Bahnhöfe in Berlin und Potsdam -

Zum Beginn des Teil-Lockdowns hat die Bundespolizei am Montagmorgen verstärkt auf Umsteigebahnhöfen in Berlin und Potsdam kontrolliert. Damit solle die Einhaltung der aktuellen Corona-Schutzverordnungen überwacht werden, teilte die Bundespolizei auf Twitter mit.
Wer ohne Mund-Nasen-Schutz in S- oder U-Bahn oder im Bus unterwegs ist, riskisiert ein Bußgeld. Nur wer ein ärztliches Attest vorweisen kann, ist von der Maskenpflicht befreit.
Öffentliches Leben teilweise heruntergefahren
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist das öffentliche Leben in ganz Deutschland am Montag für vier Wochen teilweise heruntergefahren worden. Weitreichende Beschränkungen für die Bürger, für Gastronomie, Kultur und Sport sind in Kraft getreten. Gastronomiebetriebe, Theater, Opern, Museen, Konzerthäuser, Fitnessstudios, Kosmetiksalons, Freizeit- und Sportstätten müssen schließen.
Die Bürger müssen sich zudem an strenge Kontaktbeschränkungen halten, die ebenfalls an die Anfangsphase der Pandemie erinnern; Schulen und Kitas bleiben allerdings weiter geöffnet. Die Politik hofft, mit dem Teil-Lockdown die rasant gestiegenen Infektionszahlen und den wachsenden Druck auf das Gesundheitswesen wieder in den Griff zu bekommen.
"Am besten wäre es, wir täten alle so, als wären wir infiziert"
Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, rät in der Corona-Pandemie zu konsequent vorsichtigem Verhalten. "Am besten wäre es, wir täten alle so, als wären wir infiziert und wollten andere vor Ansteckung schützen", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dies lasse sich auch umkehren: "Wir tun so, als wäre der andere infiziert und wir wollten uns selbst schützen. Daraus ergibt sich unser Verhalten."
Mit einer schnellen Normalisierung der Lage ist laut Drosten vorerst nicht zu rechnen. "Sicher ist: Ostern ist die Pandemie nicht beendet", sagte er. "Aber spätestens im Sommer wird sich unser Leben deutlich zum Positiven verändern können - wenn wir jetzt die akut steigenden Ansteckungszahlen in den Griff bekommen."
Eine gewisse Verbesserung der Lage verspricht sich Drosten von einem breiteren Einsatz von Corona-Schnelltests. "Wenn sie in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, können wir gefährdete Gruppen sehr regelmäßig und niederschwellig testen", sagte der Virologe. "Außerdem lässt sich nicht nur feststellen, ob jemand infiziert ist, sondern auch, ob er infektiös ist. Das kann den Umgang mit Quarantäne oder Kontaktverboten erleichtern." Beispielsweise sei dann ein vorzeitiges Ende einer Isolierung denkbar.
Einen breiteren Einsatz der Tests erwarte er bereits in wenigen Wochen, sagte Drosten. Das könne auch Weihnachtsfeiern mit der Familie erleichtern.