Zunächst auf einer Strecke - S-Bahn Berlin zeigt ab Mai "Echtzeit-Auslastung" für Waggons an

So 08.01.23 | 11:27 Uhr
  47
Archivbild: Fahrgäste am S-Bahnhof Jannowitzbrücke. (Quelle: dpa/K. Mittenzwei)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.01.2023 | Bild: dpa/K. Mittenzwei

Am einen Ende des Zugs ein Pulk, am anderen gähnende Leere: Damit soll ab Mai Schluss sein - die Bahn will dann die Auslastung der Züge anzeigen, Fahrgäste besser verteilen und so pünktlicher werden - in Berlin zunächst nur auf einer S-Bahn-Strecke.

Bei der S-Bahn Berlin sollen die Fahrgäste demnächst die Auslastung der einzelnen Waggons angezeigt bekommen. Das teilte die Deutsche Bahn am Sonntag mit. Demnach führe die Bahn Echtzeit-Auslastungsanzeigen auf ersten Strecken im Regionalverkehr ein.

Die Echtzeit-Auslastungsanzeige sollen auf dem Bahnsteig, am Fahrzeug und per App zu sehen sein. Beginnen soll das im Mai auf der Stadtbahn-Strecke zwischen den Bahnhöfen Jannowitzbrücke und Zoologischer Garten. Danach werde das System nach und nach ausgebaut. Vorher wird die Technik schon in Stuttgart, Hamburg und im Rhein-Main-Gebiet auf Regionalbahn-Strecken installiert.

Zählung an den Türen und durch Lichtsensoren

Auf den Anzeigen sollen die Waggons dann rot, gelb oder grün angezeigt werden, je nach Auslastung. Die Bahn erhofft sich dadurch, dass Reisende gezielter in die Wagen einsteigen und die Züge somit pünktlicher abfahren können.

Wie viele Menschen in den Zügen sind, wird nach Unternehmensangaben auf verschiedene Weise gemessen. So würden Zähler im Türbereich eingebaut. Außerdem gebe es Lichtsensoren, welche die Auslastung in vorbeifahrenden Wagen scannen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.01.23, 11:20 Uhr

47 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 47.

    Für Notarzt- und Polizeieinsätze kann die S-Bahn in der Tat nichts, dafür aber, dass Anlagen faktisch auf Verschleiß gefahren werden, weil ein "vorzeitiger Austausch" nicht lohne, dafür schon.

    Zu vorgehenden Zeiten gab es mal eine vorsorgende Instandhaltung; die wurde dann als zu kostspielig empfunden - ein Erbe Mehdorns.

  2. 46.

    Lassen sie es sein, sie schaffen es mal wieder das S- Bahn Priesterweg Richtung ausfallen zu lassen ( Echtzeit Störung im Betriebsablauf)! Jeden Tag ist irgendwas anders! Es nervt nur noch!!

  3. 45.

    Sicher kann ein Triebfahrzeugführer auch zentimetergenau stoppen, wenn er will oder muss. Das ist aber im Regelbetrieb unsinnig, weil es Zeit kostet, die dann für den Ein- und Ausstieg fehlt. Er müsste nämlich langsamer einfahren und das aktuelle Bremsverhalten des Zuges austesten. Je nach Witterung kann die nämlich ziemlich stark abweichen. Da wir an den Bahnsteigen aber keine Türenwände haben, die sich mit den Waggontüren öffnen (allein schon wegen des uneinheitlichen Fuhrparks schwierig zu realisieren), ist eine derart zielgenaue Bremsung gar nicht nötig. Ein paar Meter mehr oder weniger sind schlicht irrelevant.

  4. 44.

    Viel besser wäre es, wenn die S-Bahn mal so fahren würde, wie es auch im Fahrplan steht. Es vergeht kein Tag, an dem es nicht irgendwo eine Signalstörung, Weichenstörung oder generell irgendeine technische Störung gibt. Natürlich kann die S-Bahn nichts für Notarzt- und Polizeieinsätze, für andere Störungen aber schon. Wenn dann auf einmal 15 Minuten oder länger keine S-Bahn kommt, wo eigentlich alle 5 Min. eine Bahn fahren sollte, wird es natürlich auch schön voll im Zug - Auslastungsanzeige hin oder her. Da warte ich dann auch nicht bis zum nächsten Zug, weil man nie weiß, wann der dann tatsächlich kommt. Die Zuverlässigkeit der S-Bahn ist echt katastrophal. Ich habe mir in den letzten Wochen extra die Mühe gemacht und mitgeschrieben: von 14 Fahrten waren genau 4 Fahrten pünktlich. Aus meiner Sicht ist das ein absolutes Armutszeugnis.

