Zweitägiger Ausstand - Berliner Lehrer setzen Warnstreik für kleinere Klassen fort

Mi 22.03.23 | 10:41 Uhr
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Streikende Lehrer stehen vor der Mensa Nord der Humboldt Universität und halten ein Transparent mit der Aufschrift "Stell dir vor, es ist Schule und alle sind im Burnout". (Quelle: dpa/C. Gateau)
Video: rbb24 | 22.03.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/C. Gateau

Lehrerinnen und Lehrer in Berlin sind am Mittwoch den zweiten Tag in Folge in einen Warnstreik getreten. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rief zudem Sozialpädagogen und Schulpädagogen an staatlichen Schulen zum Ausstand auf. Bereits am Dienstag hatten sich Tausende Beschäftigte an dem Warnstreik beteiligt.

Am Mittwoch ist ab dem Vormittag eine Demonstration vom Potsdamer Platz zum Roten Rathaus geplant. Am Roten Rathaus soll es dann ab 11:30 Uhr eine Abschlusskundgebung geben.

"Wir sagen, genau jetzt ist die Zeit", sagte die Leiterin des Vorstandsbereichs Schule der GEW Berlin, Lydia Puschnerus, am Dienstag im rbb24 Inforadio mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD. "Jetzt wird ein neuer Koalitionsvertrag geschmiedet", betonte sie. "Da muss auch festgelegt werden, was wird für die Bildung getan in Berlin und darauf setzen wir."

Forderung nach kleineren Klassen und nach einem Berliner Tarifvertrag

Mit den beiden Aktionstagen bekräftigt die GEW ihre Forderungen nach kleineren Klassen und einem Tarifvertrag für Lehrkräfte. Der Senat sieht sich dazu außerstande und verweist darauf, dass Berlin - wie alle anderen Bundesländer außer Hessen - der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin daher keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.

Seit 2021 organisierte die GEW für ihr Anliegen bereits neun Warnstreiks. Der bislang letzte fand Anfang Februar statt. Daran beteiligten sich nach GEW-Angaben 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Bildungsverwaltung sprach von etwa 3.150 Warnstreikenden.

In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrerinnen und Lehrer, viele davon sind Angestellte und dürfen anders als Beamte streiken.

Sendung: rbb24 Inforadio, 22.03.2023, 8:13 Uhr

66 Kommentare

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  1. 66.

    Es gibt schon seit Jahren ne Rechtschreibreform, wo dir schon lange nicht mehr groß geschrieben wird. Des Weiteren, wo fehlt ein Komma? Man muss vor und, wenn ein Hauptsatz folgt, kein Komma mehr setzen. Punkt ok fehlt. Aber es ist ein Plakat.
    Also erst selbst nachdenken, bevor man kritisiert.
    Aber das spiegelt die Gesellschaft wider. Lehrer kann man ja kritisieren.
    Ach im Übrigen, ich bin Lehrerin

  2. 65.

    "Außerdem denke ich, ist der finanzielle Ausgleich für ihre Belastungen außerhalb der Unterrichtsstunden doch sehr großzügig bemessen, wie vor ein paar Tagen in der rbb-Abendschau berichtet."

    Wenn dem so sei, wann kann ich Sie meinem Chef vorstellen? Wir suchen Lehrkräfte. Lassen Sie Worten Taten folgen.

    Es ging um die permanente digitale Erreichbarkeit. Seien Sie froh, wenn es in Ihrem Beruf anders läuft.

  3. 64.

    Wo sollten denn Ihrer Meinung nach die 3(?) Kommata untergebracht werden?
    > Dir < könnte in der persönlichen Anrede groß geschrieben werden, muß aber nicht in sinnerhaltender Abwandlung einer verallgemeinernden Aussage wie "Man stelle sich vor ..."

    Im Übrigen bin ich entsetzt bis erheitert, wie schlicht die Vorstellungen vieler KommentatorInnen darüber ausfallen, was Unterrichten tatsächlich bedeutet. Diese sind recht frei von jeglichem Fachwissen.
    Für die ganzen Oberschlauchen hier mal etwas aus den allerersten Seminaren der Pädagogik und Didaktik:
    Ganz grundsätzlich ist Lernen eine soziale Tätigkeit und an menschliche Beziehungen gebunden - und braucht demzufolge förderliche Bedingungen, die soziales Verhalten, Vertrauen und zwischenmenschliche Beziehungen überhaupt erst ermöglichen.
    Das gilt für Familien, alle KiGä, KiTa- und Schulformen bis über Erwachsenenbildung und hinein in die Betriebe.
    Und schon wird deutlich, warum es so furchtbar läuft seit nunmehr 30 Jahren.

