Wirtschaftsausschuss - Steinbach fordert volle Auslastung von PCK-Raffinerie

Do 16.06.22 | 11:45 Uhr
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Archiv: Jörg Steinbach (l-r, SPD), Minister für Wirtschaft und Arbeit von Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg, und Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung der PCK-Raffinerie GmbH, geben eine Pressekonferenz. (Foto: Patrick Pleul/dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.06.2022 | Jörg Steinbach | Bild: Patrick Pleul/dpa

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hat die Bundesregierung aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die PCK-Raffinerie in Schwedt (Uckermark) auch im nächsten Jahr voll arbeitet. Eine Auslastung der Raffinerie von 70 Prozent, wie von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) avisiert, sei nicht rentabel, erklärte der SPD-Politiker am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Brandenburger Landtages. Zudem sei es fraglich, ob die Raffinerie bei Verlusten EU-Beihilfen erhalten würde, so Steinbach.

"Das ist eine Frage, die genau zu klären ist. Wir haben bislang von einer mündlichen Zusage gehört, dass Brüssel der Bundesregierung erlauben würde, finanzielle Verluste auszugleichen", sagte Steinbach dem rbb. "Ich befürchte, dass diese Zusage im Augenblick schwieriger einzuhalten ist, weil wir nicht mehr von einem Embargo als Teil eines sechsten Sanktionspakets reden, sondern von einer freiwilligen Aktion der Bundesregierung." Das sei eine der Fragen, die Steinbach gestellt habe, ob dieser finanzielle Ausgleich nach wie von Brüssel so genehmigt werde. Möglicherweise würde Deutschland auf den Kosten sitzenbleiben, so Steinbach weiter.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.06.2022, 08:30 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Die Versorgung von Berlin/Brandenburg ist ein rein logistisches Problem, dafür bedarf es keiner Rohölverarbeitung in Schwedt. Importe von Fertigprodukten über Rostock und Hamburg, Leuna verschiebt sein Absatzgebiet mehr nach Norden und schon wäre das Problem gelöst, Kosten für das ganze wären max. 10-15 cent Aufpreis im Vergleich zum Westen. In 10 Jahren wird es sowieso nur noch die chemisch integrierten Großraffinerien geben, Schwedt hat keine Zukunft.

  2. 15.

    Welche Leistung bräuchte denn ein solches Solarfeld unter den gegebenen örtlichen Sonnenbedingungen für eine industrielle Wasserstoffproduktion über Elektrolyse? Gibt es da Beispiele? Wasser dürfte aus der Oder ja genug vorhanden sein. Wäre auch ein Windkraftfeld in Schwedt denkbar unter den örtlichen Windbedingungen? Wie schnell wurden solche Projekte bisher realisiert bis zur Produktion?

  3. 14.

    Was im Hintergrund (nicht) passiert will man besser gar nicht wissen. Sonst würde jemand darüber berichten. Mit den Wörtchen „bereits“ und „könnte“...
    Was sagen denn Ihre Erfahrungen aus der Vergangenheit bezüglich „passieren“?

  4. 13.

    Brandenburg kann wohl lamentieren . Wie wäre es die Pipelinekapazität zu steigern und gleichzeitig mit Backuplösungen die kritische Infrastruktur in Schwedt von PCK abzukoppeln. Was hat der Wirtschaftsminister von BB bislang geleistet? Ich lese von ihm nur das lamentiert aber Handel Fehlanzeige!

  5. 12.

    „Woraus und nach welchem Verfahren will man in Schwedt Wasserstoff produzieren? “

    Da die verhältnismäßig schmutzige Produktion mit Erdgas wohl eher nicht infrage kommt, dürfte wohl ziemlich sicher die Produktion von „grünem“ Wasserstoff mittels Elektrolyse angestrebt werden. Irgendjemand hat hier schon mal angemerkt, dass er die Errichtung von Solarparks rund um Schwedt zu diesem Zweck aufgrund dafür vorhandener Flächen für durchaus machbar hielte.