  5. 43.

    Die Zeitnot ist zuallermeist selbst organisiert. Die Abstände der Bahnen sind in aller Regel so dicht, dass auch die vorgehende Bahn benutzt werden kann, um einen Anschluss zu erreichen. Mit anderen Worten: Wer die eigene Zeitplanung so abstellt, dass es nicht unbedingt die allerletzte U-Bahn vorm Anschluss ist, fährt gut damit. Handhabe ich ggü. dem RE von Berlin zurück nach Potsdam übrigens genau so. Fünf, sechs Minuten auf dem Bahnsteig zu stehen, wenn alles gut klappt, ist kein Weltuntergang. Das betrifft die Wartezeit an der Bushaltestelle bei der Rückfahrt genau so.

  6. 42.

    " ... die BVG völlig überrascht festgestellt, dass es blöd ist, auf den Großprofilstrecken der U-Bahn immer sechs Wagen auf einmal fahren lassen zu müssen."

    Aus der negativen Aussage, die Sie hier treffen, sprich: etwas künftig NICHT mehr zu tun, lässt sich keineswegs diejenige Schlussfolgerung ziehen, die Sie hier ziehen.

    Es werden keineswegs Einzelwaggons wie zu früheren Zeiten auf die Strecke geschickt, sondern in den schwachen Verkehrszeiten geteilte Züge von zumeist vier Wagen. Mithin haben Sie immer die Auswahl und während der verkehrsschwachen Zeit, wo Sie sich einen Sitzplatz aussuchen können, ja ohnehin.

    Einfach nur schauen. ;-

  7. 41.

    Sie brauchen nicht rennen, nur bei Einfahrt des Zuges zu schauen. Soweit Sie ungefähr am Anfang des letzten Drittels stehen, erkennen Sie auf den ersten Blick, wo noch Platz im Zug ist. Im nächsten, spätestens im übernächsten Zugteil ist es dann, da gibt´s kein Rennen, sondern ein gewohntes Gehen. Auch das ist bei den neuesten Zügen, sowohl bei der U-Bahn, als auch bei der S-Bahn nicht nötig, weil Sie im Innern komplett durchgehen können.

    Es gilt schlicht und einfach, sich vom Erhaschen eines Vorteils gegenüber anderen zu lösen, am Ausstiegsbahnhof gefälligst bei den Ersten zu sein. Mittendrin zu sein, ist auch was Schönes.

  8. 40.

    Die bekommen es doch nicht mal hin einfach anzuzeigen,wann der nächste Zug der gleichen Linie kommt.
    Es kommt so oft vor,dass ein Zug brechend voll ist und ein paar Minuten später fährt ein fast leerer Zug der gleichen Linie ein..

  9. 39.

    So unsinnig ist das Verhalten nicht. Viele wollen/müssen Anschlüsse erreichen. Sieht man daran, dass sie dann nach dem Aussteigen in den Laufschritt verfallen. Da kann genau diese Minute den Unterschied machen, ob man seinen Bus noch erreicht, der nur alle 20 Minuten fährt.

  10. 38.

    Pech für Sie: Das mit den komplett durchgängigen Zügen ist "so Neunziger". Inzwischen hat zum Beispiel die BVG völlig überrascht festgestellt, dass es blöd ist, auf den Großprofilstrecken der U-Bahn immer sechs Wagen auf einmal fahren lassen zu müssen. Auch weil zwei, drei defekte Türen dann gleich den ganzen Zug in die Werkstatt bringen.

    Bestellt wurden daher nur noch Zwei- und Vier-Wagen-Einheiten, um wieder Zwei-, Vier-, Sechs- und (im Kleinprofil) Acht-Wagen-Züge fahren lassen zu können.

  11. 37.

    Ich renne immer erstmal an einem Zug entlang - sind ja nur hundert Meter oder so -, um zu überprüfen, wie die Fahrgäste verteilt sind. Natürlich fährt er mir dann weg, aber schon nach zehn, zwanzig oder sechzig Minuten kommt ja der nächste, und in den kann ich dann zielgerichtet und vorschriftsgemäß um eine gleichmäßige Auslastung bemüht einsteigen. Außer natürlich, in diesem sind die Fahrgäste anders verteilt als in dem vorherigen oder es sind weniger aus- und mehr eingestiegen als kalkuliert. Dann warte ich weiter.

