"Falsches Signal" - Berliner Senatsinnenverwaltung kritisiert Union-Heimspiel mit 4.500 Fans

Fr 23.10.20 | 14:00 Uhr
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Union-Fans im Testspiel gegen Hannover 96. Quelle: imago images/Andreas Gora
Bild: imago images/Andreas Gora

Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport hat die Entscheidung zur Zulassung von rund 4.500 Zuschauern beim Heimspiel des 1. FC Union gegen den SC Freiburg als "falsches Signal" bezeichnet. Man habe sich "eine andere Lösung gewünscht", teilte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mit.

"Die Entscheidung darüber liegt aber bei der DFL, den Vereinen und den jeweils zuständigen Gesundheitsämtern der Bezirke (im aktuellen Fall Treptow-Köpenick). Von der Innen- und Sportverwaltungsseite haben wir da keine Handhabe", hieß es vor der Begegnung am Samstag (15.30 Uhr) im Stadion An der Alten Försterei weiter.

Kalayci: "Bleiben Sie zuhaus"

Am Donnerstag hatte das lokale Gesundheitsamt trotz stark steigender Infektions-Zahlen in der Hauptstadt dem Hygienekonzept der Unioner zugestimmt. Die Veranstaltung wurde mit den insgesamt maximal möglichen 5.000 Teilnehmern zugelassen. Allerdings sind Fangesänge und Sprechchöre auf den Tribünen für die Fans untersagt. So sieht es die Berliner Infektionsschutzverordnung vor. Zudem wurde die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Stadion weiter verschärft.

Bereits am Donnerstag hatte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) die Fußballfans dazu aufgerufen, möglichst auf einen Stadionbesuch zu verzichten. "Ich verstehe die Leidenschaft zum Fußball", sagte Kalayci der dpa. "Aber ich bleibe dabei: Meiden Sie soziale Kontakte. Wenn es geht, bleiben Sie zuhaus'", sagte sie an die Adresse der Bürger gerichtet. Eine Zulassung der Zuschauer habe das Gesundheitsamt Treptow-Köpenick ansonsten aber sicher nach den notwendigen Regularien geprüft, meinte Kalayci weiter.

Sendung: rbbUM6, 18:00 Uhr, 23.10.20

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28 Kommentare

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  1. 28.

    Warum dürfen Fans, die den Abstand einhalten, nicht singen und Sprechgesang machen und das im Freien, wenn in der gleichen Verordnung das Singen im Chor in geschlossenen Räumen mit zwischen Lüftung erlaubt wird? Da passt was nicht und Regelakzeptanz wird so nicht erreicht, was für uns alle wichtig wäre.

  2. 27.

    Was soll das ? Nach Spielschluss dann wieder die gleichen Szenen wie beim letzten Mal ? Die Mannschaft geht zu den Fans und lässt sich feiern. Die Zuschauer dann dicht an dicht und ohne Mundschutz. Union hat doch schon bewiesen das Sie es nicht beherrschen mit Ihrem Hygiene Konzept. Egoismus dein Name ist Union Berlin

  3. 26.

    Dieser Verein denkt wirklich an seine Fans. Viel Spass nach Spielschluss wieder beim Feiern mit der Mannschaft ohne Maske und mit viel Gegröle wie bei den letzten Heimspielen. Union hat wirklich eine tolle Auffassung von Fürsorge für seine Fans.

  4. 25.

    Wer von den Entscheidern besitzt so wenig Sachverstand und Verantwortungsgefühl? In dieser schwierigen Situation eine solche Massenveranstaltung anzusetzen ist grob fahrlässig. Zieht mal jemand aus der Senatsverwaltung die Notbremse!?

  5. 24.

    Bei einigen Kommentatoren scheint es eine schlimme Nebenwirkung von Corona zu geben, nämlich Hass, Zynismus und Neid. Hoffentlich geht das wieder weg oder es gibt ein Impfstoff dagegen.

  6. 23.

    Ich will Niemandem etwas unterstellen aber ist
    da wieder mal Geld geflossen? Die Unioner
    sind im Moment in Berlin die Favoriten. Sie
    haben auch eine eingespielte Mannschaft.
    Hertha hat sich mit seiner Einkaufspolitik
    selbst ein Bein gestellt.

