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Audio: Radio Fritz | 26.07.2022 | Anja Haufe | Quelle: imageBROKER/J. Pfeiffer

Breitbandmessung

Heimisches Internet in vielen Fällen mit großen Defiziten

Das heimische Internet hat in Tausenden Fällen noch immer große Defizite. Von Mitte Dezember bis Ende Juni seien rund 22.000 Messungen mit der Breitbandmessung-App der Bundesnetzagentur abgeschlossen worden, fast ausschließlich sei dabei ein Minderungsanspruch festgestellt worden, teilte die Bonner Behörde am Dienstag auf dpa-Anfrage mit.

Besagter Anspruch auf Preisminderung besteht, wenn das Internet schlechter ist als vertraglich vereinbart. Es gibt Vorgaben zur maximalen, zur minimalen und zur normalerweise zur Verfügung stehenden Bandbreite. Mit der Desktop-App können Verbraucher überprüfen, ob ihr Vertrag das hält, was er verspricht.

Prozedere ist mit 30 Tests an mehreren Tagen zeitaufwendig

Die rechtsverbindliche Messmöglichkeit gibt es seit Mitte Dezember. Das Prozedere ist mit 30 Tests an mehreren Tagen zeitaufwendig - erst dann ist eine Messung, auch "Messkampagne" genannt, abgeschlossen. Wie hoch die Preisminderung sein soll, besagen die Messprotokolle nicht. Das müssen die Verbraucher mit ihren Anbietern klären.

Die Zahl der Messungen war zuletzt rückläufig. In den ersten zweieinhalb Monaten waren es laut Netzagentur rund 15.000 beendete Messkampagnen, nun sind es nach sechseinhalb Monaten rund 22.000.

37 Millionen Internetanschlüsse, 22.000 Messungen

In Deutschland gibt es rund 37 Millionen Internetanschlüsse. Setzt man die 22.000 Messungen hierzu ins Verhältnis, so ist der Anteil der erwiesenermaßen defizitären Anschlüsse sehr klein. Die "sehr geringen Beschwerdezahlen" verdeutlichten, dass die ganz überwiegende Mehrheit der Nutzerinnen und Nutzer mit ihren Internetanschlüssen zufrieden sei, sagte Frederic Ufer vom Internet-Branchenverband VATM. Er weist darauf hin, dass Schwankungen im Netz insbesondere bei Kupferleitungen normal seien. Bei Glasfaser sei das anders.

Zudem sagte der VATM-Geschäftsführer, dass Schwankungen nicht automatisch eine schlechtere Nutzungsmöglichkeit bedeuteten: Das Mail-Versenden und das Videostreamen könnten dennoch funktionieren.

Sendung: Radio Fritz, 26.07.2022, 09:30 Uhr

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