Kreis gibt Entwarnung - Fischsterben in der Alten Oder in Märkisch-Oderland soll eingedämmt sein

Nach dem Fischsterben in der Oder wird weiter nach den Gründen gesucht. Anders liegt der Fall bei einem Fischsterben im Grabensystem der Alten Oder: Dort verendeten die Tiere offenbar an Sauerstoffmangel. Gegenmaßnahmen sollen die Situation stabilisiert haben.
Die Alte Oder, ein Grabensystem alter Oderarme, ist Ende vergangener Woche von einem Fischsterben betroffen gewesen, so bei Golzow in Märkisch-Oderland. Gregor Beyer, Leiter des Amtes für Landwirtschaft und Umwelt beim Kreis Märkisch-Oderland, sprach von einer "großen Masse an Fischen, die verendet ist".
Auch am Montag lagen noch unzählige große und kleine Fische in der Uferböschung am Förstersee, der Geruch von Verwesung hing in der Luft. Wie viele Fische gestorben seien, sei schwer abzuschätzen, sagt Beyer. Allein am vergangenen Samstag hätten die Helfer 30 Tonnen toten Fisch gesammelt. Doch mittlerweile sei das Gröbste geschafft: "Die großen Fischsammel-Aktionen sind abgeschlossen", so Beyer zum Stand der Dinge.
Im Gegensatz zur Oder, wo die Behörden weiterhin auf Spurensuche für die Umweltkatastrophe sind, sei der Grund für das Fischsterben in dem langgezogenen See bereits ausfindig gemacht worden, so der Amtsleiter. Fehlender Regen und der fehlende Zustrom aus der Oder, der wegen des Niedrigwassers und der möglichen Verseuchung gesperrt worden war, habe demnach dazu geführt, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser gesunken sei. Das habe zu dem Fischsterben geführt.
Fischsterben vorerst beendet
Mittlerweile habe sich aber die Situation stabilisiert: "Die Voraussetzung, dass sich der Fischbestand erholt – wie schnell das geht, wissen wir natürlich nicht – die ist da", sagt Beyer. Am Wochenende wurde mit Hilfe der Feuerwehr Trinkwasser eingeleitet und die Zuströme geöffnet, um das verbleibende Wasser der Alten Oder wieder mit Sauerstoff anzureichern, wie er berichtet. Die aktuellen Messwerte würden belegen: Das Fischsterben sei damit vorerst beendet.
"Wir wissen, dass wir sowohl an der Oder als auch in den Grabensystemen weitgehend alle Fischarten da haben – es ist also bei weitem nicht alles tot", sagt Beyer. Wichtig sei, dass die Wasserqualität weiterhin verbessert werde und Gegenmaßnahmen künftig rechtzeitig einzuleiten, um solche Ausmaße zu verhindern. Dafür seien nach Ansicht von Gregor Beyer auch schnellere Meldewege wichtig.
"Wir müssen uns nachhaltig darüber verständigen, wie Meldesysteme noch schneller, noch besser funktionieren", so der Amtsleiter. Er gehe davon aus, dass dafür das Land und der Kreis in den kommenden Tagen Verbesserungen vornehmen werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 22.08.2022, 15:10 Uhr
Mit Material von Nico van Capelle