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Quelle: dpa/Rolf Vennenbernd

Mehr Nichtschwimmer durch Pandemie

DLRG Brandenburg verzeichnet großen Andrang bei Kursen für Schwimm-Anfänger

Der Schwimmunterricht kam in der Corona-Pandemie zu kurz. Das hat die Zahl der Nichtschwimmer in Brandenburg in die Höhe schnellen lassen. Jetzt wollen viele ganz schnell das Schwimmen lernen - die DLRG sieht sich bei den Kursen überfordert.

Die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) in Brandenburg erfährt aktuell eine starke Nachfrage bei Schwimm-Anfängerkursen. "Eine große Masse an Nichtschwimmern rennt uns momentan die Türen ein und möchte Kurse belegen, das überfordert uns", sagte der Sprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) des Landes, Daniel Keip, der Deutschen Presse-Agentur am Samstag.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter kämen an ihre Grenzen. Alle Rettungsorganisationen und Schwimmschulen versuchten das auszugleichen, doch das werde wegen beschränkter Kapazitäten in den Schwimm- und Freibädern schwierig, so Keip.

Kein Schwimmunterricht in Brandenburg

Tausende Kinder können wegen Corona-Krise nicht schwimmen

Gerade mit Blick auf die Sommerzeit ist das besorgniserregend: Bis zu 6.000 Schüler in Brandenburg können nicht schwimmen - weil die Corona-Pandemie ein entsprechendes Lernangebot verhindert hat. Der Landesportbund nimmt die Politik in die Pflicht.

Tausende Schüler, die nicht schwimmen können

Fehlender Schwimmunterricht in der Corona-Pandemie hat die Zahl der Menschen in Brandenburg, die nicht schwimmen können, ansteigen lassen. Im vergangenen Jahr wurden demnach 422 Erstschwimmer angeleitet - ein Rückgang um 70 Prozent gegenüber 2019. Da waren es Keip zufolge noch 1.417 Menschen, die Schwimmunterricht bekamen. Die Sportjugend Brandenburg geht von 6.000 Drittklässlern aus, die noch nicht Schwimmen gelernt haben.

Für diesen Sommer will die DLRG in Brandenburg nach eigenen Angaben möglichst viel Schwimmausbildung für Anfänger anbieten. Aber auch die Schulen sollten immer dabei unterstützen. Zudem seien die öffentlichen Schwimmbäder in den Kommunen gefragt, die Kapazitäten für Schwimmunterricht schaffen sollten. Keip wies darauf hin, dass vor allem Eltern eine besondere Verantwortung dafür tragen, dass Kinder ein Schwimmabzeichen machten.

"Die Hitzewelle ist für uns das Warmlaufen auf die Saison, alle drängen an die Strände", sagte Keip. Von den 4.000 DLRG-Mitgliedern in Brandenburg sei der Großteil in diesem Sommer auch im Einsatz.

In Brandenburg ertranken im vergangenen Jahr nach Angaben der DLRG 24 Menschen - das waren zehn Todesfälle weniger als im Jahr 2019.

Sendung: Brandenburg aktuell, 19.06.2021, 19:30 Uhr

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