Energiewende - Ab 2032 will Netzbetreiber 50Hertz nur noch Erneuerbare transportieren
CO2-neutral bis 2045: Netzbetreiber 50Hertz hat es da eiliger. Das Unternehmen ist für den Stromtransport im Nordosten Deutschlands zuständig und möchte schon ab 2032 zu 100-Prozent-Strom aus Erneuerbaren durch seine Leitungen transportieren.
Das Ziel von 50Hertz ist ambitioniert: 100 Prozent Erneuerbare Energien ab dem Jahr 2032. Der Netzbetreiber versorgt neben Brandenburg noch vier weitere Bundesländer über Hochspannungsleitungen mit Strom. Und auch Berlin und Hamburg sind ans Netz angeschlossen. Damit in neun Jahren im gesamten 50Hertz-Gebiet nur noch grüner Strom fließt, muss das Netz deutlich vergrößert werden.
"Konventionelle Kraftwerke früher hat man dorthin gebaut, wo viele Lasten auftraten. Erneuerbare baut man heute dorthin, wo man besonders viel Erneuerbaren Strom ernten kann und von daher sind das ganz andere Orte als eben die Lastzentren, die wir versorgen müssen und von daher ist die komplette Energiewende auch eine Energiewende, wo wir einen starken Netzausbau für brauchen", erklärte Anne-Kathrin Marten von der operativen Systemführung. Vor allem Offshore-Windparks in der Ostsee sollen zukünftig viel Energie liefern.
Wetterprognosen immer wichtiger
Doch die Erneuerbaren fordern ein komplettes Umdenken bei der Stromverteilung. Konventionelle Kraftwerke können jederzeit Strom erzeugen. Bei Wind- und Sonnenenergie bestimmt die Natur, wann Strom produziert wird.
"Von daher ist das eine unserer größten Herausforderungen, diese Balance sicherzustellen, dass eben immer genau so viel Energie erzeugt wird, wie auf der anderen Seite verbraucht wird", so Marten weiter. Daher würden Wetterprognosen immer wichtiger, um Energiespitzen zu erkennen.
Schon jetzt liegt der Anteil bei 65 Prozent
Allein kann 50Hertz sein Ziel nicht erreichen. Dazu muss die Solar- und Windenergie schneller ausgebaut werden. Doch die Anlagen bauen andere Firmen. Der Netzbetreiber will jetzt aber pro-aktiv werden und helfen, nachhaltige Projekte möglich zu machen. "Wir nehmen die Rolle als Ermöglichmacher der Energiewendesehr ernst, und wir sind in einem sehr engen Dialog sowohl mit der Politik als mit der Wirtschaft", sagte 50Hertz-Sprecher Volker Gustedt.
Schon jetzt kommen 65 Prozent der Energie aus Erneuerbaren Quellen. Im Jahr 2032 könnten es also tatsächlich 100 Prozent sein. 50 Hertz ist da optimistisch.
Sendung: Antenne Brandenburg, 11.04.2023, 14:10 Uhr