Elektromobilität - E-Autos bleiben in Berlin hinter Hybridautos zurück
Für die Politik gilt die Tesla-Fabrik in Grünheide als weiterer Beweis dafür, dass die Elektromobilität auch in Berlin auf dem Vormarsch ist. Doch aktuelle Zahlen zeigen: So ganz trauen sich Berliner Autofahrer noch nicht an rein elektrische Pkw heran.
Die Zahl der Autos mit Hybridantrieb übersteigt in Berlin weiterhin die Zahl der Autos mit rein elektrischem Antrieb. Das ergab eine parlamentarische Anfrage der FDP im Berliner Abgeordnetenhaus.
Demnach waren im Sommer 2021 in allen Bezirken Berlins insgesamt 11.560 rein elektrisch betriebene Autos gemeldet, gegenüber rund 49.500 Hybridfahrzeugen. Die meisten Elektroautos gibt es demnach in Charlottenburg-Wilmersdorf (1.916) - dort, wo es auch die meisten Hybrid-Autos gibt (knapp 7.000). Auf Platz zwei der Rangliste folgt der Bezirk Mitte (1.732/5.993). Am seltensten findet man reine E-Autos hingegen in Neukölln: Hier waren im Sommer 2021 nur 537 rein elektrisch betriebene Autos gemeldet.
Dena fordert Ausbau der Ladeinfrastruktur
Eine Auswertung des Energieatlas Berlin zeigt, dass in Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte auch die meisten E-Ladestationen stehen (160 und 180). Die Bezirke Reinickendorf, Lichtenberg, Spandau, Treptow-Köpenick und Marzahn-Hellersdorf haben hingegen deutlich weniger Ladepunkte. Die Zahlen zeigen: Je weiter man sich vom Stadtzentrum entfernt, desto seltener hat man die Möglichkeit, ein E-Fahrzeug zu laden.
Laut einer aktuellen Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (Dena) würde sich nur rund jeder vierte Autokäufer in Deutschland derzeit für ein Elektrofahrzeug entscheiden. Im ländlichen Raum ist die Bereitschaft zur Anschaffung eines Fahrzeugs mit alternativem Antrieb sogar noch geringer.
Die Dena forderte von der Bundesregierung, nicht nur finanzielle Kaufanreize zu setzen: Es müsse vor allem die Ladeinfrastruktur ausgebaut und ein Markt für gebrauchte E-Fahrzeuge etabliert werden. Sonst, so die Dena, sei das Ziel der Bundesregierung, 15 Millionen Elektrofahrzeuge bis zum Jahr 2030 auf deutsche Straßen zu bringen, nicht erreichbar.