Landkreis Oder-Spree - Sulfat-Richtwert in der Spree an kritischer Tagesgrenze

Do 27.08.20 | 15:50 Uhr
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Archivbild: Die Uferbereiche der Spree sind durch Ockerschlamm und braunes Spreewasser mit rotbraunen Ablagerungen ueberzogen. Stoffaustraege aus ehemaligen lausitzer Bergbaugebieten fuehren zunehmend zu einer Verockerung/Braunfaerbung der Spree. (Quelle: dpa/A. Franke)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.08.2020 | Bild: dpa/A. Franke

Der Sulfat-Richtwert am Spree-Pegel Neubrück (Oder-Spree) ist in diesem Jahr bereits 35 Mal überschritten worden. Ab der 38. Überschreitung seien Maßnahmen erforderlich, teilt das Umweltministerium am Mittwoch mit.

Prüfung der Trinkwasserversorgung

Bei einer Überschreitung an mehr als 37 Tagen pro Jahr wird das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LGBR) informiert. Dann müssen Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung im Raum Frankfurt (Oder) geprüft werden. Der Trinkwassergrenzwert im Reinwasser des Wasserwerks Briesen (Oder-Spree) wurde aber bisher nicht überschritten.

In den letzten Jahren ist durch den Bergbau in der Lausitz die Sulfatkonzentration in der Spree angestiegen. Um die Trinkwasserversorgung unter anderem für Frankfurt zu sichern, gilt seit April 2019 ein Bewirtschaftungserlass. Für das Wasserwerk Briesen wurde ein Gutachten beauftragt, um die Gefahrenlage besser abschätzen zu können.

Die Sprecherin der Frankfurter Bündnisgrünen Alena Karaschinski warnte vor einer Bedrohung für die Wasserversorgung im Großraum von Frankfurt (Oder) mit 65.000 Menschen. Sie erwarte zeitnah Lösungsvorschläge.

Wasserversorgung notfalls mit Tankwagen

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/ Die Grünen) erläuterte im Mai im Landesparlament, dass, wenn der Trinkwasserwert nicht gehalten werden kann, eine Reihe von Maßnahmen, wie die Anlieferung von Trinkwasser mit Flaschen und Tankwagen für Risikogruppen bis zu einer Stilllegung des Wasserkraftwerkes Frankfurt (Oder), möglich seien.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.08.2020, 11:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Ich glaube erste Sulfid-Beschränkungserscheinungen hier zu erkennen!

  2. 3.

    Ein seit einem halben Jahr im Amt befindlicher Umweltminister soll 30 Jahre SPD Kohlelobby Politik sofort ungeschehen machen? Für den "billigen" Kohlestrom stellt die Natur jetzt die Rechnung, denken Sie mal darüber nach.

  3. 2.

    Hau doch noch ein bisschen mehr Braunkohle rein. Ist auch gut für die Fische. Haben dann so einen leckeren Schwefelsäure Beigeschmack.

  4. 1.

    Super Lösung der Bündnisgrünen! Selbst die Bezirksleitung und die Bezirksplankommission hätten das zu DDR Zeiten im Sinne des "Umweltschutzes" so nachhaltig nicht besser gekonnt: Trinkwassertankwagen - aber nur für "Risikogruppen" ;)
    "Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/ Die Grünen) erläuterte im Mai im Landesparlament, dass, wenn der Trinkwasserwert nicht gehalten werden kann, eine Reihe von Maßnahmen, wie die Anlieferung von Trinkwasser mit Flaschen und Tankwagen für Risikogruppen bis zu einer Stilllegung des Wasserkraftwerkes Frankfurt (Oder), möglich seien." Abkochen wurde damals auch gerne empfohlen :)

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