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Quelle: dpa/P.Zinken

Forschungsprojekt in der Uckermark

"Gläserner Forst" soll Waldwirtschaft beim Klimawandel stärken

Ein Forschungsprojekt im Landesforst im nördlichen Brandenburg soll helfen, Wälder im Klimawandel widerstandsfähiger zu machen. Der Naturschutzbund (Nabu) und der Brandenburger Agrarminister Axel Vogel (Grüne) stellten die Forschungsergebnisse am Freitag in Eberswalde (Barnim) vor.

Sechs Jahre lang wurde in einem "Gläsernen Forstbetrieb" im Revier der Oberförsterei Reiersdorf in der Uckermark untersucht, wie sich etwa Artenvielfalt, Holzernte und die Anpassung an den Klimawandel besser in Einklang bringen lassen. Die Experten hatten auf Versuchsflächen zahlreiche Daten erhoben und unter anderem das Mikroklima gemessen.

Das Konzept empfiehlt etwa, den Laubholzanteil zu erhöhen und den Nadelholzanteil langfristig zu senken, mehr Totholz im Wald zu lassen und starke Eingriffe in den Oberstand zu vermeiden.

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"Ich glaube, dass wir für den Waldumbau einen Marshall-Plan brauchen"

In Brandenburg ist am 1. Januar die neue Forstreform in Kraft getreten. Damit soll der Wald auch fit für die Herausforderungen des Klimawandels gemacht werden. Was das für Waldbesitzer bedeutet, erklärt Thomas Weber vom Waldbesitzer-Verband.

Nur noch acht Prozent des Brandenburger Waldes gesund

Angesichts der Klimabedingungen und geologischen Gegebenheiten Brandenburgs werde das Bundesland zum "Härtetest für Konzepte zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung", so Agrarminister Vogel. Nur noch acht Prozent der Bäume im brandenburgischen Wald seien gesund.

"Die Bilder von Brandenburgs Wäldern in Flammen haben sich bei vielen von uns ins Gedächtnis eingebrannt. Zurecht wird gefordert, die einseitigen Kiefernplantagen in strukturreiche Laubmischwälder umzubauen. Doch damit ist es nicht getan", sagte der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland, Jörg-Andreas Krüger. Damit der Wald wieder gesund werden könne, müsse auch der Mensch rücksichtsvoller mit ihm umgehen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.04.2023, 10:30 Uhr

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