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Video: Abendschau | 03.01.2022 | Ulrich Crüwell | Studiogespräch mit Sabine Busse | Quelle: dpa/Annette Riedl

Berlin und Brandenburg

Schulen sind mit Präsenzunterricht gestartet

Nach den Weihnachtsferien hat am Montag für Schüler in Berlin und Brandenburg wieder der Unterricht begonnen - in Präsenz. Der Schulstart fiel zusammen mit einem starken Anstieg der Omikron-Variante unter den Corona-Neuinfektionen.

Die Weihnachtsferien sind vorbei, Schüler aus Berlin und Brandenburg sitzen seit Montagmorgen wieder in den Klassenräumen. Dabei werden weiterhin umfangreiche Schutzmaßnahmen angewendet. Berlin testet zunächst sogar täglich.

Schulstart nach den Weihnachtsferien

Berliner Bildungsverwaltung setzt auf tägliche Tests

Die Schülerinnen und Schüler Berlins sollen am Montag in den Präsenzunterricht starten. Absichern will die Senatsverwaltung den Schulstart mit täglichen Tests. Der Berliner Landeselternausschuss kritisiert, dass diese erst in der Schule stattfinden. Von Kirsten Buchmann

Ernst verteidigt Brandenburger Kurs

In Brandenburg bleibt die Präsenzpflicht allerdings weiterhin teilweise ausgesetzt, wie Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) mitteilte. Schülerinnen und Schüler der Altersstufen 1 bis 5 sowie 7 und 8 können vom Unterricht in der Schule befreit werden. Eltern, die ihre Kinder noch nicht wieder in den Präsenzunterricht schicken wollen, können diese dann noch bis zum 19. Januar zu Hause betreuen. Die Präsenzpflicht gilt damit vor allem in Altersstufen mit besonderer Bedeutung für die "Bildungsbiografie" - also in den Jahren, die für Schulübergänge oder Abschlüsse maßgeblich sind.

Ernst verteidigte am Montag den Kurs, trotz der Ausbreitung der Omikron-Variante weiter Präsenzunterricht anzubieten. Das sei das beste für die Kinder und Jugendlichen, sagte die Bildungsministerin dem rbb zum Schulstart nach der Weihnachtspause. Die Schülerinnen und Schüler müssten lernen und bräuchten die sozialen Kontakte in der Schule. Ernst reagierte damit auf Kritik von Elternvertretern und Gewerkschaftsvertretern. Nach Ernsts Angaben werden gerade genauere Vorgaben erarbeitet, wie Schulen reagieren können, wenn zu viele Lehrkräfte ausfallen, weil sie infiziert oder in Quarantäne sind.

Die Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) sagte, Präsenzunterricht solle angeboten werden, solange es möglich sei. Kinder und Jugendliche hätten sich seit Beginn der Pandemie mit vielen Einschränkungen in ihrem jungen Leben arrangieren müssen. "Präsenzunterricht gibt Schülerinnen und Schülern in dieser Situation durch regelmäßigen Kontakt mit ihren Lehrkräften zusätzlich Stabilität und Verlässlichkeit", so Busse.

Berlin testet täglich

Absichern will die Berliner Senatsverwaltung den Schulstart mit täglichen Tests in der ersten Woche nach den Ferien. Danach wird laut Bildungssenatorin Busse auf drei Tests pro Woche umgeschwenkt. Laut Bildungsverwaltung sind die täglichen Tests an Berliner Schulen Pflicht für Schüler, die weder geimpft noch genesen sind. Es gebe jedoch so viele Tests, dass sich auch alle bereits Geimpften und Genesenen in der ersten Schulwoche testen könnten, hieß es.

Im rbb-Inforadio sagte Busse am Montagmorgen, sie gehe davon aus, dass das Angebot "zu 99 Prozent" angenommen wird. Außerdem wies sie die Forderung des Landeselternausschusses zurück, dass die Tests lieber zu Hause durchgeführt werden sollten. Möglicherweise würden die Tests nicht in allen Elternhäusern genau genug genommen. In den Schulen sei das Testen vor dem Unterricht inzwischen Routine.

Um vor Corona-Infektionen zu schützen, besteht außerdem an Schulen eine allgemeine Maskenpflicht. Zudem gilt in Berlin weiter der Corona-Stufenplan. Demnach entscheiden Amtsärzte nach Rücksprache mit der regionalen Schulaufsicht wöchentlich, ob eine Schule auf Stufe Grün - also Präsenzunterricht - bleibt oder wegen einer besonderen Lage in den Wechselunterricht gehen muss.

In Brandenburg sollen sich Schüler nach wie vor dreimal pro Woche testen. Auch dort besteht weiterhin die Maskenpflicht.

Wenn es nach dem Brandenburger Landeslehrer- und dem Landeselternrat ginge, hätten die Schulen am Montag gar nicht geöffnet. Sie hatten bereits vor Weihnachten gefordert, die Ferien zu verlängern.

FDP schlägt Hygiene-Stationen vor Schulen vor

Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Paul Fresdorf, schlug vor, vor den Schulen Hygiene-Stationen aufzustellen: "Das heißt, desinfizieren und kontaktlos Fieber messen, um schon mal die ersten Fälle zu identifizieren, bevor die Schule betreten wird." So will er die Schule so sicher wie möglich machen.

Lolli-Schnelltests in Berlin angekündigt

An den Kitas in Berlin soll es ab Mitte Januar sogenannte Lolli-Schnelltests geben. Die Sprecherin des Dachverbands der Berliner Kinder- und Schülerläden, Babette Sperle, begrüßte im Inforadio die baldige Einführung - viele Eltern würden bereits darauf warten, dass es eine Alternative zu den Corona-Schnelltests gebe, bei denen einem Wattestäbchen in die Nase eingeführt wird.

Auch für Kita-Beschäftigte sei es eine gute Nachricht, weil sie dann verbindlicher Tests anbieten könnten. Eine strenge Testpflicht hält der Verband laut Sperle aber für problematisch. Es gebe noch viele offene Fragen, wie das umgesetzt werden kann.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.01.2022, 14:00 Uhr

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