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Audio: Antenne Brandenburg | 21.11.2022 | Felicitas Montag | Quelle: Felicitas Montag/rbb

Eröffnung der Weihnachtsmärkte

Frankfurt startet mit der Oderweihnacht in die besinnliche Jahreszeit

Pünktlich nach dem Totensonntag öffnen in Berlin und Brandenburg die ersten Weihnachtsmärkte. Bei der Oderweihnacht in Frankfurt hoffen Händler und Besucher auf eine bessere Saison als zuletzt. Doch zum Teil gestiegene Preise könnten die Stimmung trüben.

Gebrannte Mandeln, Glühwein und Langos: Am Montagnachmittag hat die sogenannten "Oderweihnachts" auf dem Brunnenplatz in Frankfurt (Oder) für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Mit dabei war auch der Weihnachtsmann und die Fanfarengarde blies zu einem Rundgang durch die Innenstadt.

Energie- löst Corona-Krise ab

Weihnachtsmärkte starten mit LEDs und gestiegenen Glühweinpreisen

Viele Weihnachtsmärkte in der Region starten am Montag. Corona ist dabei kaum noch Thema, dafür aber gestiegene Energiepreise. Die machen auch den Glühwein teurer. Auf Lichterglanz wird aber niemand verzichten müssen - dank LEDs.

Händler bekommen höhere Preise zu spüren

Im vergangenen Jahr musste der Weihnachtsmarkt wegen der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie bereits nach zwei Tagen wieder schließen. In diesem Jahr hoffen die rund 30 Händler, Schausteller und Gastronomen auf eine bessere Saison.

Nadine und Sperlich aus Herzberg (Elster) kommen seit zwölf Jahren mit ihren beiden Töchtern auf den Frankfurter Weihnachtsmarkt. Die Familie bietet Enten-Angeln für Kinder und verkauft Langos, eine ungarische Spezialität. Nadine Sperlich blickt optimistisch auf die diesjährige Weihnachtssaison. "Die Frankfurter freuen sich, dass der Weihnachtsmarkt startet. Es ist sehr gemütlich, sieht sehr schön aus und Schnee haben wir auch. Was können wir uns Besseres wünschen?"

Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es aber doch. Die erhöhten Preise für Lebensmittel und Energie werden an die Kundschaft weitergegeben. Ein Langos mit Schinken und Käse kostet 6 Euro, und damit 50 Cent mehr als noch im vergangen Jahr. Anders handhabt es der 62-Jährige Michael Beier aus Bremen mit seiner Berg- und Talbahn "Musikexpress". Seit 15 Jahren kostet die Fahrt 3 Euro. Daran ändert sich auch in diesem Jahr nichts. „Ich meine, dass das ein angemessener Preis ist. Wir haben fünf Angestellte und vier Schwertransporte hierher gebracht. Wir haben uns eine Ferienwohnung genommen. Aber das müssen wir nicht auf die Fahrgäste umsetzen."

Quelle: Felicitas Montag/rbb

Weihnachtsbaum leuchtet nur noch stundenweise

Um Strom und damit Kosten zu sparen, hätten viele Fahrgeschäfte auf LED-Lampen umgerüstet, erzählt Robert Reuter vom Stadtmarketing der Messe- und Veranstaltungs GmBH. Auch die Stadt sei durch die Energieverordnung angehalten, nicht unnötig Strom zu verbrauchen. Deshalb wird die 14 Meter hohe Nordmanntanne auf dem Weihnachtsmarkt auch erst ab der Eröffnung leuchten. "Wir werden den Weihnachtsbaum erst in der Dämmerung einschalten und auch um 21, spätestens 22 Uhr wieder ausschalten. Dann sind die meisten Besucher wieder nach Hause gegangen und dann macht es keinen Sinn, den Baum weiter zu beleuchten."

Weihnachtsstimmung mit Rummel-Atmosphäre?

Trotz strahlender Lichter und dem ein oder anderen musikalischen Feiertags-Evergreen war die vorweihnachtliche Stimmung am Montag noch eher verhalten. Noch etwas mehr Schnee könnte es sein und auch die Fahrgeschäfte passten nicht so recht in die besinnliche Jahreszeit, hieß es von einigen der Besucher. So sorgten Autoscooter, Mini-Achterbahn und Karussell eher für eine Rummelplatz-Atmosphäre.

Doch zusammen mit den typisch kulinarischen Spezialitäten spürt die 18-jährige Studentin Jessica schon eine gewisse Gemütlichkeit. "Ich finde es abwechslungsreich, aber es ist nicht mehr so viel für die jüngeren Leute wie in den letzten Jahren. Aber ansonsten finde ich die Trödel-Buden ganz cool."

Quelle: Felicitas Montag/rbb

Die 52-jährige Manuela freut sich, dass der Weihnachtsmarkt überhaupt stattfinden kann - trotz der an einigen Ständen leicht gestiegener Preise. "Im letzten Jahr war ja mehr Anstehen und jeder hat gehofft, raufzukommen, bevor er wieder zu ist. Ich denke, der Weihnachtsmarkt wird schon angenommen, jetzt, wo es wieder einen gibt."

Geöffnet ist die Oderweihnacht bis zum 22. Dezember. Corona-Auflagen gibt es keine. Ab Dienstag soll es zudem auf der Karl-Marx-Straße auch noch eine Weihnachtsbühne mit Theateraufführungen, Lesungen und Workshops geben. Die Veranstalter hoffen nun noch auf mehr Winter-Wetter, um die Besucher in den kommenden Wochen doch noch in die richtige Stimmung zu versetzen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.11.2022, 14:40 Uhr

Mit Material von Felicitas Montag

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