Tarifstreit im öffentlichen Dienst - Mitarbeiter von BSR-Deponien in Warnstreik getreten

Fr 10.03.23 | 08:59 Uhr
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Warnstreik bei der BSR (Quelle: imago images)
Audio: rbb24 Inforadio | 09.03.2023 | Silke Mehring | Bild: imago images

Beschäftigte der Berliner Stadtreinigung (BSR) sind auch am Freitag zu einem Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind bis Mitternacht mehrere BSR-Anlagen und -Deponien sowie das Müllheizkraftwerk Ruhleben in Spandau. Dort wollen sich Mitarbeiter am Vormittag wie schon am Donnerstag zu einer Kundgebung versammeln, hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft Verdi.

Die Müllabfuhr und Straßenreinigung sollen laut Verdi nicht bestreikt werden, allerdings sei damit zu rechnen, dass es beim Entladen der Fahrzeuge zu Staus und Verzögerungen kommt.

Angebot der Arbeitgeberseite zurückgewiesen

Anlass für den Warnstreik sind die laufenden bundesweiten Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Die Gewerkschaften wiesen dies aber zurück.

Bereits am Montag, Dienstag - sowie Donnerstag - hatten sich BSR-Mitarbeiter an Warnstreiks beteiligt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.03.2023, 12:40 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Die Logik ist schon extravagant. Man ist für einen Streik, verschuldet somit ggf. seine eigene Hilfsbedürftigkeit. Entschuldigung, aber eine Sterbeversicherung schützt auch nicht vor dem Tode.

  2. 15.

    § 15 der Gebührensatzung der BSR: Es besteht kein Anspruch auf Erstattung der Gebühren, egal wie lange und aus welchem Grund kein Müll abgeholt wird. Also tut der BSR das ganze finanziell nicht mal weh.

  3. 14.

    mal an alle, da ihr ja zu den Streik und zu den Löhnen sagt hört also auf zu jammern wenn euch eure Mieten nebst Mietnebenkosten Explodieren, oder Strompreise steigen uvm. Man sollte euch vor Augen halten welche weiteren Wirtschaftlichen Auswirkungen dies hat z.B. wenn die Grundsicherungen sowie Wohngeldstellen die Zusatzzahlungen aus dem Steuertopf streichen. Also keine Übernahme Wohngeld bzw. ALG II / KdU. Man könnte diese auch als Selbstverschuldete Hilfsbedürftigkeit einstufen siehe SGB.

  4. 13.

    Da fragt man sich wie weit muss das noch gehen? Höhere Löhne treiben die Inflation noch mehr an. Die Regierung muss den Konzerne auf die Finger hauen, die verdienen sich dumm und dämlich, was nützt es 18€ Stundenlohn wenn das Brot 7€ kostet. Und hat schonmal jemanden über die Rentner nachgedacht? Ach ja ,sie bekommen 3,4 % , nur auf die gesamte Rente und nicht auf einen Stundenlohn, auch sie sind von der Verteuerung belastet.

  5. 12.

    Interessante Ausführungen dazu bei:
    https://www.haufe.de/recht/weitere-rechtsgebiete/wirtschaftsrecht/hoehere-gewalt-bgh-stellt-klar-bei-streik-sind-die-passagiere_210_132904.html
    Dies ließe sich durchaus auf den Streik bei der BSR übertragen. Sind deren Entsorgungskapazitäten durch Streik nicht verfügbar, kann auch kein Müll abgeholt werden. Ein Müllfahrzeug ist schließlich nicht als Zwischenlager geeignet und andere Entsorgungsmöglichkeiten gibt es in Berlin meiner Kts. nach nicht.

    Da wird sich der Ein oder Andere in Müllvermeidung üben müssen und vll. mal keine volle Tüte einfach so in die Tonne drücken können. Ich möchte den Knochenjob bei der BSR nicht machen und habe vollstes Verständnis für deren Anliegen.

  6. 11.