  6. 11.

    Wenn Sie mit dem Rest einverstanden sind, kann ich damit leben.

  7. 10.

    Was unsere Dorffürsten nicht alles fordern.
    PCK ist ein privat geführtes russisches Unternehmen, also soll der Unternehmer sich selber darum kümmern.
    Will man nun Russland oder die Ukraine unterstützen?

    Warum wurde das PCK nicht schon längst umgebaut? Das Problem besteht ja nicht erst seit diesem Jahr.
    Ist aber wie immer: Nichts tun aber dann jammern. Wenn die Dorffürsten ihre Arbeit richtig machen würden wären wir schon weiter.

    Zu den Arbeitsplätzen: Die Arbeiter sind ja sozial abgesichert. Ist halt kein Arbeitsplatz mehr sicher wie in der DDR.

  8. 9.

    "wenn dort in Zukunft Wasserstoff produziert" Schon häufiger gehört als Vorschlag. Woraus und nach welchem Verfahren will man in Schwedt Wasserstoff produzieren?

  9. 8.

    Also, wer „Fracking“ nicht mal richtig schreiben kann …

    („Freaking“ ist aber auch schön)

  10. 7.

    „Für „Auslastung“ sorgen sieht anders aus, da müsste man Türklinkenputzen“

    Und anhand dieses Bildes können Sie beurteilen, dass das nicht schon längst im Hintergrund geschieht, ja? Können Sie hellsehen?

  11. 6.

    Ganz einfache Lösung, PCK baut mit einer TochterfIrma ein Vertriebsnetz mit russischen Öl auf und verkauft es. Wer dies kaufen möchte kauft es, wer lieber Freakingöl aus den USA kaufen möchte, der soll dies tun. Konkurrenz belebt das Geschäft.
    Die Auslastung von PCK wird wohl gesichert sein.

  12. 5.

    Man schaue sich das Bild an. Was machen die da? Marketing oder nutzt das Schwedt? Für „Auslastung“ sorgen sieht anders aus, da müsste man Türklinkenputzen...statt gönnerhaft auswählen, bewerten, fordern....

  13. 4.

    „Kommt der ausnahmlose Boykott von russischem Öl ist die Schwedter Raffinerie Geschichte.“

    Wohl eher nicht, wenn dort in Zukunft Wasserstoff produziert werden soll. Auch eine etwaige vorläufig nicht hundertprozentige Auslastung bei der Erdölproduktion spricht noch lange nicht für eine komplette Abschaltung der Anlage. Was bezwecken Sie mit Ihren Unkenrufen? Wollen Sie auf Teufel komm raus Panik machen?

    „Zudem hat dann Brandenburg und Berlin einen Versorgungsenpass.“

    Obwohl das ja angeblich nicht so sein soll, wird auf einen Weiterbetrieb der Anlage – wenn auch eventuell erst einmal nicht unter Volllast – hingearbeitet. Niemand plant die komplette Abschaltung; wohl nicht zuletzt, um die dortigen Arbeitsplätze zu erhalten. Also hören Sie auf mit Ihrer bescheuerten Panikmache.

  14. 3.

    Warum ist ein Versorgungsengpaß eigentlich so sicher, wenn PCK stillgelegt werden würde? Es ist nicht die einzige Raffinierie in Deutschland bzw. Treibstoffe kann man auch fertig bei der Konkurenz kaufen. Sind die Mitbewerber am Markt alle schon zu 100% der Kapazität ausgelastet, daß niemand das dann freiwerdende Marktsegment versorgen kann und will?

  15. 2.

    Kommt der ausnahmlose Boykott von russischem Öl ist die Schwedter Raffinerie Geschichte. Zudem hat dann Brandenburg und Berlin einen Versorgungsenpass. Es ist wirklich die dümmste Energiepolitik der ganzen Welt.

  16. 1.

    Dann bleibt halt Deutschland auf den Kosten sitzen. Es geht hier schließlich um die Versorgungssicherheit großer Teile des Ostens, Herr Minister!

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