Rechtsextreme Vorfälle - Grund- und Oberschule in Burg hat neuen Schulleiter

Mi 23.08.23 | 15:05 Uhr
Symbolbild: Grund- und Oberschule im Spreewaldort Burg (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: rbb24 Inforadio | 23.08.2023 | Dirk Schneider | Bild: dpa/Patrick Pleul

Schilderungen über rechtsextreme Vorfälle in einer Schule in Burg (Spreewald) hatten bundesweite Schlagzeilen gemacht. Nun hat die Schule zur "Neuausrichtung" einen neuen Schulleiter bekommen. Auch der Bund will jetzt helfen.

Die Grund- und Oberschule in Burg (Spreewald) hat einen neuen Schulleiter. Diese Entscheidung des brandenburgischen Bildungsministeriums wurde nach rbb-Informationen am Dienstag den Beschäftigten der Schule mitgeteilt.

"Mit dieser Neubesetzung ist die Hoffnung verbunden, eine Neuausrichtung innerhalb der Schulgemeinschaft zu ermöglichen, nachdem unruhige Zeiten hinter der Grund- und Oberschule Mina Witkojc liegen", teilte das Landesbildungsministerium schließlich am Mittwoch mit. Die bisherige Schulleiterin habe auf eigenen Wunsch darum gebeten, an einem anderen Ort neue Aufgaben zu übernehmen, so das Ministerium.

Schüler sollen Hitlergruß gezeigt haben

Die Schule steht seit April bundesweit in den Schlagzeilen. Eine Lehrerin und ein Lehrer hatten in einem offenen Brief zunächst anonym geschildert, dass sie täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert seien. So hätten Schüler den Hitlergruß gezeigt und Schulmobiliar mit Hakenkreuzen beschmiert.

Bei der Bekämpfung solcher demokratiefeindlicher Strukturen habe es ihnen unter anderem an der Unterstützung der Schulleitung gefehlt, aber auch vom Kollegium, von Eltern, der Schulämter und der Politik. Beide Lehrkräfte haben nach andauernden Anfeindungen inzwischen die Schule und Burg verlassen.

Bund will über Präventionsprojekte reden

Der Bund will als Reaktion Gespräche über Präventions- und Demokratie-Projekte in Südbrandenburg aufnehmen. Das Bundesfamilienministerium teilte mit, es wolle sich in Kürze mit den Partnerschaften für Demokratie in Südbrandenburg treffen, um darüber zu beraten, wie weitere Handlungsstrategien in den Bereichen der Demokratieförderung und im Kampf gegen Rechtsextremismus in der Region aussehen könnten.

Aus Mitteln des Bundesprogramms "Demokratie leben" fließen 2023 nach Angaben des Familienministeriums rund 6 Millionen Euro nach Brandenburg. Hierbei geht es aber nicht nur um Projekte gegen Rechtsextremismus, sondern auch übergreifender um Konzepte zur Förderung von Demokratie und Vielfalt.

Das Bundesfamilienministerium stehe in regelmäßigem Kontakt mit dem Landes-Demokratiezentrum Brandenburg und thematisiere dabei auch das Thema Rechtsextremismus an Schulen, hieß es.

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.08.2023, 7:45 Uhr

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