Landkreis prüft Alternativen - Notunterkunft soll doch nicht in Schulturnhalle in Fürstenwalde

Mo 21.08.23 | 12:49 Uhr
Geflüchtete sollen in TUrnhalle untergebracht werden
Audio: Antenne Brandenburg | 21.08.2023 | Erster Beigeordnete Sascha Gehm | Bild: Martin Krauß/rbb

Die Sporthalle am Oberstufenzentrum Fürstenwalde (Oder-Spree) soll nach derzeitigem Stand doch nicht vorübergehend als Notunterkunft für Schutzsuchende genutzt werden. Das bestätigte Sascha Gehm (CDU), Erster Beigeordnete des Landkreises auf Anfrage dem rbb. Der Grund: Es seien weniger Asylbewerber als erwartet zugeteilt worden. Zudem prüfe die Verwaltung derzeit noch andere Möglichkeiten.

Weniger Geflüchtete als erwartet

Im Juni hatte der Landkreis angekündigt, die Turnhalle wegen möglicher Engpässe bei der Unterbringung nutzen zu müssen. Davon sei mittlerweile nicht mehr auszugehen, berichtet Gehm: "Jedenfalls bis Ende des Herbstes denken wir, dass wir mit unseren aktuellen Kapazitäten schon hinkommen werden", so der Beigeordnete. Ursprünglich sollte Oder-Spree über das Jahr verteilt 1.660 Geflüchtete unterbringen. Laut einer aktuellen Prognose gehe die Verwaltung nur noch von etwas mehr als 1.200 Personen aus, berichtet Gehm.

Zudem prüfe der Kreis noch zwei andere Möglichkeiten. "Wir prüfen zudem ein Angebot der Stadt Fürstenwalde, in die sogenannte Tennishalle zu gehen", sagt Gehm. Diese Option hatte Fürstenwaldes Bürgermeister Matthias Rudolph (Wählervereinigung Bündnis Fürstenwalder Zukunft) ins Spiel gebracht, nachdem Schüler des Oberstufenzentrums gegen die Pläne der Turnhallen-Nutzung demonstriert hatten, weil sie Einschränkungen des Sportunterrichts befürchten. "Wir nehmen uns jetzt die Zeit, um da zu schauen was technisch möglich ist, denn es hätte geringere Einwirkungen auf den Schulsport und wäre dann – wenn es realisierbar ist – natürlich unsere Vorzugsvariante", so Gehm.

Gemeinschaftsunterkunft soll ausgebaut werden

Technisch geprüft werde zudem noch der Ausbau der Gemeinschaftsunterkunft "Fuchsbau" in Petersdorf, einem Ortsteil von Bad Saarow, informiert Gehm: "Wir sehen das erst Mal als eine Maßnahme, wo man in den bestehenden Strukturen noch am ehesten Erweiterungskapazitäten auch in kurzfristigen Zeiträumen schaffen kann, weil auch das Thema Sicherheit und Migration/Sozialarbeit dort am besten abgeleistet werden kann", so Gehm. Jedoch habe der Kreis für dieses Vorhaben noch keinen Bauantrag gestellt, der jedoch für die Realisierung erforderlich wäre.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.08.2023, 7:30 Uhr

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