  4. 63.

    Seit der Überarbeitung der Rechtschreibreform 2006 werden die Anredepronomen du, ihr, dich, euch, dein, euer kleingeschrieben, Ihnen und Sie aber nicht. Es handelt sich also um keinen Fehler. Ob es am Ende des Satzes keinen Punkt gibt, kann man doch gar nicht sehen und wo fehlen Ihnen denn ein Komma? Ich gehe mal davon aus, wir sehen das gleiche Titelbild mit dem Plakat "Stell dir vor, es ist Schule und alle sind im Burnout."

  5. 62.

    So? Ich habe meine Aussage aus der Hattie-Studie. Bekannt ist diese als die umfangreichste Metastudie aller Zeiten. Können sie die Studien mit neuen Erkenntnissen angeben, damit man sich mal ein Bild machen kann?

    In dem Zusammenhang (auch wenn es niemand hören will): Auch wenn sie den Lehrstoff auf einem Elefanten reitend im Niemalsland vortragen, sorgt das nicht für mehr Bildungserfolg.

    Bitte liebe Lehrer. Entschlackt euren Unterricht und arbeitet an den Dingen, die wirklich wichtig sind. Das spart Zeit und Stress.

  6. 61.

    Genau dafür wäre die Digitalisierung gut! Sie könnten diese Arbeitsblätter digital ablegen und alle Schüler und Schülerinnen hätten jederzeit Zugriff, und ihre wertvolle Freizeit wird nicht gestört.
    Außerdem denke ich, ist der finanzielle Ausgleich für ihre Belastungen außerhalb der Unterrichtsstunden doch sehr großzügig bemessen, wie vor ein paar Tagen in der rbb-Abendschau berichtet. Zur Erinnerung: 5800 Euro Einstiegsgehalt für Grundschullehrer und Lehrerinnen .

  7. 60.

    Man sollte einmal das Plakat, welches von Lehrern hochgehalten wird, genau lesen: 3 Fehler (je ein Komma und ein Punkt fehlen, ‚Dir’ schreibt man eigentlich groß, so haben wir das noch gelernt) bei 11 Wörtern in 4 Zeilen - alle Achtung, Kinder sind bei denen wirklich gut aufgehoben!! Aber was ist in Berlin schon noch normal??

  8. 59.

    Herzliche Einladung in meinen "Unterricht": 17 Kids, keines mit dt. Muttersprache, drei haben minimale häusliche Unterstützung, indem Eltern wenigstens mal in die Hefte schauen, 3 Familien mit ausgeprägter Schuldistanz (Jugendamtskontakte ohne Ende), patriachale Erziehung m. Abwertung von Frauen bei 9 Jungen, 4 Elternpaare sind Analphabeten, weitere 5 sprechen nicht Deutsch, eine Familie bekommt keine Sozialleistungen .... Sozialarbeiter, Jugendamt, Polizei sind meine Partner. Grundschule 2023!

  9. 58.

    Es würde schon helfen, wenn die Kinder zuhause Erziehung und Wertevermittlung im Sinne unserer Verfassung erführen. Dann könnten Lehrer lehren und müssten nicht den überwiegenden Teil der Arbeitszeit damit verbringen, den Kids (und deren Eltern) wenigstens Grundzüge von gesellschaftskonformem Verhalten beizubringen, was Grundlage ist, um miteinander lernen/arbeiten zu können.

  10. 57.

    Danke dafür, ist noch keinem eingefallen.
    Leider klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander: Die anderen sollen/müssen, ich/ mein Kind aber nicht.
    Lehrkräfte sind in den Augen vieler Eltern und ihrer Sprösslinge Servicekräfte 24/7: "Sie müssen aber .../ Sie haben noch nicht..."
    Und ich rede hier nicht von der bildungsbürgerlichen Klientel. Wir sind eine "Die anderen müssen mir mein Leben bequem und schön machen"-Gesellschaft geworden. Das fängt in der Schule an.

  11. 56.

    Die gute(?), alte Zeit. So ähnlich kannte ich es aus meiner Schulzeit auch. Doch sind die 80er mittlerweile vorbei.

    Es ging um die permanente Erreichbarkeit - auch ein Problem in anderen Berufen. Während es jahrzehntelang um Arbeitszeitverkürzung ging (Ausnahme: Lehrkräfte) hat sich für etliche das Rad begonnen, in eine andere Richtung zu drehen. Das kritisiere ich. Man kann nicht die Arbeitszeit dank digitaler Erreichbarkeit weiter und weiter ausdehnen. Da muss (auch bei Lehrkräften) gegengesteuert werden.

