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Quelle: dpa/Hasan Bratic

35.000 Dosen angekündigt

Berliner Krankenhäuser bekommen deutlich mehr Impfstoffe

Immer wieder kommt es auch in Krankenhäusern zu Corona-Infektionen. Auch die berüchtigte Mutation B.1.1.7 wurde dort schon festgestellt. Abhilfe schaffen könnten Impfstoffe, von denen die Berliner Kliniken jetzt wesentlich mehr bekommen sollen als zuvor.

Den Berliner Krankenhäusern steht für ihre Mitarbeiter demnächst deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung als in den vergangenen Wochen. "In den nächsten drei Wochen werden die Krankenhäuser weitere 35.000 Impfdosen erhalten", sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Während die Kliniken in der vorletzten Woche wie zuvor mit 2.394 Impfdosen für Erstimpfungen beliefert wurden, waren es nach einer Übersicht der Senatsverwaltung für Gesundheit in der vergangenen bereits 5.000. In der kommenden Woche sollen es 10.000 sein, anschließend noch einmal 15.000 und eine Woche darauf weitere 10.000 Impfdosen.

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Impfquote beim Klinikpersonal knapp 85 Prozent

Bis Samstag hat es der Gesundheitsverwaltung zufolge 20.764 Erstimpfungen beim Klinikpersonal gegeben. Die Quote liegt damit bei 84,9 Prozent bezogen auf die von der Berliner Krankenhausgesellschaft gemeldeten Beschäftigten in den Bereichen Rettungsstelle, Covid-19-Stationen, Intensivstationen, Hämato-Onkologie, Geriatrie und Gerontopsychiatrie. In der Charité kommt den Angaben zufolge so viel Impfstoff an, dass damit sämtliche der betreffenden Mitarbeiter geimpft werden können.

Gesundheitssenatorin Kalayci sagte, das Risiko von Infektionen in Krankenhäusern lasse sich durch die Impfungen spürbar verringern. "Auch wenn es keinen vollumfänglichen Schutz gibt. Es gibt aber deutlich mehr Sicherheit für alle Beteiligten." Kalayci schloss aus, dass die Impfungen in den Krankenhäusern zu Lasten anderer Gruppen wie der über 80-Jährigen geht. Das medizinische Personal erhalte den Impfstoff von Astrazeneca, der nur für Menschen unter 65 Jahren zum Einsatz kommt.

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Durch die steigenden Mengen an Impfstoff wird es nach Einschätzung der Gesundheitsverwaltung möglich, auch Krankenhäuser in die Belieferung aufzunehmen, deren Personal in den Rettungsstellen oder geriatrischen Abteilungen besonderen Risiken ausgesetzt ist, auch wenn sie wenig oder keine Coronastationen haben.

In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Fälle von Corona-Infektionen in Berliner und Brandenburger Kliniken. Auch die als hochansteckend geltende Corona-Mutation B.1.1.7 wurde bereits in Krankenhäusern festgestellt, zuletzt im Vivantes-Klinikum in Berlin-Spandau. Stand Donnerstag wurden dort 55 Infektionen mit der Virusvariante bestätigt, davon 17 bei Mitarbeitern. Das Virus wurde in mehreren Fachbereichen des Hauses nachgewiesen. Das Krankenhaus nimmt derzeit nur noch Notfälle auf.

Zuvor musste ebenfalls wegen aufgetretener B.1.1.7-Fälle das Vivantes-Humboldt-Klinikum in Reinickendorf sogar unter eine zweiwöchige Quarantäne gestellt werden. Erst seit Anfang Februar nimmt das Krankenhaus wieder Patienten auf. Die Wissenschaft geht aktuell davon aus, dass die bislang verfügbaren Impfstoffe auch gegen die Mutation B.1.1.7 schützen.

Sendung: Abendschau, 13.02.2021, 19:30 Uhr

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