Flüsse und Seen - Wasserentnahme in Cottbus und Teilen von Spree-Neiße ganztägig verboten

Do 21.07.22 | 17:58 Uhr
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Eine Frau gießt mit einem Wasserschlauch ein Blumenbeet (Symbolfoto: dpa/Stratenschulte)
Audio: Antenne Brandenburg | 21.07.2022 | Daniel Mastow | Bild: dpa

Das Wasserentnahmeverbot in Cottbus und in Teilen des Landkreises Spree-Neiße wird verschärft. Bereits seit einigen Wochen galt das Verbot nur tagsüber, nun darf mit Pumpen rund um die Uhr kein Wasser mehr aus Flüssen und Seen geholt werden. Das haben die Stadt und der Kreis am Donnerstag bekanntgegeben.

In Spree-Neiße gilt das erweiterte Verbot den Angaben zufolge nur in den Städten Spremberg/Grodk und Drebkau/ Drjowk, in den Gemeinden Kolkwitz/ Gołkojce, Neuhausen/Spree/Kopańce/Sprjewja, Wiesengrund/Łukojce und Felixsee/ Feliksowy Jazor sowie in allen Gemeinden der Ämter Peitz/Picnjo und Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota).

"Gründe für die erweiterte Allgemeinverfügung sind die anhaltende Trockenheit, die weiter hohen Temperaturen sowie die fehlenden Niederschläge der zurückliegenden Wochen und Monate", teilte die Stadt Cottbus weiter mit. Der Landkreis Spree-Neiße sprach von einer "bereits angespannte[n] wasserwirtschaftliche[n] Situation im Einzugsgebiet der Spree", die sich weiter verschärft habe. Eine deutliche Verbesserung sei "aufgrund der prognostizierten anhaltend trockenen und warmen Witterung kurz- bis mittelfristig nicht zu erwarten".

Hohe Bußgelder drohen

Im Einzelfall kann die Untere Wasserbehörde nach Angaben der Stadt Cottbus eine Ausnahme vom Verbot erteilen, wenn "eine Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit nicht zu erwarten ist". Für diese Genehmigung müsse ein Antrag gestellt werden. Das Gleiche gilt auch für Spree-Neiße.

Wer trotz Verbot Wasser abpumpt, kann zur Kasse gebeten werden. Die Untere Wasserbehörde überprüft, ob die Allgemeinverfügung eingehalten wird. "Zuwiderhandlungen können als Ordnungswidrigkeit über entsprechende Bußgelder bis zu 50.000 Euro geahndet werden", teilte der Landkreis Spree-Neiße mit.

Wie lange das Verbot gilt, steht noch nicht fest. Die nächsten Schritte würden je nach Wetterlage zusammen mit dem Brandenburger Landesamt für Umwelt entschieden, so der Kreis.

Auch in allen anderen Südbrandenburger Landkreisen gelten seit Mitte Juni bestimmte Wasserentnahmeverbote. Dort sind die Regeln bisher unverändert.

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, das neue Verbot gelte im gesamten Landkreis Spree-Neiße. Tatsächlich gilt es nur für Teile des Kreises. Wir haben die Angaben präzisiert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.07.2022, 16:30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    einer Demokratie sollte doch "Willkür" vermieden werden, also auch der Anschein einer "Willkür". "
    Gilt "das" auch für "das" willkürliche "setzen" von "Anführungszeichen"?

  2. 7.

    Wie kommt die Untere Wasserbehörde zu der Einschränkungsentscheidung? Im Artikel steht "Trockenheit" und reicht nicht aus, weil "ein Schluck" aus einem Gewässer unerheblich ist. Dieser "Schluck" muss also quantifiziert und dann qualifiziert werden. In einer Demokratie sollte doch "Willkür" vermieden werden, also auch der Anschein einer "Willkür". Zwar "darf" man eine Ausnahme beantragen, aber die Arbeit wird auf den Bürger verlagert. Das ist nicht der richtige Weg und bedient das Gönnerhafte.

  3. 5.

    Und natürlich haben ja alle Lebewesen im Fluss die Möglichkeit durch die Pumpen mit auf das Blumenbeet zu springen und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute…

  4. 4.

    Tja und es soll ja weitergehen mit der Braunkohle. Auch der letzte sollte jetzt bemerkt haben welche Lasten dafür zu zahlen sind. Man kann nur auf die Umweltverbände hoffen das sie vor Gericht erfolge verbuchen. Wasser ist ein Grundrecht welches allen Gehört und nicht nur Lobbyisten.

  5. 3.

    Es hat aber auch alles 2 Seiten. Wenn ich sehe, wieviel verschiedene Vogelarten sich täglich auf meinem -grünen- Rasen ihr Futter suchen...auf einer trockenen und verbrannten wäre das nicht möglich. Nur Wasserschalen aufstellen reicht nicht. Gerade jetzt, wo der Naturschutz wegen der Windmühlen hinten an gestellt wird. Außerdem produziert ein m² grüner Rasen soviel Sauerstoff (nicht Luft!) wie ein Mensch täglich benötigt.

  6. 2.

    Aber wozu? Ist das nicht besser, als wenn das Wasser in die Meere fließt?!? So versickert es wenigstens lokal.

  7. 1.

    Da werden aber einige ihre in den Graben gehängten Pumpen gut tarnen.

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