  12. 55.

    Mal ein kleiner Tipp: In meiner Schulzeit lange vor der Digitalisierung war es üblich, dass die Lehrer Mitschüler mit dem Vorbeibringen der Aufgaben beauftragten. Stärkt das Verantwortungsbewusstsein und den Klassenverband. Das lief irgendwann wie von selbst.

  13. 54.

    Ok 50 Jahre später und die Gesellschaft und auch ihre Kinder haben sich folgendermaßen so entwickelt: die, die diszipliniert sind, an Ordnung gewöhnt sind und können mit Leistungsdruck lernen, sind in der MINDERHEIT!!! Der Rest der Kinder haben entweder irgendwelche Lernschwächen, emotionale Störungen oder besondere Bedarfe, sprechen kein oder schwaches Deutsch, kommen aus traumatisierten Familiensituationen, können sich auf Lernen nicht konzentrieren weil sich ihre Eltern gerade trennen, sind Entwicklungsverzögert, haben Konzentrationsprobleme weil sie zu Hause prinzipiell nur zocken und das ist nur EINE Klasse. Leben Sie generell in der Vergangenheit?

  14. 53.

    "Nach den Erfahrungen während der Pandemie sehe ich in der Digitalisierung kein Allheilmittel."

    Sehr richtig. Dank des damaligen Distanzunterrichts haben sich die Ansprüche der Lernenden verschoben. Sie denken, dass sie uns Lehrkräfte jederzeit anschreiben können und erwarten, dass wir ihnen 24/7 zur Verfügung stehen. Habe gerade mit einer Schülerin zu tun, die nicht bis morgen warten kann, um Arbeitsbögen aus der letzten Stunde (sie war krank) zu bekommen. Wenn nun jeder fehlende Lernende die Lehrkraft anschreibt und um Material bittet, kostet das auch Zeit, die das Land Berlin nicht vergütet. Daher bedeuten größere Klassen auch mehr (Mehr-)Arbeit.

  15. 51.

    In Russland kriegen die Kinder zur Einschulung übrigens keine Schultüte, sondern bringen der Lehrerin Blumen mit.
    # Wertschätzung!

  16. 50.

    Nach den Erfahrungen während der Pandemie sehe ich in der Digitalisierung kein Allheilmittel. Gerade jüngere Schüler brauchen viel Zuwendung und Ermunterung. Deshalb ist der Ruf nach kleineren Klassen durchaus berechtigt. Nur leider in der aktuellen Situation nicht umsetzbar, außer es würden wieder mehr Lehrer in Vollzeit arbeiten. Irgendwie beißt sich die Katze da in den Schwanz. Nichtsdestotrotz sollte die Digitalisierung an den Schulen nicht weiter verpennt werden. Aber es hapert ja oft schon am Internetzugang und an Geräten. Ein Bekannter betreut die IT von drei! Schulen in Berlin als Minijobber. Nicht mal ne ganze Stelle ist das der Schulverwaltung wert.

  17. 49.

    Diese Streikenden sorgen dafür, dass es für die nachfolgenden Generationen überhaupt noch Menschen gibt, die den Beruf des Lehrers ausüben wollen.

  18. 48.

    Wie wäre es wenn die lieben Eltern verhindern würden, dass aus ihren Kindern "Sozialhilfeempfänger" werden?
    Die mangelnde Erziehung der Kinder heutzutage, sorgt nämlich leider ebenfalls für Burnout bei Pädagogen.

  19. 47.

    Da haben Sie völlig recht, die Lehrer wollen kleinere Klassen, verbeamtet werden ABER haben keine Lust, den Kindern WISSEN zu vermitteln, weil ja Streick den Kindern SOVIEL beibringt.

    Diese LEHRER sorgen dafür, dass die nachfolgende Generation aus noch mehr SOZIALHILFEEMPFÄNGERN besteht.

  20. 46.

    Also muss man zwangsläufig Teile digitalisieren. Es gab mal "Bildungs-Tv", heute neuzeitlich streamen. Also der Unterricht könnte zentral bundesweit einheitlich in 60-min.-Sequenzen als Stream bereitgestellt werden und der Unterricht wird nur zum Vertiefen und Üben des Stoffs genutzt. Auch Klausuren könnte man bundesweit einheitlich anbieten, dann benötigt man nur eine Aufsichtsperson. Die Wissensvermittlung muss effizienter werden. Mehr Personal wir die Bildungsmisere nicht lösen, sondern die Art der Wissensvermittlung muss grundlegend an die heute möglichen Mittel angepasst werden. Mit zunehmendem demographischen Wandel werden wir auch in diesem Bereich weniger Menschen zur Verfügung haben. Die Proteste gehen also in die falsche Richtung, nicht weniger oder kleinere Klassen, sondern eine grundlegend andere Art der Wissensvermittlung ist hier erforderlich.

