Segel-Bundesliga - 1. Liga der Segler tritt auf dem Wannsee gegeneinander an

Fr 30.09.22 | 18:45 Uhr | Von Fabian Friedmann
Eine Segel-Crew der Bundesliga auf dem Wannsee. (Bild: Segler-Bundesliga/Lars Wehrmann)
Bild: Lars Wehrmann

Am Wochenende findet auf dem Wannsee das fünfte Event der laufenden Segel-Bundesliga statt. Mit dabei sind auch vier Crews aus Berlin. Dabei gibt es ähnlich wie beim Fußball einen Meister, vier Absteiger - und einen Rekordmeister im Stile des FC Bayern.

Nicht nur der Fuß- oder der Handball hat seine Bundesliga, sondern auch der Segelsport. Das fünfte Event der aktuellen Saison der Segel-Bundesliga steigt an diesem Wochenende auf dem Wannsee. Dabei folgt der Modus der Liga auch den Gesetzmäßigkeiten anderer Sportarten: Am Ende gibt es einen Meister und vier Absteiger in einer 1. Liga mit 18 Segelclubs.

Vier Clubs aus Berlin, Rivalitäten zweitrangig

Der Regattakurs ist direkt vor dem ausrichtenden Verein - dem Berliner Yacht-Club (BYC) - ausgelegt, so dass die Zuschauer die Rennen von Land aus mitverfolgen können. 1867 gegründet gehört der BYC zu den drei ältesten Segelclubs Deutschlands.

Neben dem BYC segeln mit dem Joersfelder Segel-Club, der Seglervereinigung 1903 und dem Verein Seglerhaus am Wannsee noch drei weitere regionale Vertreter in der Elite des Segel-Bundesliga-Sports.

Rivalität unter den Berliner Vereinen sei zweitrangig, eher helfe man sich mit gemeinsamen Trainingseinheiten, erklärt Regatta-Mitorganisator Alexander Eilhardt vom Berliner Yacht-Club. Insgesamt zwölf Personen zählt der Bundesliga-Kader des Berliner Yacht-Clubs, im Alter zwischen 20 und 34 Jahren. Die Intensität ist hoch: "Unsere Segler trainieren zum Teil vier Tage die Woche", so Eilhardt.

Ein weiterer Teilnehmer - und aktueller Spitzenreiter der 1. Liga - ist der Norddeutsche Regatta Verein (NRV), der die letzten drei Spieltage gewinnen konnte. Als Rekordsieger mit bereits fünf ersegelten Deutschen Meistertiteln ist der NRV so etwas wie der FC Bayern des deutschen Segelsports.

Segler und Reviere variieren

Gesegelt wird bei den Wettfahrten zwischen 30.9. und 2.10. ausschließlich in sogenannten J/70-Booten, wobei die baugleichen etwa sieben Meter langen Boote von der Bundesliga selbst gestellt werden, um Chancengleichheit unter den Teams herzustellen. Ein Team besteht aus vier Crew-Mitgliedern. Die Segler variieren aber von Spieltag zu Spieltag, je nachdem in welchem Revier und unter welchen Windbedingungen gesegelt wird, denn der Segelplan der Bundesliga sieht neben Binnengewässern auch Spieltage auf dem offenem Meer vor, zuletzt auf der Ostsee in Warnemünde.

Die Saison gewinnt am Ende derjenige Club, der bei den vorherrschenden Bedingungen auf den See- und Binnengewässern die wenigsten Punkte in der Gesamttabelle eingesegelt hat. Ein gewisser Heimvorteil sei für die Berliner Teams auf dem Wannsee durchaus gegeben, meint Alexander Eilhardt. Schließlich kenne man das Revier bestens: "Wir wissen, wie der Wind sich verhält und gehen entsprechend mit voller Motivation in das Event."

Olympionikin aus Potsdam am Steuerrad

Olympionikin Svenja Rieger aus Brandenburg wird auf dem Wannsee als Steuerfrau dabei sein. Die gebürtige Potsdamerin nahm 2020 in Tokio in der Bootsklasse ILCA teil, startet aber mittlerweile als Steuerfrau beim Mühlenberger Segel-Club Hamburg, aktuell Drittplatzierter in der Tabelle, während der Berliner Yacht-Club als 15. gegen den Abstieg kämpft. Das Team des BYCs sei aber zuversichtlich, dass die Abstiegszone nach den Wettfahrten auf dem Wannsee verlassen werde, sagt Regatta-Mitorganisator Alexander Eilhardt.

Während des gesamten Spieltags wird es auch Zuschauerboote geben, die die Wettfahrten auf dem Wasser begleiten können. Am Ende hängt aber alles vom Wind ab. Die aktuelle Vorhersage sieht mit bis zu 20 Knoten Wind allerdings sehr verheißungsvoll aus.

Sendung: rbb24|Inforadio, 01.10.2022, 12:15 Uhr

Beitrag von Fabian Friedmann

Nächster Artikel