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Audio: Antenne Brandenburg | 22.08.2022 | Ute Sander | Quelle: dpa/Patrick Pleul

Werbekampagne soll Fachkräfte anlocken

Neue Brandenburger Werbeslogans im Kampf um kluge Köpfe

Das Land wirbt künftig im Internet und auf Volksfesten mit einer Umdeutung der Alt-Berliner Redewendung "JWD" um Zuzügler. Brandenburg will sich vor Fachkräften als Land mit günstiger Work-Life-Balance vorstellen. Von Nico Hecht

Ab sofort stellt das Landesmarketing Brandenburg mit dem Slogan "JWD - Jeder will dahin" vor. Dafür deutet die Kampagne die alte Berliner Redensart "JWD – janz weit draußen" um. So erklärt Landesmarketingleiter Thomas Braune die Idee für die Charmeoffensive, mit der Brandenburg sich vor allem an junge Leute wenden will.

Dafür startet das Landesmarketing eine neue JWD-Internetseite sowie JWD-Auftritte auf Social Media-Plattformen. Staatssekretär Benjamin Grimm erklärte, Brandenburg solle mit der neuen Kampagne als Gewinnerregion erkannt werden.

Brandenburg vom "kaum Chancen" zum Zuzugs-Bundesland Nr. 1

Der neue Werbeslogan "Jeder will dahin" erzähle von einer statistisch schon länger ablesbaren Entwicklung, unterstreicht Grimm. Vor vier Jahren noch habe nicht mal jeder Zehnte gute Karrierechancen in Brandenburg erkannt. Nur jeder Fünfte hat damals gute Bildungs- und Studienmöglichkeiten gesehen. Das hatte damals eine Studie gezeigt, die die Landesregierung in Auftrag gegeben hatte.

Heute aber würden die Zahlen eine andere Sprache sprechen: Nach Angaben des Landesamtes für Statistik sind im letzten Jahr 83.360 Neubürger nach Brandenburg gezogen. Das sind nochmal über 3.000 mehr als im Jahr 2020. Unterm Strich ist Brandenburg damit sogar deutschlandweit führend. Unter Abrechnung aller Wegzüge blieben fast 17.000 Bundesbürger mehr im Land als Brandenburger in andere Bundesländer gingen. So viele wie nirgendwo sonst - ein Erfolg der Werbekampagne "Brandenburg. Es kann so einfach sein." und geglückter Wirtschaftsansiedlungen, sagt Staatssekretär Grimm.

Kampagne für dringend nötigen Zuzug

Die Kampagne "JWD" wolle diese Faktenlage nun auch emotional festigen. Dafür sollen Werbebotschaften vor allem drei Stärken vermitteln, die das Institut der Wirtschaft Brandenburg bestätige: Es gebe hier viel Freiraum für das Leben, eine hohe Fachkräfteattraktivität und noch relativ viele freie Flächen. So fasst es Landesmarketingleiter Braune zusammen. Dementsprechend sollen zum Beispiel beim Brandenburg-Ball Mitte September in Potsdam oder bei den zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit dieses Jahr in Erfurt Stoffbeutel verteilt werden, mit dem Brandenburg-Slogan "Träumer, Tesla, Tischler- Jeder will dahin" oder "Standort, Kurort, Wakeboard – Jeder will dahin".

Im Internet soll die JWD-Kampagne als neuer Teil der Dachmarke "Brandenburg. Es kann so einfach sein." zum Beispiel von Neu-Brandenburgern erzählen, die hier ihre Lebens- oder Geschäftsentwürfe leben. So soll die Kampagne vor allem junge Fachkräfte ins Land locken. Denn Zuzug sei dringend nötig, sagt Staatssekretär Grimm. Es seien aktuell mehr als 40.000 freie Stellen zu besetzen.

Das Landesmarketing habe einen Jahresetat von gut 800.000 Euro, so der Staatssekretär. Ein Drittel davon soll in die JWD-Kampagne fließen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22. August 2022, 16:22

Beitrag von Nico Hecht

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