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Video: Abendschau | Arndt Breitfeld | 13.03.2023 | Quelle: rbb/Sabine Prieß

Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst

Nächste Woche drohen neue BSR-Warnstreiks

Die neue Woche begann in Berlin vielerorts mit riesigen Müllbergen. Zwar sollen die Überbleibsel der jüngsten BSR-Warnstreiks so schnell wie möglich weggeschafft werden. Doch der nächste Arbeitskampf steht schon bevor.

Bei der Berliner Stadtreinigung stehen womöglich schon in der nächsten Woche neue Warnstreiks an. Für diese Woche könne er das ausschließen, aber nicht für kommende Woche, sagte der Verdi-Landesfachbereichsleiter Markus Borck am Montag dem rbb.

Bis zum 27. März werde die BSR "in jedem Fall" einen weiteren Warnstreik einlegen - an diesem Tag trifft sich die Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst zur dritten Tarifrunde. "Wir werden den Arbeitgebern klarmachen, dass es jetzt gilt. Legt was Ordentliches auf den Tisch, dann ist der Tarifkonflikt auch zu Ende."

Komme man am 27. März nicht zu einem Ergebnis, rechne er mit einer Urabstimmung über unbefristete Streiks, so Borck. "Das wird dann nicht mehr nur tageweise sein, sondern "sehr lange andauern", so der Gewerkschafter.

Tarifstreit im öffentlichen Dienst

Tausende bei Warnstreiks an Kliniken, in Bädern und bei der BSR im Ausstand

Operationen sind verschoben, Müll wird nicht abgeholt, das Schwimmbad bleibt geschlossen: In Berlin waren laut Verdi am Montag tausende Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes im Ausstand. Am Dienstag sollen die Warnstreiks weitergehen.

Liegen gebliebener Müll in vielen Ortsteilen

Die Berliner bat Borck um Verständnis dafür, dass derzeit immer noch an vielen Orten in der Stadt nicht abgeholter Müll liegt. Nach Beobachtungen von rbb-Reportern lagen unter anderem in den Ortsteilen Schöneberg, Moabit und Lankwitz große Mengen von Müll in und rund um Mülltonnen. Oft wurde auch Hausmüll in Altpapiertonnen geworfen.

Die Kräfte der BSR seien dabei, alles einzusammeln, auch Müllsäcke, die neben den Tonnen liegen, so Borck: "Normalerweise liegt das nicht in ihrem Aufgabenbereich, aber nach Streiks ist das die Regel. Die Mitarbeiter nehmen jetzt Mehrarbeit auf sich, um alles einzuräumen. Dafür bekommen sie vom Arbeitgeber eine Prämie."

Von der BSR selbst hieß es auf rbb-Anfrage, man bemühe sich, die Streikfolgen nach und nach zu beseitigen. "Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die unserer Kundschaft durch die Bestreikung entstanden sind."

Verdi lehnte jüngstes Arbeitgeberangebot ab

Beschäftigte der BSR waren in der vergangenen Wochen wiederholt im Warnstreik, zuletzt wurden auch Deponien bestreikt. Hintergrund ist der festgefahrene Tarifstreit im öffentlichen Dienst.

Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Die Gewerkschaften wiesen dies aber zurück. Sie fordern für die Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Sendung: rbb24 Abendschau, 13.03.2023, 19:30 Uhr

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