    Warum so viel Stress?

  12. 36.

    Um einen guten Platz im Zug zu bekommen, müsste das Gegenteil davon getan werden. Dass Sie ein zwar zielgerichtetes, dennoch aber unsinniges Verhalten als unveränderlich ansehen, bestätigt mich in meiner Befürchtung (Beitrag 28, die letzten drei Sätze), dass auch eine weitere Technik keine Abhilfe in Richtung Gleichverteilung der Fahrgäste sein wird.

    Nur Fahrgäste können das lösen. Ich stehe immer da ein, wo ich von außen gesehen am meisten Platz erblicke - gleich davon, wieviel Schritte es bis zum Ausgang meines Zielbahnhofs sind. Die Differenz liegt ggf. in einer einzigen Minute.

    Warum so viel Stress?

  13. 35.

    Nein … Es kommt auf die Wagenanzahl an, ob der Zug ganz vorne oder weiter hinten stehen bleibt.

  14. 34.

    Nur dass das der Spruch der U-Bahn-Fahrer ist. Bei der S-Bahn ist (abgesehen von der BR485) kein Platz für ein Fahrrad direkt hinter der Führerhaus-Tür (denn genau das ist das Problem beim "1. Wagen").

  15. 33.

    Wie schön andere schrieben: man steigt da ein, wo beim Um- oder Aussteigen der nächste Zugang zum anderen Bahnsteig oder nach draußen ist! Wissen denn das die Verantwortlichen nicht? Kennen die die Fahrgäste so wenig?

  16. 32.

    „den der Triebfahrzeugführer mehr oder weniger genau trifft“
    Das ist ein lösbares Problem. Durch Automatisierung oder Training.
    Zugführer der Britischen Krone müssen den royalen Zug im cm Bereich genau zum Stehen bringen.

  17. 31.

    Das wäre dann etwas für die 2te Ausbaustufe, wenn die erste Lösung gute Ergebnisse aber noch weitere Potenziale bei exakteren Daten ergibt.
    Sitzbelegung ist technisch kein Hexenwerk, hat jeder moderne PKW.
    Wie aufwändig und teuer das ist weiß ich nicht, war bei mir aber keine Sonderausstattung.

  18. 30.

    Wieviel Enden hat denn ein S-Bahn-Zug? Bin verwirrt...

  19. 29.

    Nö, es gibt für jede Zuglänge einen vorgesehenen Haltepunkt, den der Triebfahrzeugführer mehr oder weniger genau trifft. Da S-Bahnen aus zwei, drei oder vier Viertelzügen bestehen können und das nicht immer vorher ersichtlich ist, kann man leider nur raten, wo die Türen wahrscheinlich sein werden. Vielfahrer haben das irgendwann raus, zumindest die, die längere Strecken fahren. Kurzstreckenfahrer kennen scheinbar oft nur jeweils eine Tür am Zuganfang bzw. - ende. Da staut es sich öfter.
    Ob das System gerade auf der Stadtbahntrasse viel bringt, wird sich zeigen. Da sind oft sämtliche Wagen rappelvoll, dann kann man nichts verteilen.

  20. 28.

    Es KÖNNTE ein Hilfsmittel sein, die Züge besser als bisher gleichmäßiger zu nutzen. Wer die Augen offen hat, kann das heute schon tun; als allg. Eindruck kann gelten, dass bspw. am Rudower Zweig der U 7 das zweite u. vierte Fünftel am Stärksten belastet sind, dass bei der U 8 bspw. vorn und hinten überfüllter ist als bspw. in der Mitte des Zuges. Bei der S-Bahn ist es in der Tat sehr unterschiedlich.

    Mein Eindruck ist derjenige, dass die Meisten dort einsteigen, wo sie beim Zielbahnhof am Nächsten am Ausgang sind. Das erklärt auch, weshalb Menschen in überfüllte Züge hineinspringen, obwohl drei Min. später ein Zug fährt, der über die Strecke des vorhergehenden Zuges sogar noch hinausgeht - und leerer ist.

    Eine derartige Kurzsichtigkeit. was wenige Minuten u. wenige Meter angeht, dürfte auch die modernste Technik nicht überwinden, nur die meisten Menschen selbst. Auch die optischen Warnsignale an den Türen erweisen sich mehr als Animationssignal.

Nächster Artikel