  7. 22.

    Der Senat von Berlin zieht sonst auch Alles an sich, was Ihm nicht in den Kram passt - Warum denn nun plötzlich so zurückhaltend ?

  8. 21.

    Seltsame Fragen, die Sie stellen, Jürgen. Selbstverständlich ist der Bezirk nicht "mächtiger als der Senat". In Berlin gilt nach wie vor das von Senat beschlossene Konzept, dass bei Veranstaltungen im Freien bis zu 5000 Zuschauer zugelassen sind - dies natürlich mit entsprechendem Hygienekonzept.

    Das zuständige Gesundheitsamt hat (mit zusätzlichen Auflagen) für Samstag sein "Go" gegeben. Der FCU setzt sich also mitnichten, wie von Ihnen behauptet, "über alle Sicherheitsmaßnahmen hinweg". Und einen "Ostbonus" gibt es auch nicht. Bei einem HBSC Heimspiel an diesen WE wären, unter der Voraussetzung eines tragfähigen H-Konzepts, ebenfalls 5000 ZS zugelassen worden.

  9. 20.

    Warum wird den Unionern immer eine Extrawurst
    gebraten? Weil die so laut schreien? Kann man
    sich so über alle Sicherheitsmaßnahmen hin-
    wegsetzen? Fragen über Fragen und niemand
    tut etwas. Ist das der Ostbonus?Ist ein Bezirk
    mächtiger als der Senat?

  10. 19.

    Warum schreiben Sie das hier und nicht direkt an die zuständige Stelle? Jetzt ist es zu spät. Und - ich geh ins Stadion, ich hab'ne Karte. Ja und das ich WICHTIG, 3 Punkte sind gaaaaanz wichtig...

    Und - ich halte mich an die Regeln, weil ich ein Verantwortungsvoller bin. Und groß bin ich auch schon. Nochwas....

  11. 17.

    Wo gibt es denn soetwas?
    Ein Bezikt hat mehr zu sagen als der Senat?
    Ist das ein Aprilscherz?

  12. 16.

    Tja, mit den Fußballfans ist es wie mit den Partygängern. Sie wollen nicht drauf verzichten, also muss es verboten werden, weil sich dann doch einige nicht an die Regeln halten. So war es bei den Gaststätten... so kommt es hier bei den uneinsichtigen Fans und Vereinen hoffentlich auch

  13. 15.

    Johannes Sie sagen es zu 100% und trotzdem gibt es noch immer Träumer die diesen Senat loben.
    Aber zurück zum Thema Union ist bei vielen außen vor und kann anders agieren, vielleicht das schlechte Gewissen der SED -meinte die linke.

  14. 13.

    Und wie geht man dann mit den Stadionbesuchern um die sich nicht an die Vorschriften halten werden und doch ihre infantilen Gesänge anstimmen?
    Werden die am Ausgang alle von der Polizei abgefangen und mit hohem Bußgeldern belegt?

  15. 11.

    Ich kann den Kommentar von Johannes nur unterstützen

  16. 10.

    Dieses finde ich ja mal richtig witzig daß der Senat da keine Handhabe hat gegenüber den Gesundheitsamt TREPTOW KÖPENICK und der DFL hat. Ob Frau Kalayci die Fans aufruft zu Hause zu bleiben finde ich als kleine Belustigung. Wenn der Senat und Frau Kalayci jetzt ein Kreuz haben sollten sie alle rechtlichen Mittel gegen diesen Beschluss einsetzen um diesen zu Fall zu bringen.

  17. 9.

    Mich würde interessieren, ob das Hygienekonzept von Union auch die An- und Abfahrt der Fans sowie den Aufenthalt rund ums Stadion vor und nach dem Spiel umfasst (Schlangen am Einlass, Feiern nach dem Sieg etc.) Oder ist das dann alles egal, Hauptsache im Stadion ist geregelt? Dann dürfte das so, meiner Meinung nach, nicht stattfinden.

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