    Wenn die BSR wieder arbeitet, bitte Zeit mitbringen. Hier türmen sich die Berge von Müll.
    Wünsche viel Glück bei ihrem Vorhaben.

  7. 10.

    Danke liebe BSR, auf unserm hof stapelt sich der müll, ihr streikt für 10,5% mehr lohn. Bei uns werden die tonnen Montags und donnerstags abgeholt. 2 tage Streik, 1 tag Feiertag und Donnerstag hatte ich die Hoffnung, aber nix passiert. Heute am Freitag wieder nix. Bleibt ja noch der Sonnabend. Wenn nix passiert kann ich ja den Vermieter sagen das er für eine woche nix bezahlen muss. Also ganz ehrlich, wie rechnet sich dann 10,5% wenn ganz Berlin diese eine woche nicht bezahlt. Oder ist der streik höhere Gewalt????

  8. 9.

    " merkt hier keiner welches Perpedo Mobile hier angetrieben worden ist."
    Ja ... der Mensch. Dieser setzt sich per pedes in Bewegung, ist somit mobil. Aber selbst das Modell des Perpetuum Mobile wäre fragwürdig, da ja Energie (stellvertretend hier Geld) von außen zugeführt werden muss, um das System an sich in Bewegung zu halten.

  9. 8.

    Utopisch wäre, wenn es keine Lohnerhöhungen geben würde
    Utopisch sind die Löhne die derzeit ein Müllmann , oder auch Frau bekommt
    Die Arbeitgeber könnten die Streiks sofort mit einem neuen gerechten und verhandelbaren Angebot beenden

  10. 7.

    Die Leute wissen schon das sie den Müll nach dem Streik einsammeln müssen, und das mit Mehraufwand
    Das nimmt man aber gerne in Kauf für eine angemessene Entlohnung

  11. 6.

    Die Arbeitgeber hätten ein entsprechendes Angebot vorlegen können. Haben sie aber nicht. Deshalb gibt es jetzt den Streik und das ist bei einer Inflation von über 8 % verständlich.

  12. 5.

    Streikt doch endlich auch mal für die Betriensrenten-Mitnahme. Denkt an die Zukunft!

  13. 4.

    Sie sollten sich etwas zurück nehmen bei den Erhöhung. 10,5 % ist bei den jetzigen Lohn zu hoch. Siehe Website BSR.de
    Wenn der Müll jetzt noch liegen bleibt , haben die Herren und Damen nach dem Streik mehr Arbeit . Heißt wiederum dann Schreiben sich die Herren und Damen Überstunden. Schon blöd so ein Streik. Ach oder die Muskulatur schmerzt weil die Tonnen zu schwer waren.

  14. 3.

    also ehrlich wenn man sich diese utopische Löhne denkt sollte man sich die Frage stellen woher soll das Geld kommen. ? der Bürger wird also durch steigende Ausgaben im Bereich Müll und Abfallwirtschaft zur Kasse gebeten also auch die Betriebskosten/ Miete werden sich erhöhen, was natürlich auch zu weiteren Streiks andere Führen wird, damit sie die Mietnebenkosten bzw die Löhne der Abfallwirtschaft bezahlen können. merkt hier keiner welches Perpedo Mobile hier angetrieben worden ist. Streike höhere Löhne steigende Kassenbeiträge höhere Steuern steigende Preise . Was soll das für ein Wirtschaftssystem sein??

  15. 2.

    Umso höher dieses Jahr die Löhne steigen, steigen nächstes Jahr auch die Renten

  16. 1.

    1974 gab es eine lineare Erhöhung von 12%. Was jetzt hier angeboten wird, ist schon außerhalb jeder Vernunft. Das Rollsystem kann die nächsten 5 Jahre nicht überstehen. Für die Renten fordere ich eine analoge Übernahme. Also einmaligen Inflationsausgleich von 3000€ und monatlich 500€ pauschale Erhöhung. Jetzt kommt der große Aufschrei!

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