  21. 45.

    Es ist spannend, wie viele Experten hier unterwegs sind, die damals in großen Klassen prima gelernt haben. Dass damals die Anforderungen an Schüler UND Lehrer andere waren, wird schlicht ignoriert. Daraus resultiert z.B., dass heute andere Lehrmethoden angewandt werden als früher, Stichwort Binnendifferenzierung usw.
    Und dass kleinere Klassen zum besseren Lernerfolg führen und gleichzeitig besser sind für die Lehrergesundheit, sollte sich inzwischen herumgesprochen haben. Ist durch Studien auch gut belegt, auch wenn man das an entscheidender Stelle nicht wahrhaben will (und dann eben andere Studien vorzieht).

  22. 44.

    „ … die Bildungsverwaltung sprach von etwa 3.150 Warnstreikenden.
    In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrerinnen und Lehrer, …“
    Ist doch wohl ein Witz!
    Wollt Ihr hier die Menschen aufhetzen!

  23. 43.

    Wie kann dieser Streik zu einem Erfolg führen? Es gibt nicht genügend Räumlichkeiten und es gibt nicht genug Lehrer, von denen in Deutschland insgesamt im letzten Jahr auch noch mehr als 40 Prozent in Teilzeit arbeiteten. Dazu soll der Anteil an Studienanfängerinnen und -anfänger in Lehramtsstudiengängen weiter rückläufig sein. Kleinere Klassen und mehr Zeit für jeden einzelnen Schüler sind ein Traum, aber momentan befürchte ich, wird es einer bleiben. Trotzdem halte ich es nicht verkehrt, lautstark auf die Misere hinzuweisen. Vielleicht wird es dann wenigstens für die nächste Schülergeneration besser.

  24. 42.

    Da gebe ich Ihnen Recht!
    Die Finnen sind die glücklichsten Menschen, die Deutschen meckern am meisten und sind mit nix zufrieden.
    Geld haben wollen aber am liebsten nicht dafür arbeiten!
    Ich will ja nicht von „früher“ anfangen, frage mich aber, wie die Menschen damals überleben konnten!

  25. 41.

    Eigentlich dachte ich das unsere Lehrkräfte intelligenter sind. Einerseits beschweren sich diese dass nicht genug da sind und wollten verbeamtet werden. Nun werden es diese aber natürlich nur mit kleineren Klassen ? Lehrer Mangel aber trozdem.30 Schüler sind zuviel ! Hatten wir aber in den vergangenen Generationen auch und es hat funktioniert. Vielleicht sollten wir mal wieder nach Leistungsorientiert lernen und nicht am schwächsten der Klasse ausrichten. Das ist anstrengend und kostet Zeit.

  26. 40.

    Ja. Zicke. Passt. Super Systemkenntnis. Schicken Sie ihre Kinder bloß nie mit zu Wandertagen , Sportwettkämpfen, Klassenfahrten usw! Lieber in eine andere Klasse zum Lernen! Auf die Idee, dass die L. es sind, die in 6 Stunden das Bestmögliche aus den K. holen, kommen viele nicht. Die da meckern, haben die K. dann die restlichen 18 Stunden pro Tag....

  27. 39.

    ...na wenigstens war der Westen das gelobte Land mit Arbeitslosen u.a. Auswüchsen der kapitalistischen Zweiklassengesellschaft.
    Im Ernst: obwohl sich das Viele nicht vorstellen können: es gab Dinge im Osten, die besser liefen, die aber mit Siegermentalität nieder gemacht wurden.

  28. 38.

    Wir waren in der ersten Klasse damals 52 Schüler - das ist viel, hat aber funktioniert, ohne dass unser Lehrer jemanden an den Ohren ziehen musste... es war eine andere Zeit und Lehrer haben es bestimmt nicht einfach heutzutage - trotzdem wird hier keine Zahl genannt, was soll man sich unter kleineren Klassen vorstellen? Wie viele in etwa? Wie groß ist heutzutage eine Klasse? 70 oder 80 Schüler? ich bin nicht auf dem Laufenden...

  29. 37.

    Ja in den 80ern war alles toll in der DDR. Man war Jungpionier und alles war ganz, ganz toll...

    Schießbefehl, Stasispitzel, die auch vor Kinder nicht haltmachten... ganz toll...

  30. 36.

    "Wir waren über 30 Schüler."

