rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik
Audio: rbb24 Inforadio | 23.09.2022 | David Donschen | Quelle: dpa/Annette Riedl

Protest für Energiehilfen und Klimaschutz

Fridays for Future ruft zu "Globalem Klimastreik" am Freitag auf

Die Aktionen sollen weltweit stattfinden, der Protest aber lokal zum Umdenken und Handeln aufrufen: Fridays For Future ruft Freitag den "Globalen Klimastreik" aus. In Brandenburg sind mehrere kleinere Aktionen geplant, in Berlin ein Sammelprotest.

Weltweit und auch an mehreren Standorten in Berlin und Brandenburg haben Unterstützer und Aktivisten der Klimaschutzbewegung Fridays for Future (FFF) für Freitag zu einem "Globalen Klimastreik" aufgerufen. Es sollen Demonstrationen an über 270 Orten in Deutschland stattfinden.

In Berlin kündigte FFF einen Protest im Invalidenpark in Mitte und eine anschließende Demo durch das Regierungsviertel an. Demnach werden 8.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Auftreten sollen dabei der Autor Marc-Uwe Kling und die Band Von Wegen Lisbeth. Die Demonstration startet um 12 Uhr.

In Brandenburg sollen nach Angaben von FFF Aktionen und Proteste in den Städten und Gemeinden Wandlitz, Oranienburg, Eberswalde, Strausberg, Angermünde, Neuruppin, Frankfurt, Beeskow und Cottbus stattfinden. In Potsdam ist ebenfalls ein Protest angekündigt (14 Uhr, Alter Markt), es wird mit rund 800 Teilnehmenden in der Landeshauptstadt gerechnet.

Eberswalde (Barnim)

Fridays for Future-Aktivist:innen planen Klimastreik

Brennende Wälder, trockende Böden, Wasserknappheit: In Eberswalde bereiten Fridays for Future-Aktivist:innen den Globalen Klimastreik am 23. September vor. Bereits Ende August soll in Potsdam für mehr Klimaschutz demonstriert werden.  

"Erleben in Brandenburg Hitzesommer mit Wasserknappheit und Waldbränden"

Kein Protest des Protests wegen, sondern ganz konkrete Kritik am Handeln der Brandenburger Landespolitik sei die Aktion in Potsdam, sagte Otto Richter, FFF-Aktivist aus Potsdam. Mit der Aktion wende sich die Gruppe konkret gegen das zögerliche Handeln der Landesregierung beim Klimaschutz: "Während wir hier in Brandenburg einen Hitzesommer erleben mit Wasserknappheit, Waldbränden und Missernten, wird von der Landesregierung noch an dem lang versprochenen Klimaplan geschrieben", kritisierte Richter. Dieser lang überfällige Klimaplan entpuppe sich zudem als ein weiteres unverbindliches Papier mit unzureichenden Maßnahmen heraus.

Unterstützung von vielen anderen Organisationen und Verbänden

Unterstützt wird der FFF-Aktionstag von mehreren Verbänden, darunter Greenpeace, Klima-Allianz, Nabu, Naturfreunde, German Zero, Campact, Attac und Amnesty International.

Sie hatten bereits am Dienstag in einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung zu einer Kehrtwende in der Klimapolitik aufgerufen. Zudem wurden ein konsequenter Ausstieg aus Kohle, Öl, Gas und Atomkraft sowie eine grundlegende Verkehrswende und gezielte Entlastungen für Menschen mit geringem Einkommen gefordert.

Bundesregierung soll Sondervermögen von 100 Milliarden Euro schaffen

Fridays For Future forderte zudem die Bundesregierung auf, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro zu schaffen. Damit solle der Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern beschleunigt werden. Die Summe könne durch eine Kombination aus Übergewinnsteuern und einer Lockerung der Schuldenbremse eingenommen werden, sagte Sprecherin Luisa Neubauer am Dienstag in Berlin.

Auch die etwa 65 Milliarden Euro an Subventionen für fossile Energieträger könnten dafür verwendet werden. Die aktuelle Energiekrise offenbare, wie verletzlich die Gesellschaft in Sachen Energieversorgung sei, sagte Co-Sprecherin Annnika Rittmann. Klima- und Energiekrise bedingten sich gegenseitig.

Greta Thunberg startete Klimaprotest vor vier Jahren - statt zur Schule zu gehen

Im Sommer 2018 startete die schwedische Aktivistin Greta Thunberg an einem Freitag ihren Klimaprotest vor dem Schwedischen Reichstag in Stockholm. Sie ging dorthin statt zum Schulunterricht und initiierte damit neue weltweite Klimaproteste, die vor allem zunächst von Schülerinnen und Schülern ausgeführt wurden. Ab 2019 rief dann die durch Greta Thunberg ins Leben gerufene Bewegung Fridays For Future regelmäßig an Freitagen zum weltweiten Klimaprotest auf, durch die Corona-Pandemie war es zwischenzeitlich nicht möglich, mit tausenden Menschen zu demonstrieren.

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.9.2022, 05:00 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen