Regionale Spezialität - Spreewälder Gurkensülze ist jetzt eine geschützte Angabe

Di 16.08.22 | 15:27 Uhr
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Spreewälder Gurkensülze (Bild: rbb/Blumenthal)
Audio: Antenne Brandenburg | Di 16.08.22 | Kessler, H. | Bild: rbb/Blumenthal

Die Spreewälder Gurkensülze ist offiziell in das europäische Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen aufgenommen worden. Bei einer Präsentation am Dienstag ist die Eintragung offiziell gefeiert worden - mit Bratkartoffeln. Laut einer Mitteilung des Spreewaldvereins ist die Delikatesse bereits Mitte Juni in das Register aufgenommen worden.

Die Spreewälder Gurkensülze darf nun das Qualitätszeichen "g.g.A.", also "geschützte geographische Angabe" tragen. Das blau-gelbe Symbol wird europaweit verwendet, um regionale Spezialitäten besonders zu schützen und hervorzuheben. Mindestens einer der Produktionsschritte muss dafür im Herkunftsgebiet erfolgen.

Seit 1955 von örtlicher Fleischerei produziert

Betriebe im Wirtschaftsraum Spreewald hätten nun die Möglichkeit, die Gurkensülze als "g.g.A."-Produkt zu vertreiben, erklärte die Geschäftsführerin des Spreewaldvereins, Melanie Kossatz am Dienstag.

Es handele sich um ein traditionelles Spreewälder Gericht und werde nachweislich seit 1955 von einer örtlichen Fleischerei produziert. Der europaweite Schutz ermögliche nun auch alternative Absatzmöglichkeiten, erklärte Kossatz. Schon 2005 sei der Antrag auf Schutz der Gurkensülze gestellt worden.

Neben der Spreewälder Gurkensülze tragen in Brandenburg auch die Spreewälder Gurken, der Spreewälder Meerrettich, der Beelitzer Spargel und der Brandenburger Landwein das Siegel "geschützte geographische Angabe". Demnächst soll auch der Peitzer Karpfen in das Register aufgenommen werden.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es, die Gurkensülze werde seit 1945 von der Fleischerei produziert. Das ist falsch, sie wird seit 1955 produziert. Wir haben den Fehler korrigiert und bitten, ihn zu entschuldigen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.08.2022, 10:30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    @ Wossi, woher wollen Sie wissen, wie der Herr Krüger das gemeint hat.

  2. 11.

    @ Maria, aber was kann die Sülze dafür, das Sie Vegetarier sind.

  3. 10.

    "Also ich hab schon echten französischen Käse auf verschiedenen Märkten in Berlin gekauft."
    Der in Berlin NICHT hergestellt wurde. So hat "Helmut Krüger" dies gemeint. Und sein letzter Satz hat einen schönen Handlungsaufruf... ohne Mc-Diskriminierung (die sind nicht unwichtig).

  4. 9.

    Ich esse auch kein durchgetreten Schlachtabfälle. Sie können sich also ihre Anspielungen auf große Firmen sparen.

    Aber zahlen Sie ruhig für "g.g.A." ein bisschen mehr. Jammern Sie dann aber bitte auch nicht über die Inflation.

  5. 8.

    Tut mir leid, aber für mich klingt das nach Realsatire. Andere Firmen erfinden modernste Technologien, die sich global vermarkten lassen und hier wird Sülze patentiert.

  6. 7.

    Mein Opa hat seine Sülze noch selbst eingekocht, und man kann nur dankbar sein wenn Fleischereien das heute übernehmen ;)

  7. 6.

    Naja, wenn man wenig Ahnung vom Kochen und von Speisen hat, dann mag es für McDoof-Esser so aussehen.

  8. 4.

    Wir möchten eine der oben genannten Jahreszahlen korrigieren: Die Spreewälder Gurkensülze wurde erstmals 1955 von der Fleischerei Koreng in Lübbenau/Spreewald hergestellt.

  9. 2.

    Das sieht aus wie schon gegessen.

  10. 1.

    Wunderbar. Der europäische Gedanke gewinnt sicher durch einheitliche Standards im Technischen und Sozialen und fast mehr noch gewinnt er durch Anerkennung solcher Eigenheiten. Das eine schließt das andere nicht aus, vielmehr bedingt es einander.

    Die Franzosen haben ihren wunderbaren Käse, der allerdings dummerweise in der Rest-EU nicht verkauft werden darf; die geschützen geografischen Angaben hebeln das klassische EU-Wirtschaftsrecht, dass alles an jedem beliebigen Punkt der EU hergestellt und an jedem beliebigen Punkt vertrieben werden darf, faktisch aus.

    Mehr davon! Schafft Tausende ggA, anstatt sich der weltweiten McDonalds- und Burger-King-Einheitsabfütterung hinzugeben.

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