    Sie und andere, die die Bedeutung der Klassenstärke negieren, verkennen, welche Bedeutung sie für die Arbeit als Lehrkraft hat.

    Wir haben offenbar zu wenig Lehrkräfte, auch weil der Beruf nicht hinreichend attraktiv ist. Meine Mitlehrenden arbeiten ja nicht in Teilzeit, weil ihr Fokus auf ihrer Freizeit liegt, sondern weil sie die viele Arbeit, die mit man als Lehrkraft leisten muss, anders nicht bewältigen können.

    Und diese Arbeit beschränkt sich nicht auf das Unterrichten, wobei das in kleineren Klassen leichter wäre. Bedenken Sie, wieviel Zeit für Korrekturen anzusetzen ist. Es macht einen Unterschied, ob 5 Klassenarbeiten oder Klausuren mehr oder weniger zu korrigieren sind.

    Dass die GEW hier auf eine höhere Attraktivität des Lehrerberufs abzielt, ist lobenswert. Ich verstehe allerdings nicht, warum man sich in dieser Frage nicht mit anderen Bundesländern vernetzt, auch um das vorgeschobene Argument des Landes Berlins aus dem Weg zu räumen.

  31. 35.

    Ja wahnsinn..... in den 80ern....tolles Argument. Willkommen im Jahr 2023.................

  32. 34.

    Fragen Sie bitte in Ihrem Freundeskreis, um Ihren Blickwinkel zu erweitern. Ich habe vor 35-40 Jahren trotz Disziplin, großer Klasse und Leistungsdruck oft Gewalt und Mobbing in der Schule (DDR und auch kurz nach der Wende) beobachtet. Schüler gegen einzelne Mitschüler, aber auch Lehrer gegen einen Schüler, auch eine ganze Klasse, die gemeinsam eine ungeliebte Lehrerin zum Weinen gebracht hat. Nur damals hat es niemand beim Namen genannt, thematisiert, sich der Sache angekommen.

  33. 33.

    Wir hatten in den 80ern nicht einen einzigen Sozialarbeiter in der Schule.
    Alles lief gut.
    Denn durch Disziplin, Ordnung und Leistungsdruck konnten wir gut lernen, Schwächeren helfen, und ich kann mich an keinen einzigen Tag erinnern, an dem ich jemals Angst hatte, in die Schule zu gehen.
    Es war locker, aber wo ein Problem in Ansätzen hätte entstehen können, wurde sofort durchgegriffen.
    Ebenfalls wurde ich bereits seit der 1. Klasse nicht mehr wie ein Baby angesprochen.

  34. 32.

    Wir waren über 30 Schüler.
    Im Unterricht war es mit einer Lehrerin sehr ruhig.
    Im den Pausen haben wir auf dem Hof getobt und Faxen gemacht.
    Begriffe wie Mobbing waren uns unbekannt.
    Es liegt nicht an der Klassengröße.
    Es liegt an:
    - fehlender Disziplin der Kinder
    - ständige Einmischung in das Handeln der Lehrer
    - fehlende moralische Unterstützung der Lehrer durch Politik und Gesellschaft
    - Duldung und Leugnung von Schulgewalt
    - Abschaffung von Noten, Negativ-Kampagen gegen Leistung und Ordnung

  35. 31.

    Ja das macht Sinn. :)
    Es war auch eher eine rhetorische Frage. Gemeint war: wo ist die Unterstützung der Eltern für die Lehrer*innen ihrer Kinder?

    Wir gehen auf die Straße, weil in sehr vielen Klassen, anders als vor 30 Jahren, sehr viel mehr Kinder mit erhöhtem Föderbedarf, emotional-sozialen Herausforderungen und geringen bis keinen Deutschkenntnissen sitzen. Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung. Aber diese Kinder fallen hinten runter. Inklusion passiert nicht, Differenzierung "nach oben" kann auch nicht stattfinden. An die Schulen von heute gehören dringend mehr Schulhelfer*innen, Sonderpädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Schulpsycholog*innen. Erzieherinnen sowieso. Vor 30 Jahren saß kein Kind alleine mit dem Smartphone/Tablet irgendwo in der Ecke und ist stundenlang ohne Kindersicherung im Internet gesurft. Googeln Sie mal in 2 Minuten, was das für Auswirkungen auf Kindergehirne hat. Ich sags Ihnen: extrem geringe Frustrationstoleranz und starke Konzentrationsstörungen.

  36. 30.

    Ich BJ1983 hatte noch nie ne Klasse < 30 Leute und hab auch noch nie mitbekommen das da jemand murrt.

    Selbst in der UNI wo man im Hörsaal kein Platz bekommt, meckert niemand.

