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Quelle: dpa/F. Juarez

Spitzenreiter Bayern

Berliner und Brandenburger Einkommen unter Bundesdurchschnitt

In Berlin und Brandenburg stieg das verfügbare Einkommen für das Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich. Trotzdem verdienten Haushalte in den zwei Bundesländern weiterhin weniger als der Bundesdurchschnitt.

Trotz eines leichten Anstiegs haben die Menschen in der Hauptstadtregion 2020 weniger verdient als im Bundesdurchschnitt. So lag das verfügbare Einkommen in Brandenburg bei durchschnittlich 22.252 Euro und damit bei 93,7 Prozent des bundesweiten Durchschnittseinkommens (23.752 Euro), wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Dienstag in Potsdam miteilte. Noch geringer war das verfügbare Einkommen pro Person in Berlin mit 21.745 Euro. Das entsprach 91,6 Prozent des Bundesdurchschnitts.

Noch niedriger als in Berlin war das Einkommen in den anderen ostdeutschen Bundesländern. In Mecklenburg-Vorpommern mit 21.162 Euro, Sachsen mit 21.538 Euro, Sachsen-Anhalt mit 21.095 Euro und Thüringen mit 20.945 Euro war das Einkommen noch geringer. Die Einkommenstärksten Haushalte befinden sich mit 25.930 Euro demnach in Bayern.

Überdurchschnittliche Zunahme in der Hauptstadtregion

Dennoch stand den privaten Haushalten in Berlin und Brandenburg 2020 mehr Einkommen für den Konsum und zum Sparen zur Verfügung als im Jahr zuvor. In Berlin stieg demnach das verfügbare Einkommen pro Kopf 2020 um 1,7 Prozent und in Brandenburg um 2,6 Prozent. Bundesweit erhöhte sich das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen um 0,7 Prozent.

Zum verfügbaren Einkommen zählen alle Einkommen aus Erwerbstätigkeit, Vermögen und Sozialsystemen abzüglich der geleisteten Transfers wie Steuern und Sozialabgaben. Es ist das Einkommen, das den Menschen für ihre privaten Ausgaben oder zum Sparen zur Verfügung steht.

Der Anstieg der verfügbaren Einkommen sei auch auf die Sozialleistungen zurückzuführen, die wegen der Corona-Pandemie gezahlt wurden, hieß es weiter. Dagegen seien die durchschnittlichen Primäreinkommen, also die Erwerbs- und Vermögenseinkommen ohne Berücksichtigung empfangener Transferzahlungen, in beiden Ländern geringfügig zurückgegangen.

Wirtschaftsweise rechnen für 2022 mit 6,1 Prozent Inflation

Während das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen sich 2020 bundesweit um 0,7 Prozent erhöhte, stieg die jährliche Inflationsrate im selben Jahr um 0,5 Prozent, 2021 um 3,1 Prozent und nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts bis März diesen Jahres auf 7,3 Prozent.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, auch Wirtschaftsweise genannt, rechnet für das Gesamtjahr 2022 mit 6,1 Prozent Inflation in Deutschland.

Sendung: Inforadio, 10.05.2022, 15:25 Uhr

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