Potsdamer Krankenhaus - Zahl der Corona-Infizierten am Bergmann-Klinikum steigt weiter

Di 30.11.21 | 21:49 Uhr
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Archivbild: Der Eingangsbereich des Ernst von Bergmann Klinikums am 13.04.2020. (Quelle: dpa/Fabian Sommer)
Bild: dpa/Fabian Sommer

Das Potsdamer Ernst von Bergmann-Klinikum kämpft weiter mit dem Corona-Infektiongeschehen im Haus. Die Zahl der Infizierten auf der urologischen Station hat sich auf 19 erhöht, wie Klinik-Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt am Dienstag dem rbb sagte.

13 der Infizierten seien Patienten, bei den aderen sechs festgestellen Fällen handle es sich um Mitarbeiter. Die Verläufe seien überwiegend mild oder asymptomatisch, einige Patienten seien inzwischen in häusliche Quarantäne entlassen worden. Außerdem stockt das Klinikum erneut die Betten für Covid-Patienten auf. Die derzeitig verfügbaren Kapazitäten, darunter zehn Intensivbetten, seien weitgehend ausgelastet, so Schmidt.

Bereits seit mehreren Tagen werden neue Corona-Infektionen bei Patienten oder Mitarbeitern festgestellt. Erst wenn innerhalb der letzten sieben Tage keine weiteren positiven Covid-Nachweise auftreten, kann ein Ausbruch als beendet erklärt werden. Die positiv getesteten Patientinnen und Patienten seien auf die Covid-Station des Klinikums verlegt worden, hatte das Krankenhaus mitgeteilt.

Besuchsverbot und Aufnahmestopp

Der Ausbruch war vor wenigen Tagen bekanntgeworden. Routinemäßig hat die Klinik weitere Maßnahmen wie ein Besuchsverbot für die Station, einen Aufnahmestopp und engmaschige Kontrolltests veranlasst. Ausbrüche seien in der aktuellen Pandemie-Situation Teil des neuen Alltags von Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern. "Entscheidend ist, diese frühzeitig zu erkennen, die Ursache zu ermitteln, abzustellen und somit schnellstmöglich zu beenden", hieß es.

Gehäufte Infektionen zu Pandemie-Beginn

Im Bergmann-Klinikum hatten sich zu Beginn der Pandemie im März 2020 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 bei Patienten und Mitarbeitern gehäuft. Von Ende Januar bis Ende April waren 140 Patienten und 208 Mitarbeiter positiv getestet worden. 47 Corona-Patienten starben.

Nach einer Untersuchung hatten Experten des Robert-Koch-Instituts unter anderem kritisiert, dass Umzüge ganzer Stationen die Virusübertragung begünstigt haben könnten. Die städtische Klinik hatte damals eine neue Leitung bekommen, die dann ein anderes Sicherheitskonzept einführte. Ermittlungen gegen die frühere Geschäftsführung und gegen Klinik-Ärzte wurden im August eingestellt.

Sendung: Inforadio, 29.11.2021, 20:00 Uhr

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4 Kommentare

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  1. 4.

    Ich hatte im September einen stationären Termin. 2 Tage vorher musste ich aus Sicherheit im Bergmann einen PCR Test machen lassen und dann in Quarantäne. An dem Aufnahmetermin sagte man mir das vor Aufnahme jetzt nicht mehr getestet wird. Erst auf Station wird ein Antigenschnelltest gemacht. Ich habe wie andere 2 Stunden auf dem Stationsflur verbracht ehe der Schnellte gemacht wurde. Der Pfleger sagte das die Schnelltests sehr unsicher sind und bis jetzt noch keinen positiven rausgefischt haben, PCR Test dagegen schon. Alle 2 Tage wurde dann ein PCR gemacht. Im September wo jeder weiß das die Zahlen steigen wird überall- auch im KH gelockert. Keiner hört auf die Wissenschaftler die alles prophezeit haben. Im Oktober war mein Vater im Bergmann. Die Dame unten am Eingang hat nie in meinen Impfausweis geschaut. Die andere nur nach der Impfung im Imfausweis. Keiner hat sich den Personalausweis angeschaut. Also wem wundern die Ausbrüche. Impfpflicht hätte schon im Sommer kommen müssen.

  2. 3.

    Die Impfpflicht für Pflegepersonal ist dringend nötig. Es kann nicht sein, dass es noch sehr viele ungeimpfte Pflegekräfte gibt
    Natürlich müssen auch weiter alle Besucher getestet werden. Aber nur mit PCR!

  3. 2.

    Solange Menschen ungetestet in Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen gelangen, wird es immer wieder solche Ausbrüche geben. Das Problem liegt vorrangig darin, dass sie in solchen Einrichtungen auf Mitmenschen treffen, deren Immunabwehr ohnehin schon teils massiv eingeschränkt oder geschwächt ist. Man hat es nach 1 1/2 Jahren Pandemie immer noch nicht geschafft, eine entsprechende Organisation aufzubauen, die einen wirksamen Schutz gewährleistet, weder in Potsdam, noch anderswo. Teils wird sich wider besseren Wissens immer noch auf den Impfstatus verlassen, teils erfolgen Testungen gar nicht, unregelmäßig oder zu spät erfolgen.
    Dabei ist das Prinzip eigentlich bekannt: In den Niederlanden wird kein Patient ohne negative Testung auf MRSA (als Krankenhauskeime bekannt, multiresistente Erreger) auf Station zu anderen Patienten verlegt. Kann man ohne weiteres leicht für Corona umsetzen. Dann noch tägliche Tests aller Beschäftigten und alles ist faktisch sicher.

  4. 1.

    Schlecht, wenn sowas immer noch auftritt. Gibt es für Deutschland Zahlen über erst im Krankenhaus erworbene Coronainfektionen? Gibt es eine solche Statistik vielleicht auch getrennt in Patienten und Angestellte? Es war mal in der Presse, daß es in UK wohl doch eine ganze Menge Coronainfektionen gab, die im Krankenhaus erworbern wurden - es gab aber wohl nur eine Erhebung für Patienten.

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