    Wozu sich beschweren?
    Aus der Schule in die Schule - wussten doch alle wie es läuft.

  37. 29.

    Also bei Hattie steht die Klassengröße auf Platz 106 von 138 bei Einflussfaktoren für erfolgreiche Bildung. "Etwas für die Kinder tun" ist als Argument folglich tot. Das herauszufinden hat 2 Minuten googeln gebraucht. Soviel zu: früher war alles besser.
    Die Klassengrößendiskussion ist eine Nebelkerze. Austreten und seinen Job machen. Wir wahren in den 90ern auch keine Kinder von Traurigkeit. Ganz im Gegenteil. Ich nehme die Jugend von heute sehr reflektiert wahr. Man muss sich halt nur mit ihnen Beschäftigen.

  38. 28.

    Ich bin um die 40 Jahre alt und ich hatte 34 Mitschüler in der Klasse. Meine Kinder sind Gott sei dank an einer Schule wo die Lehrer noch größere Klassen unterrichten. Die Lehrer beschweren sich nicht und es sind in den letzten Jahren nur 2 Schultage entfallen.

  39. 27.

    -Wo sind die Eltern, die für ihre Kinder demonstrieren? Start 10 Uhr Potsdamer Platz, Abschlusskundgebung 11:30 vor dem Roten Rathaus.

    Die Eltern der kinder sind zu dieser Zeit an ihrem Arbeitsplatz, um das Geld zu erwirtschaften, mit dem die Lehrer bezahlt werden. Wo sollten sie sonst sein?

  40. 26.

    Klar kann man das Personal nicht herschnipsen, aber man könnte endlich laut sagen, dass mehr Sonderpädagogen und Förderleher ausgebildet werden müssen und dafür Jetzt die Studienplätze schaffen und den Berufszweig attraktiv machen. Man kann jetzt Stellen für Ergotherapeuten und Logopäden ausschreiben für Schulen, man kann Jetzt das Studium und Ref umkrempeln. Jetzt kann man schauen, dass mehr Stellen für Schulsozialarbeit geschaffen werden. Jetzt kann der Lehrplan entrümpelt werden. Jetzt könnte man Hürden für Anträge, Anschaffungen usw. erleichtern. Das geht alles jetzt schon, wenn man wöllte. Man kann Jetzt so viel machen, was entlastet und am Ende auch den Schülern zu Gute kommt.

  41. 25.

    Ich richte es gern aus. Aber sie hat 2 kleine Kinder und Betreuung ist heutzutage auch ein Thema. Danke

  42. 24.

    Stimmt - aber um das zu erkennen benötigt man Bildung. Schaue ich mir die „Spitzenfrauen der Grünen“ sagt das dann alles. Bildung spielt keine Rolle mehr, nur kluge Menschen hinterfragen.
    Meine Familie hat 6 Lehrer, alle in der DDR angefangen. Heute schlagen die Ihre Hände über den Kopf zusammen. Selbst Abi-Prüfung ist Stoff der 8.Klasse. Aber so rekrutiert man die FFF-Kids, einfach mangelnde Bildung und 4-Tage-Woche. Deutschland fällt total zurück und man hält dran fest - bewusst???

  43. 23.

    In Lichtenberg werden händeringend Lehrer gesucht.
    Hauptsächlich Grundschule.
    Alleine an unsrer Schule sind wir 9 Leute zu wenig, keine Dauerkranke oder Schwangere.
    Aber viele sind sich zu fein nach Lichtenberg zu gehen.

  44. 22.

    Zur Info: 15 Punkte Plan der GEW gegen Lehrkräftemangel: https://www.gew.de/15-punkte-gegen-lehrkraeftemangel.

    Allen Eltern, die sich gegen den Streik für Beginn von Verhandlungen über einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz aussprechen, sei gesagt: die derzeitig schlechten Bildungsbedingungen für Ihre Kinder werden sich zweifellos weiterhin verschlechtern, wenn niemand dagegen auf die Straße geht. Lehrer*innen gehen auf die Straße, weil die Zustände nicht mehr haltbar sind. Wo sind die Eltern, die für ihre Kinder demonstrieren? Start 10 Uhr Potsdamer Platz, Abschlusskundgebung 11:30 vor dem Roten Rathaus.

    Wenn Sie sich als Eltern engagieren wollen, bringen Sie sich beim Bündnis Schule Muss Anders ein: https://schule-muss-anders. Falls Sie derzeit keine personalmangelbedingten Gründe haben, sich über die Schule Ihrer Kinder zu beschweren: gut für Sie. Solidarisieren Sie sich mit den zahllosen Eltern und Lehrer*innen von Schulkindern in Berlin, die weniger Glück haben!

