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Audio: rbb24 Inforadio | 24.02.2024 | Nikolaus Hillmann | Quelle: imago images/RHR-Foto

1:1 in Braunschweig

Starke zweite Hälfte reicht Hertha nur für Unentschieden

In Braunschweig hat Hertha nach zwei völlig unterschiedlichen Hälften einen Punkt geholt. Nachdem die Berliner im ersten Durchgang ohne eigene Chance in Rückstand gerieten, brachte ein Dreifachwechsel nach der Pause den Ausgleich.

In der 2. Fußball-Bundesliga hat Hertha BSC auswärts Unentschieden gespielt. Die Berliner trennten sich am Samstag mit einem 1:1 (0:1) von Eintracht Braunschweig und sind somit seit drei Ligaspielen in Folge ungeschlagen. In der Tabelle bleiben sie vorerst auf Rang acht.

Die Braunschweiger Führung erzielte Fabio Kaufmann (14.), bevor der eingewechselte Ibrahim Maza nach der Pause den Ausgleich erzielte (52.).

2. Fußball-Bundesliga

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Nach vorne nur über Reese

Im Vergleich zum Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg in der vergangenen Woche veränderte Hertha-Trainer Pal Dardai seine Mannschaft in Braunschweig auf zwei Positionen. In der Sturmspitze kam Florian Niederlechner nach abgesessener Rotsperre wieder zurück ins Spiel und verdrängte dort den leicht angeschlagenen Haris Tabakovic. Ebenfalls angeschlagen war Innenverteidiger Marton Dardai, weshalb Kapitän Toni Leistner in die Anfangsformation zurückkehrte.

Vor 22.636 Zuschauern begannen beide Teams erst einmal zögernd und ohne viel Risiko. Für zumindest etwas Berliner Offensivgefahr sorgte wie so oft nur Fabian Reese, der seine Gegenspieler auf dem linken Flügel im direkten Duell immer wieder schlagen konnte. Seine Flanken fanden jedoch keinen Abnehmer.

Bouchalakis verursacht Rückstand

Stattdessen geriet Hertha auf der anderen Seite nach einem groben Fehler von Andreas Bouchalakis aus dem Nichts in Rückstand. Der Grieche ließ ein Zuspiel von Keeper Tjark Ernst ohne jegliche Bedrängnis miserabel abtropfen und spielte den Ball so direkt in die Füße des Braunschweigers Fabio Kaufmann, der aus halbrechter Position nicht lang überlegte und Ernst mit einem präzisen Abschluss keine Chance ließ (14.).

Auch nach dem unnötigen Gegentor ging bei den Gästen nach vorne alles nur über Reese, den die Eintracht allerdings gut in den Griff bekam und zustellen konnte. Das Team von Daniel Schering lief die Berliner druckvoll an und zwang diese so immer wieder zu Ballverlusten im Aufbauspiel, aus denen sich Kontersituationen und gute Chancen ergaben. Zur Pause konnte sich Hertha bei der mangelnden Verwertung der Braunschweiger bedanken, dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel.

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Dreifachwechsel bringt Torgefahr

Auch Trainer Dardai gefiel der Auftritt in der ersten Hälfte nicht besonders, weshalb er nach der Pause gleich drei neue Spieler aufs Feld brachte. Linus Gechter kam für Pechvogel Bouchalakis, Ibu Maza ersetzte auf dem rechten Flügel Marten Winkler und in der Spitze löste Tabakovic den blass gebliebenen Niederlechner ab.

Und der neue Stürmer sorgte direkt für ordentlich Torgefahr. Erst versuchte es Tabakovic mit einem Volleyschuss aus der Distanz, den Eintracht-Keeper Ron Thorben Hoffmann noch ablenken konnte (46.), dann verfehlte er nach einer Flanke von Reese das leere Tor per Kopf (48.). Hertha zeigte nun ein völlig anderes Gesicht, als noch vor der Pause und kratzte am Ausgleich.

Und das sollte sich nur wenig später auszahlen. Nach schöner Vorarbeit von – wem sonst – Fabian Reese kam der gerade eingewechselte Maza an der Strafraumkante an den Ball und verwandelte diesen präzise ins rechte Eck zum Ausgleich (52.). Es war das erste Zweitligator des erst 18-jährigen Berliner Eigengewächses. Für Vorlagengeber Reese war es hingegen bereits die 24. Torbeteiligung im 24. Pflichtspiel der Saison.

Schlussphase in Überzahl

Zwar erwachte Braunschweig im weiteren Verlauf wieder ein wenig, doch die Gäste aus der Hauptstadt blieben in der zweiten Hälfte weiter die bessere Mannschaft und kontrollierten das Spiel, auch wenn der Druck nachließ. In der Schlussphase wurde diese Dominanz noch einmal größer, als Eintracht-Kapitän Hasan Kurucay mit einer roten Karte vom Platz flog, nachdem er den Berliner Palko Dardai mit offener Sohle am Knie getroffen hatte (77.).

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Doch trotz großer Schlussoffensive gelang es Hertha nicht mehr, denn Ball erneut im Netz unterzubringen und doch noch einen Sieg mit zurück in die Hauptstadt zu nehmen. Ein Ergebnis, mit dem der Trainer wohl zufrieden sein kann, obwohl nach der Leistung in der zweiten Hälfte mehr drin gewesen wäre.

Die Stimmen nach dem Spiel

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Es war eine schlechte erste Halbzeit, eine gelähmte erste Halbzeit. Wir haben gut gewechselt und die zweite Hälfte war dann deutlich unsere. Wir hätten das Spiel sogar gewinnen können, aber du darfst damit nicht unzufrieden sein. Was du in der ersten Halbzeit verschenkt hast, bekommst du in der zweiten nicht mehr wieder. Von daher ist das Unentschieden ein ordentliches Ergebnis."

Fabian Reese (Hertha BSC): "Der Trainer brauchte nicht viel sagen. Wer so eine erste Halbzeit spielt, der hat was gut zu machen. Für sich selbst, seine Ziele, die Fans und den Verein. Es war also völlig klar, dass wir nach der Pause ein anderes Gesicht zeigen müssen. Das ist uns gut gelungen."

Fabio Kaufmann (Eintracht Braunschweig): "Wir machen durch den ersten Fehler des Spiels das Tor. Dann haben wir es verpasst aus unseren Möglichkeiten das nächste Tor zu machen, um mit 2:0 in die Pause zu gehen. Wir wussten, dass Hertha vorne eine unglaubliche Qualität hat und wir das nicht 90 Minuten verteidigen können. Nach der Halbzeit haben wir die ersten 15 Minuten hergeschenkt und den Gegner unnötig stark gemacht."

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Sendung: rbb24 Inforadio, 24.02.2024, 13 Uhr

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