Fehlerhafte Technik - Test auf A24 für Standstreifen-Freigabe gestoppt

Do 15.02.24 | 18:09 Uhr
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Archivbild: Eine Lichtsignalanlage, die bei Bedarf Autofahrer auffordert, auch den Seitenstreifen zu befahren, steht inaktiv an einer Autobahn. (Quelle: dpa/Erichsen)
Audio: Antenne Brandenburg | 15.02.2024 | Björn Haase-Wendt | Bild: dpa/Erichsen

Kurz nach dem Start ist ein Test zur automatischen Freigabe der Standstreifen als dritte Spur auf der A24 abgebrochen worden. Die Verkehrsteuerung mithilfe elektronischer Schilderbrücken zwischen Kremmen und Fehrbellin funktionierte nicht richtig, wie die Autobahn GmbH des Bundes am Donnerstag mitteilte.

Die Freigabe des Standstreifens hätte bei hohem Verkehrskommen zur Entlastung beitragen sollen. Die Autobahn GmbH hat nun eigenen Angaben zufolge den Probebetrieb abbrechen müssen, weil die installierte Überwachungs- und Steuerungstechnik zu viele Fehler und Störungen produziere. Die Sicherheit des Verkehrs habe demnach oberste Priorität.

Testbetrieb sollte bis zum 15. Februar laufen

Das System sei von der Planungs- und Baugesellschaft Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) beauftragt worden und am 29. Januar in den Probebetrieb gegangen, so der Autobahn-Betreiber. "Hierfür hat die Deges unter anderem 80 Videokameras, zahlreiche Erfassungssensoren in der Fahrbahn und eine Steuerungssoftware installiert, welche zu jeder Zeit verlässliche Daten an die Autobahn GmbH senden soll, was bislang nicht gelungen ist", hieß es.

Die Autobahn GmbH ist für die Verkehrssteuerung auf dem Teilstück der A24 zuständig. "Nur auf der Grundlage der absolut sicheren Echtzeitübermittlung aller Daten können die Standstreifen zu temporären Fahrstreifen freigegeben werden". Zudem habe der Testbetrieb zuvor mehrfach etwa wegen Softwareanpassungen verschoben werden müssen, kritisierte die Niederlassung Nordost der Autobahn GmbH des Bundes. Die Erprobung hätte bis zum 25. Februar dauern sollen, um das gesamte System der Deges zu prüfen.

Die A24 verbindet Berlin und Hamburg. Etwa durch Hin- und Rückreiseverkehr zur und von der Ostsee kommt es zu hohem Verkehrsaufkommen und teils zu Unfällen. Ein kurzzeitig diskutiertes Tempolimit wurde im Oktober als nicht zulässig eingestuft.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.02.2024, 18:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Man muss nicht über den Weißwurstäquator schauen, die mehr als komplexe Verkehrssteuerung für den A7 Elbtunnel beginnt schon 20 km vor dem Tunnel
    (Raststätte Holmoor) , hat eine einfädelnde BAB ,A23, 2 Lärmschutztunnel und die Mammutbaustelle auf beiden Seiten des Elbtunnel zu steuern.

  2. 10.

    Wenn der Testbetrieb bis zum 15. Februar laufen sollte, ist der also regulär zu Ende gegangen. Ich versteh die Aufregung nicht.

  3. 9.

    Die Anlage wird wohl funktionieren. Die Echtzeitübertragung aber nicht. G5?

  4. 8.

    Diese Technik ist doch nicht neu. Wieso funktioniert sie nicht richtig. Oder sind wieder übervorsichtige Bedenkenträger am Werk, denen die Freigabe der Standspur ein Dorn im Auge ist.

  5. 7.

    Wie meine Vorredner schon bemerkt haben: einfach mal den Freistaat Bayern fragen, wie man's richtig macht! Es ist ja keine Schande, mal nix zu wissen ;-)

  6. 6.

    Die Digitalisierung schreitet in Deutschland unaufhörlich voran. Einfach nur beeindruckend - die ganze Welt schaut auf uns und lacht sich halb tot.

  7. 5.

    Deutschland, Digitalisierung und Technolgien. Es war einmal....

  8. 4.

    Für mich völlig unklar, wieso die Autobahn GmbH eine Autobahn abnimmt und freigibt, wo das Kernstück, nämlich verkehrsbeeinflussungsanlage, nicht funktionstüchtig ist. Die gesamte zeitweise Freigabe der standspur als 3. Fahrspur hängt daran. Ich frage mich, ob der Ausbau dreispurig, wie eigentlich mal geplant, im Endeffekt nicht sinnvoller und preisgünstiger gewesen wäre. Auf jeden Fall wäre fertig und befahrbar und nicht erst zum St. Nimmerleinstag.

  9. 3.

    Ich verstehe einfach nicht, warum bei uns (egal ob Brandenburg oder Berlin) der Blick nicht über den Tellerrand reicht. Wie lange funktioniert die Standstreifen-Regelung schon in Bayern? Wenns auch Bayern sind , der Bär steht auch in Freimann. Als alter Preuße ein Tipp, ruhig mal gen Süden orientieren.
    Was natürlich sein kann, Bayern muss nicht das wirtschaftlich günstigste Angebot akzeptieren.

  10. 2.

    Ich kenne es aus Bayer... A9 vor München... schon vor Jahren Praxis.Mann sollte ganz einfach mal über die Grenzen Schauen, wie es andere machen. Ich fand die 120km/h auch ganz gut, es war auf der A24 viel entspannter als davor und danach. Ich fahre sonst auch gern schneller. Aber auf der A24 ist halt immer mehr los als auf der A20 zB.

  11. 1.

    Vielleicht einfach mal zum Beispiel nach Österreich schauen, da ist das seit ewigen Jahren tägliche Praxis.

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