  45. 21.

    Im Bildungswesen hättet ihr mal lieber vom Osten lernen können. Die Skandinavischen Länder und Finnland waren so clever das zu übernehmen. Die Ergebnisse kann man sehen, täglich.

  46. 20.

    Zu 1. Stimmt. Die GEW gräbt sich ja damit eher das eigene Grab.
    Zu 2. Bei dem AG ist man ja schon. Im Falle von Verbeamtung eher der Dienstherr. Und mit den Arbeitgeberpflichten bzw. der Wahrung seiner Verpflichtungen als Dienstherr hat er es in den vergangenen Dekaden tatsächlich nicht so genau genommen. Alles dem Haushalt unterworfen. Egal welche Parteien in der Regierung waren.

  47. 19.

    Eine Bekannte hat Ihre Referendarzeit (Lehrerin) geschafft. Hat 2 kleine Kinder und sucht daher in Wilmersdorf / angrenzte Bezirke ein Platz als Lehrerin (Oberstufe). Standardaussage „Es werden keine Lehrer gebraucht oder alle Planstellen besetzt (viele Dauerkrank)“. Der RRG-Senat sieht bis heute keine neue Planstellen für Lehrer/in vor.

  48. 18.

    1. Die GEW ist nie für die Verbeamtung eingetreten.
    2. Wer sich sehenden Auges an einen Ag fesselt, der so wenig vertrauenswürdig ist, dem ist nicht zu helfen.
    3. Das generelle Verbot des Beamtenstreikrechts ist eine Fehlentwicklung, die vor dem EGMR fallen wird.
    4. Wer sich wirklich um Schüler Gedanken macht, der sollte keine Politiker wählen, die eine Abneigung gegen Steuern haben. Es ist nämlich extrem demotivierend, wenn es regelmäßig grundlegende Arbeitsmaterialien wie Papier, Toner, Beamerlampen oder o. Ä. fehlen, weil aufgrund von Haushaltssperren kein Geld da ist.
    Ich warte immer noch auf den Politiker, der öffentlich eingesteht, dass da in den letzten Jahrzehnten ordentlich Bockmist fabriziert worden ist. Stattdessen ist die Demographie oder die Teilzeit schuld.

  49. 17.

    Garnichts machen bzw. sagen, ist auch nicht richtig! Nur woher nehmen? Woher soll das Personal kommen! Die Hürden Lehrer zu werden sind definitiv zu hoch! Stattdessen geht jetzt einer auf die Straße, der möglicherweise Maschinenbau studiert hat und keinen blassen Schimmer von Pädagogik oder Empathie hat! Der mag einfach weniger kleine und große Menschen in seiner Klasse haben, weil er das Zeug was er im Referendariat aufgeschnappt hat, ja irgendwie weitergeben muss oder manchmal auch will!

  50. 16.

    Nö. Die aktuelle Strategie ist für den A****. Berlin wird niemals den Ausschluss aus der TdL dafür riskieren. Sinnloser Streik auf Kosten der Schüler und leert nur die Streikkasse. Dann hätte man halt nicht für die Verbeamtung von Lehrkräften eintreten dürfen. Das Beste aus beiden Welten geht nunmal nicht.

  51. 15.

    Für die beamteten Lehrer ist Arbeitszeit und Pflichtstunden in der Arbeitszeitverordnung geregelt.
    Wenn die Lehrer dann alle verbeamtet sind, werden sie ggf. gerichtlich feststellen lassen, dass sie keine hoheitlichen Aufgaben erfüllen bzw. nichts anderes als zuvor und deshalb streiken dürfen.

  52. 13.

    Das ist doch mal eine erfolgversprechende Strategie.
    Die GEW soll den Zeitpunkt der Stärke verstreichen lassen, um dann vor der TdL aus der Position der Schwäche als Bittsteller aufzutreten. Warum sollte das diesmal anders ausgehen als beim letzten Mal?

  53. 12.

    Wenn Ihr was erreichen wollt, müsst ihr schon länger streiken. Ein oder zwei Tage hin und wieder bringen nichts, denn dem Senat ist die Bildung der Schüler offensichtlich schon lange egal. Das würde in der Industrie funktionieren, weil dann Arbeit liegenbleibt und Geld fehlt. Aber in der Schule hat es für den AG keine negativen Folgen. Die sparen durch den Streik sogar noch Geld und Ihr leert Eure Streikkasse. Ihr müsst Euren Arbeitgebern wenigstens wehtun - und dafür müsste es eine Woche sein.

  54. 11.

