Neues Konzept vorgestellt - Erste Mieter sollen 2027 auf dem Dragoner-Areal einziehen

Mo 18.07.22 | 17:22 Uhr
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Archivbild: Das Dragonerareal am Mehringdamm, Berlin Kreuzberg. (Quelle: dpa/Joko)
Audio: radio1 | 18. Juli 2022 | Thomas Weber | Bild: dpa/Joko

Hunderte Wohnungen, Gärten und Kita, Begegnungsräume, Marktplatz und Gewerbe: Das neue Konzept für das Dragoner-Areal in Berlin-Kreuzberg liegt seit Montag öffentlich aus. Demnach soll in drei Jahren mit dem Bau begonnen werden.

Auf dem Dragoner-Areal in Berlin-Kreuzberg werden in fünf Jahren bereits neue Mieter erwartet. Baubeginn soll im ersten Halbjahr 2025 sein, wie die Geschäftsführerin der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte (WBM), Christina Geib, am Montag bei der Präsentation des Konzepts erläuterte.

Insgesamt sind demnach 470 neue Wohnungen geplant. Deren Miete soll auch für Menschen mit kleinerem Einkommen bezahlbar sein.

Grafik: Bebauungspläne Dragonerareal Berlin Kreuzberg. (Quelle: S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH)
| Bild: S.T.E.R.N.

Bestehende Gebäude werden überwiegend einbezogen

Im ersten Bauabschnitt sollen zunächst im südlichen Teil des Geländes hinter dem Finanzamt am Mehringdamm 240 Wohnungen in fünf großen Wohnhäusern entstehen. Sie rechne damit, dass dann 2027 die ersten Mieter einziehen könnten, sagte Geib bei der Vorstellung des städtebaulichen Konzepts auf dem Gelände.

Dort sollen auch eine Kita, eine Jugendfreizeitstätte, Begegnungsräume für die Nachbarschaft und ein sogenannter Gewerberiegel mit Platz für Betriebe entstehen. Die bestehenden und zum Teil denkmalgeschützten Gebäude werden überwiegend in das neue Quartier einbezogen.

Grafik: Bebauungspläne Dragonerareal Berlin Kreuzberg. (Quelle: S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH)
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Wohnhaus, Gärten und Marktplatz sind geplant

Geplant sind auf dem Areal unter anderem auch ein großer Marktplatz im Zentrum und ein 16-geschossiges Wohnhaus am Rand des Geländes sowie Gärten für die Mieter. Neben einer Erweiterung des Rathauses und des Finanzamts Friedrichshain-Kreuzberg soll auch eine große Quartiershalle entstehen.

Erklärtes Ziel der Kooperationspartner mit diesem Modellprojekt ist es, das Dragoner-Areal und die angrenzenden Bereiche "kooperativ und gemeinwohlorientiert zu einem gemischt genutzten Quartier weiterzuentwickeln", wie sie bei der Vorstellung der Pläne am Montag erklärten. Partner in diesem Projekt sind der Berliner Senat, das Bezirksamt, das Vernetzungstreffen und Forum Rathausblock, die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) sowie die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM).

Grafik: Bebauungspläne Dragonerareal Berlin Kreuzberg. (Quelle: S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH
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Pläne werden bis Mitte September ausgestellt

Interessierte können sich das angepasste Konzept für das Areal seit Montag anschauen. Die Pläne über den aktuellen Stand der Quartiersentwicklung sind am Zaun auf der Rückseite des Finanzamtes am Mehringdamm in einer Ausstellung zu finden. Die Ausstellung ist öffentlich, frei zugänglich und kostenlos, sie dauert vorraussichtlich bis Mitte September.

Drei Planungsteams hatten bis Anfang 2020 ihre Entwürfe für das neue Quartier ausgearbeitet. Der Siegerentwurf wurde nun in zahlreichen Details angepasst.

Florian Schmidt (Grüne), Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, begründete die zweijährige Überarbeitungszeit des städtebaulichen Entwurfs damit, dass "durch die eingebrachten Belange der Kooperationspartner*innen der Entwurf optimiert und andererseits nochmals genauer überprüft werden" musste.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.07.2022, 19:30 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Wo kommen eigentlich die Handwerker her? Unsere Firmen suchen seit Jahren Klempner, Fliesenleger, Maurer, Maler und andere Kräfte! Gibt es da ein geheimes Depot?

  2. 14.

    „Wie lange wohnen Sie schon in Berlin, wieviele Jahrzente verfolgen Sie schon den massiven Raubbau an der Stadt und die Flächenverdichtung? Vermutlich nicht allzu lang.“

    Nein, tatsächlich sind es „erst“ schlappe (knappe) 20 Jahre – die massive Steigerung der Mieten habe ich also ziemlich gut mitverfolgen können und die damals noch existierenden, nun jedoch leider fast komplett verschwundenen Brachen und Freiräume wirklich sehr geliebt. Im Endeffekt war das aber immer noch ein Nachkriegszustand, der – und das liegt einfach in der Natur der Sache – so nicht bis in alle Ewigkeit erhalten werden konnte. Ohne den Krieg, bzw. den Verfall der innenstädtischen Bezirke in der DDR, sähe Berlin wohl schon längst ganz ähnlich aus wie andere europäische Groß- und Hauptstädte auch. Damals habe ich mich dazu entschieden, herzuziehen, fände ein Leben an einem anderen Ort aber mittlerweile auch vorstellbar. Die Freiheit, wegzuziehen, wenn‘s ihm / ihr hier nicht mehr gefällt, hat übrigens jede:r.

