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Quelle: IMAGO/Andreas Friedrichs

Warnapps alarmierten Bevölkerung

Löscharbeiten nach Großbrand in Neukölln beendet

Nach langwierigen Löscharbeiten hat die Feuerwehr am Donnerstagabend ihren Einsatz auf dem Gelände einer Entsorgungsfirma in Neukölln beendet. Zuletzt wurden noch letzte Glutnester gelöscht. Der Brand hatte zu einer Handy-Warnmeldung geführt.

Rund 24 Stunden nach dem Ausbruch eines Brandes in einer Lagerhalle einer Entsorgungsfirma in Neukölln hat die Berliner Feuerwehr ihren Einsatz beendet. Wie ein Feuerwehrsprecher dem rbb sagte, sind die letzten Einsatzkräfte am Donnerstagabend gegen 18:00 Uhr abgerückt.

Der eigentliche Brand in der Lagerhalle für Papier-Abfall war bereits in der Nacht gelöscht worden. Doch Glutnester in den Papierballen mussten noch den ganzen Tag über aufwendig bekämpft werden, wie der Sprecher sagte. Dazu wurden die Ballen per Radlader aus der Halle gebracht und auseinandergezogen.

Insgesamt waren am Mittwochabend den Angaben zufolge 1.300 Kubikmeter Altpapier in der etwa 6.000 Quadratmeter großen Lagerhalle in Brand geraten. Zu der genauen Größe der Halle hatte es zuvor unterschiedliche Angaben gegeben. Mehr als 200 Feuerwehrkräfte waren zwischenzeitlich im Einsatz. Es kam niemand zu Schaden. Die Brandursache steht noch nicht fest.

Weil die Stahlkonstruktion der Halle durch das Feuer einsturzgefährdet war, konnte den Angaben zufolge nur von außen gelöscht werden. Das hatte den Einsatz kompliziert und langwierig gemacht. Ein Drohnenteam mit Wärmebild-Kamera hatte bei der Aufklärung geholfen. Entgegen ersten Befürchtungen wurden keine angrenzenden Gebäude in Mitleidenschaft gezogen.

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Vor zwei Jahren schon ein Brand

In der Halle des Unternehmens Remondis in der Lahnstraße hatte es vor zwei Jahren schon einmal gebrannt. Dem Feuerwehrsprecher zufolge war am Vormittag des 19. Mai 2021 in der Halle durch eine Verpuffung ein Feuer entstanden. Damals war der Brand aber nicht so schwerwiegend: Letztlich brannten drei mit Altpapier befüllte Boxen einer Sortieranlage, ein Ausbreiten der Flammen konnte damals verhindert werden. Auch damals wurde niemand verletzt.

In einer Presse der Papiersortieranlage hatte eine Gaskartusche zu einer Verpuffung geführt und damit den Brand ausgelöst, erklärte der Feuerwehrsprecher. Es komme immer wieder vor, dass Material im Altpapier entsorgt werde, das dort nicht hingehöre, so der Sprecher weiter.

Warn-App alarmierte Bevölkerung

Die von der Feuerwehr herausgegebene amtliche Warnung erhielten am Mittwochabend viele Handynutzer etwa eine Stunde nach Beginn des Einsatzes über die App Nina und über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Konkret wurde vor starker Rauch- und Geruchsbelästigung gewarnt. Die Menschen sollten Fenster und Türen geschlossen halten sowie Klimaanlagen und Lüftungen abschalten.

Am späten Abend meldete die Feuerwehr auf Twitter, Messungen in der Umgebung hätten ergeben, dass nicht von einer Gefährdung für die Bevölkerung auszugehen sei.

Wegen des Rauchs galt die amtliche Gefahrenmitteilung aber noch bis zum frühen Morgen.

Sendung: rbb24, 31.05.2023, 21:45 Uhr

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