    Mit Verlaub. Dann bitte die Forderung bei der nächsten Verhabdlung mit der TdL einsteuern. Einen Sondereeg wird es nicht geben. Im Übrigen dürfte dies mit dem Beamtenstatus, der nun wieder den Lehrerinnen und Lehrern offen steht ohnehin nicht in der Form zu regeln sein. Da gibt es keinen Tarifvertrag.

    Gegen den Lehrermangel sollte man einerseits die Kapazitäten zu Ausbildung neuer Kräfte erhöhen, diese mit sinnvollen Inhalten praxisnah gestalten und andererseits Sonerregelungen bzw. großzügige Auslegungen zurückfahren. Z.B die Vielzahl von kompletten Beschäftigungsverboten, umfangreiche Teilzeit. In Zeiten des Mangels dienstlich nicht vertretbar.

  55. 10.

    Wichtige Bestandteile des Arbeitsverhältnisses wie z.B. die Pflichtstundenzahl oder die Klassengröße werden auch bei angestellten Lehrer einseitig durch den AG festgelegt. Das wird vom AG bei Geld- oder Lehrermangel auch gerne mal ausgenutzt.
    Die Folge ist, dass die Arbeitszeit ÖD oder in der Wirtschaft seit Beginn des 20. Jh. um 30 % gesunken ist, die Arbeitszeit der Lehrer aber im Grunde gleich geblieben ist.
    Deshalb ist es völlig richtig, JETZT bei herschendem Lehrermangel dafür zu streiken, dass diese Aspekte des Arbeitslebens ENDLICH durch einen Tarifvertrag geregelt werden. Wenn gewartet wird, bis es genügend Lehrer gibt, lachen uns die zuständigen Minister nur aus.
    Seit 1908 ist die Arbeitszeit von Beschäftigten im sonstigen öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft um mehr als 30 Prozent von 60 (und mehr) auf 40 (und weniger) Stunden gesunken. Nicht so im Bildungsbereich: Dort wird damals wie heute gleich viel gearbeitet.

  56. 9.

    Juhu, in der Ostzone war fast alles besser und bei uns in Berlin (West)war alles schlecht?

  57. 8.

    Fällt nicht schon genug aus und genau jetzt vor den Prüfungen

  58. 7.

    Die Schule meiner Enkelin macht kräftig mit.
    Bei jedem Steik bisher komplett kein Unterricht.

    Und das schlimme ist, die Schule ist nicht voll.
    Bei meiner Enkelin 20Kids in der Klasse

    Dank an die "fleißigen" Lehrer und das wollen Beamte werden???

  59. 6.

    Genau für unsere Kinder lol
    Wo sollen denn die Lehrer und personalkräfte herkommen, in der Pflege wird doch genauso gesucht das ist doch das hauptproblem.
    Aber schön mal wieder nichts tun, kennt man nicht anders von Lehrern.
    Germany ist so lost.

  60. 5.

    wirklich für die Kinder??, oder soll das nur als Schutzbehauptung herhalten. Ich habe zwei Schulbildungssystem kenne gelernt weil ich im Osten (10 Klassen), sowie im Westen Schulen (Abi mit 38 Lebensjahre) besucht habe. Danach war mir klar wieso so viele die Schule im Westen abgebrochen haben.

  61. 4.

    Sollte der Russe so verrückt sein und die NATO angreifen, so brauchen sie kein Sondervermögen Bildung mehr.

  62. 3.

    Angesichts der Tatsache, dass es viel zu wenig ausgebildete Lehrer gibt ist es fahrlässig und komplett unnötig von den Gewerkschaften zu Streiks aufzurufen.

    Unsere Kinder sind jetzt schon fast an letzter Stelle der Bundesländer und das Bildungsniveau sinkt immer weiter ab.

    Aber auch den Lehrern mache ich zum Vorwurf, dass sie sich dem Aufruf der Gewerkschaften anschließen.

    Na ja, ZWEI TAGE NICHTSTUN auf Kosten der Bildung unserer Kinder !!!

    DANK AN ALLE LEHRER

  63. 2.

    Es ist leider davon auszugehen, dass sich im Bildungswesen der Stadt nichts Substanzielles ändert. Es ist für die Bildung kein "Sondervermögen" zu haben und selbst wenn, der Mangel an voll ausgebildeten Lehrern ließe sich selbst mit sehr viel Geld nur nach mindestens 5 Jahren vermindern.
    Also gerne mahnen, aber nichts erwarten.

  64. 1.

    Ich wünsche den KollegInnen viel Erfolg. Hier wird endlich auch mal für unsere Kinder gestreikt.

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