  3. 13.

    Der Artikel sagt zu den Befürchtungen von "Mario" u. "Icke" zu wenig aus, "Tim". Dafür aber sehr viel "könnte", "bereits" und "sollen". Wissen Sie was das bedeutet? Es kommt anders... Es ist immer so. Haben Sie Antworten um die Diskussion nach vorne zu bringen?

    P.S. Das Ziel "Bezahlbar" wird denn nun wie erreicht? Wer trägt das? Wie erfolgt die Zuteilung? Wer erledigt den Job?

  4. 12.

    Nun mal bitte nicht meckern, in Berlin braucht eben alles seine Zeit. :-(
    Wenn dann 2027 die ersten Bürger einziehen ist das immer noch schneller als die Radschnellstrecke von Hönow bis Spandau, diese soll bis 2030 fertig werden!
    https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2022/04/berlin-radschnellwege-2030--planung-ost-route-west-route-infravelo.html

  5. 11.

    >"Wenn alle Pläne schon in Einzelheiten vorliegen warum wird dann erst im
    1. HALBJAHR DES JAHRES 2025 angefangen zu bauen ???"
    Weil das Deutschland ist! Gutachten, Umweltverträglichkeit, Infrastrukturplanung, Bauplanung, Bauanträge, Bürgerbeteiligungen, Genehmigungen... und alles schön nacheinander Schritt für Schritt in 5facher Ausfertigung. Das dauert halt so seine Jahre...

  6. 10.

    Es braucht keine neuen Wohnungen. Es muss nunmal auch der letzte Verstehen das ich nicht in eine Stadt ziehen kann wo ich keine Wohnung finde. Aber ganz offensichtlich werden Zustände wie in New York oder Tokio gewünscht, Beton über Beton. Am Ende wird auch der letzte Beförworter vom Wohnungsbau festellen, dass dies einen Pull Effekt auslöst und die Mieten nie sinken werden da die Nachfrage IMMER größer sein wird.

  7. 9.

    Sowie irgendwo bezahlbarer Wohnraum steht gibt es offensichtlich ein Schalter der bei vielen den Verstand umlegt. 3,8 Mio Einwohner und wieviele bezahlbarer Wohnraum wird geschafft? Auch werden es wie immer nur ein Bruchteil der Wohnungen sein und weiterhin stellt sich die Frage ob die bezahlbaren Wohnungen (was gilt da als bezahlbarer Mietpreis?) ohne WBS vergeben werden. Wie lange wohnen Sie schon in Berlin, wieviele Jahrzente verfolgen Sie schon den massiven Raubbau an der Stadt und die Flächenverdichtung? Vermutlich nicht allzu lang.

  8. 7.

    Genau diesselbe Frage habe ich mir auch gestellt. Es braucht jetzt neue Wohnungen und nicht erst in 5 Jahren.

  9. 6.

    „Finde ich gut, es muss noch mehr gebaut werden. Wirklich alles zubauen. Berlin braucht 6 Mio Einwohner“

    Wie sogar Sie dem Artikel entnehmen KÖNNTEN, soll hier wirklich mal bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden – und zwar nicht, damit noch mehr Leute herziehen können, sondern damit die Menschen, die bereits hier leben, zum einen überhaupt erst mal die Chance haben, eine Wohnung zu finden – und zum andern dann auch noch eine, die sie sich auch tatsächlich leisten können. Und das gefällt Ihnen also nicht, nein? Was stimmt denn bei Ihnen nicht?

  10. 5.

    „Wozu das BA und das FA mehr Räume braucht ist mir unklar. Erstens gibt es nicht mehr Personal und zweitens die Digitalisierung. Das nenne ich verbrennen von Steuergeldern!“

    Wie Sie ja selbst schreiben, ist Ihnen UNKLAR, wozu die zusätzlichen Räumlichkeiten benötigt werden … Wie kommen Sie denn dann auf das schmale Brett, überhaupt beurteilen können zu wollen, ob diese nun benötigt werden, oder nicht? Und dann auch direkt mal zu unterstellen, dass hier Steuergelder verbrannt werden? Es wird bestimmt nicht vollkommen sinn- und zwecklos drauflosgebaut, um die Räume dann am Ende leerstehen zu lassen … Manchmal kann ich mir bei dem, was Leute hier so loslassen, echt nur an den Kopf fassen …

  11. 4.

    Wenn alle Pläne schon in Einzelheiten vorliegen warum wird dann erst im
    1. HALBJAHR DES JAHRES 2025 angefangen zu bauen ???

  12. 3.

    Das Areal hat so lange überlebt, es sollte unter denkmalschutz stehen, aber den rot-grünen Senat überlebt dieses Gelände einfach nicht, genau wie viele andere historische Orte in dieser Stadt. Eine Schande ist das

  13. 2.

    Finde ich gut, es muss noch mehr gebaut werden. Wirklich alles zubauen. Berlin braucht 6 Mio Einwohner

  14. 1.

    Wozu das BA und das FA mehr Räume braucht ist mir unklar. Erstens gibt es nicht mehr Personal und zweitens die Digitalisierung. Das nenne ich verbrennen von Steuergeldern!

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