der Künste. Zu seinen vielen Auszeichnungen gehörte das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.03.2024, 13:43 Uhr

Nächster Artikel