Polnisch-belarusische Grenze - Spenden-Bus bei Versuch Flüchtlinge aufzunehmen von Polizei abgewiesen

Mi 10.11.21 | 18:40 Uhr
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Hilfsorganisationen laden Spenden in Bus für Flüchtlinge in Polen und Belarus
Audio: Antenne Brandenburg | 10.11.2021 | Tony Schönberg | Bild: Sebastian Schmidt/Wir packen's an

Ein Bus des Aktionsbündnisses "Mauerfall jetzt!" - bestehend aus unterschiedlichen Hilfsorganisationen, wie "Wir packen’s an" aus Bad Freienwalde - ist in der Nacht nach Berlin zurückgekehrt. Zuvor haben die Mitglieder an der Grenze zwischen Polen und Belarus Sachspenden aus Berlin und Brandenburg an Geflüchtete verteilt. Allerdings habe es vor Ort auch Auseinandersetzungen mit polnischen Behörden gegeben.

Für Presse und Hilfsorganisationen ist der Zugang in die Sperrzone im Grenzgebiet nach wie vor verboten. Hunderte Polizisten und Militärs seien auf Straßen und Ortschaften entlang der Zone präsent, so Bündnissprecher Ruben Neugebauer am Mittwoch.

Mehrere Kontrollen der polnischen Polizei

Die Helfer hätten mit dem Bus an mehreren Stellen versucht in die Sperrzone einzudringen, um dort eigenen Angaben zufolge, Geflüchtete aufzunehmen und aus der Zone zu evakuieren. Angesichts der nächtlichen Temperaturen von minus 3 Grad hätte dringender Handlungsbedarf bestanden.

Die polnische Polizei habe jedoch entsprechende Versuche der Aktivisten unterbunden und den Bus registriert. Deshalb sei das Fahrzeug auch im Anschluss wiederholt in Polizeikontrollen geraten. Aggressionen oder Zwischenfälle mit den Beamten habe es aber nicht gegeben.

Zurück in Deutschland wolle das Bündnis weiterhin Partnerorganisationen im Krisengebiet unterstützen. So wurde ein erneuter Spendenaufruf gestartet. Außerdem stehe das Bündnis mit dem Bus weiterhin bereit, Flüchtlinge von der polnischen Grenze nach Deutschland zu transportieren. Dazu benötige es allerdings eine Aufnahme-Zusage des Bundesinnenministeriums. Das Ministerium hat sich dazu bis dato nicht geäußert.

Der Bus war am Montag in Berlin in Richtung des Krisengebietes aufgebrochen. Das Fahrzeug war mit Spenden aus Berlin und Brandenburg im Wert von Zehntausend Euro zur Hilfe von Geflüchteten beladen. Dabei handelt es sich vor allem um wasserdichte Schuhe und warme Socken, die den Angaben zufolge im sumpfigen Grenzgebiet dringend gebraucht werden. An der Aktion beteiligen sich neben "Wir packen’s an" auch die Initiativen Seebrücke Deutschland und "LeaveNoOneBehind".

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.11.2021, 13:30 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Und wie wollen "Menschenrechtsaktivisten weiter helfen" ? Mit der im Beitrag erwähnten "Aufnahme von Flüchtlingen" in Fahrzeuge, ohne Rechtsgrundlage, um sie zu schleusen?

    Das BMI hat hierzu eine ganz klare Aussage getroffen und es ist nicht zu erwarten, dass illegale Aktionen straffrei bleiben. Nach der italienischen Justiz wird man jetzt Gott sei Dank auch in Deutschland langsam aufmerksam und schaut sich die Hintergründe solcher Organisationen genauer an.

    Im Übrigen haben wir Millionen Fälle von notleidenden Menschen in Deutschland. Heute kam dazu im zdf unter Mittag ein Bericht über einen Hamburger Verein, der ohne Unterstützung an einer nicht endenden Front kämpft. Die verdienen Respekt und niemand anders


  2. 9.

    Die Sendung habe ich auch gesehen. Es stimmt schon sehr traurig, dass der Staat seinen eigenen Menschen nicht hilft, aber für andere Geld da ist. Vielen Dank.

    Im rbb geniessen solche Vereine keine Beachtung, im Gegensatz zu NGOs, die Flüchtlinge illegal ins Land holen. Sie helfen einfach nur Menschen in Not, die es in Deutschland zunehmend gibt, teilweise auch durch Corona bedingt.
    (wurde Nachmittag nicht veröffentlicht)

  3. 8.

    Hallo,

    das war tatsächlich unser Fehler. Womöglich, weil der Kommentar einen Link beinhaltete, ist er "durchs Raster gefallen". Das tut uns Leid, ist jetzt freigegeben.

    Viele Grüße.

  4. 7.

    Zwei Kommentare unseres Vereins, der dringend Hilfe braucht, wurden vor Stunden eingereicht. Wieso werden die nicht veröffentlicht? Statt dessen schalten sie Beiträge frei, die das illegale Einschleusen verherrlichen.
    Wir behalten uns eine offizielle Presseanfrage vor.

    J.G.

  5. 6.

    dennis:
    "Was sich manche NGOs erlauben ist schon dreist. Man karrt Migranten nach Deutschland was dann weiter passiert interessiert nicht. Erinnert mich an die Aktion mit dem Flugzeug um Migranten zu holen. Zum Glück wurde dieser Unsinn verhindert"

    1. Was soll das Wort "karrt"? Können Sie nicht in vernünftigem Deutsch "fährt" schreiben?

    2. Was soll die böswillige Unterstellung, "was dann weiter passiert interessiert nicht"? Woher wollen Sie das wissen? Haben Sie mit den Aktivisten gesprochen? Oder ist das nur dumme Polemik wie der ganze Stil Ihres Beitrages?

  6. 5.

    Der "Fluchthelfer" braucht sich nicht sorgen. früher oder später landen ALLE Migranten in Deutschland, obwohl diese schone mehrere sichere Länder durchquert haben. Da sich 2015 aber nicht wiederholen soll, wird es durch die Hintertür gemacht.
    Wer einmal hier ist, wird großzügig versorgt und bleibt auch für immer hier. Das wissen inzwischen alle auf der Welt.

  7. 4.

    Was sich manche NGOs erlauben ist schon dreist. Man karrt Migranten nach Deutschland was dann weiter passiert interessiert nicht. Erinnert mich an die Aktion mit dem Flugzeug um Migranten zu holen. Zum Glück wurde dieser Unsinn verhindert

  8. 3.

    Der Verein wurde heute im zdf vorgestellt. Es ist einer von tausenden Vereinen, die sich die Unterstützung von Millionen Obdachlosen und Menschen in Not auf die Fahnen geschrieben haben.
    https://www.hanseatic-help.org/
    Leider genießen sich nicht die Unterstützung der Medien, vom zdf und der ard mal abgesehen.

  9. 2.

    Danke für den Versuch. Bleibt zu hoffen, dass noch eine Einreisegenehmigung erfolgt. Wenn nicht werden Menschenrechtsaktivisten weiter helfen. Gute Aktion am "Tag der Maueröffnung". Danke!

  10. 1.

    Darstellung unklar. Wenn der Bus Migranten zur Weiterfahrt nach Deutschland "aufnehmen" will, muss er das in Belarus tun. Weil sich die Migranten dort befinden und von polnischer Seite die Grenze schon etliche Kilometer vorher abgesperrt ist. Auch gibt es dort kein "Niemandsland", wie gelegentlich zu lesen ist. Die Grenze zwischen Belarus und Polen verläuft unmittelbar hinter den von Polen errichteten Grenzsicherungsanlagen.

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