Anklage erhoben - Berliner Apotheker soll 630 gefälschte Rezepte abgerechnet haben

Di 10.01.23 | 17:36 Uhr
  6
Symbolfoto: Medikamente (Quelle: dpa/Andreas Franke)
Bild: dpa/Andreas Franke

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen Apotheker aus Kreuzberg erhoben, der insgesamt 630 gefälschte Rezepte abgerechnet haben soll. Sie wirft dem 51-Jährigen gewerbsmäßigen Betrug und gewerbsmäßige Urkundenfälschung vor, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.

Der Apotheker soll 273.000 Euro Schaden angerichtet haben. Außerdem soll der Mann zwei Mittäter gehabt haben, die ebenfalls angeklagt wurden.

Medikamente wurden nie ausgegeben

Der 51-Jährige soll mit Hilfe von Mittätern zwischen Mai 2019 und November 2020 die gefälschten Rezepte bei seinem Abrechnungsdienstleiter eingereicht haben, obwohl er die Medikamente tatsächlich nicht ausgegeben hatte.

Die Staatsanwaltschaft Berlin wirft dem Mann in acht Fällen Betrug und Urkundenfälschung vor.

Rezepte nicht von Ärzten ausgestellt

Der Angeklagte ist Inhaber einer Apotheke in Kreuzberg und soll die Rezepte von Mittätern entgegengenommen haben, obwohl er gewusst oder zumindest billigend in Kauf genommen haben soll, dass diese nicht von Ärzten ausgestellt waren. Die auf den Rezepten verordneten Arzneimittel soll er zudem nicht abgegeben, sondern den Mittätern jeweils 20 Prozent des Rezeptwertes oder andere Arzneimittel ausgehändigt haben. Danach habe er die Rezepte abgerechnet, so die Vorwürfe.

Das Verfahren ist Teil eines Komplexes, in dem gegen zwei weitere Apotheker und einen pharmazeutisch-technischen Assistenten sowie die mutmaßlichen Rezeptfälscher Anklage erhoben wurde.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.01.2023, 17:00 Uhr

6 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 6.

    Viagra hat er sicher nicht aufgeschrieben. Das erstattet die Kasse nämlich nicht!

  2. 5.

    Der größte Tatort ist immer noch das Gesundheitssystem und die Gefahr erwischt zu werden ist äußerst gering. Neustes Beispiel sind die kosten für PCR Test und schon für die Abrechnung der Test stopfte man sich mit dem Geld der Versicherten die Taschen voll.

    Vom Gesundheitsminister ist nichts zu erwarten Betrug und Korruption massiv mit Transparenz zu bekämpfen. Meist sind es die Kassen die Betrug aufdecken und durch die intransparent vieler Vorgänge im System ist der Nachweis sehr aufwändig.

  3. 4.

    Die Gier mancher Menschen ganz schnell Millionär zu werden ist einfach fürchterlich und schrecken auch nicht davor zurück kriminell zu werden.

    Wenn alles einwandfrei nachgewiesen ist hoffe ich, dass der- oder diejenige eine ordentliche Strafe bekommt und NIE MEHR eine Apotheke führen oder in einer arbeiten darf.

  4. 3.

    Ein ähnlicher Verdacht besteht im LK PM. Eine Beschwerde an das Gesundheitsamt wurde abgeriegelt genauso wie eine Beschwerde an den Landrat über sein Gesundheitsamt.

  5. 2.

    Es gibt halt einen Menschenschlag, der weiß, wie man an das Geld kommt. Siehe Covid-Testzentren.

  6. 1.

    jeden Tagen unglaublichere Nachrichten aus Berlin. Ist das Geld schon im Ausland oder im Landwehrkanal?

Nächster Artikel