Am 5. Oktober - Ärzte der Berliner Charité zu eintägigem Warnstreik aufgerufen

Mo 26.09.22 | 19:00 Uhr
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Symbolbild: Ärzte und Pflegerinnen demonstrieren am 10.09.2021 vor dem Hauptgebäude der Charité (Quelle: dpa/Christophe Gateau)
Bild: dpa/Christophe Gateau

Der Berliner Universitätsklinik Charité steht ein eintägiger Warnstreik von Ärzten ins Haus. Nach mehreren Verhandlungsrunden zur Weiterentwicklung eines Haustarifvertrags hat die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund für den 5. Oktober zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, wie der Landesverband Berlin/Brandenburg am Montag mitteilte.

"Unsere Mitglieder an der Charité erwarten eine substanzielle Verbesserung ihrer Arbeitssituation und eine ihren Leistungen entsprechende Vergütung", teilte Vorstandschef Peter Bobbert dazu mit. Das bisherige Angebot der Charité sei "völlig unzureichend". Zuvor hatte der "Tagesspiegel" über den geplanten Warnstreik berichtet.

6,9 Prozent mehr Lohn gefordert

Der Warnstreik-Aufruf erstrecke sich auf die rund 2.700 Ärztinnen und Ärzte an den Standorten in Mitte, Wedding und Steglitz. Ein Notdienst wird nach Gewerkschaftsangaben sichergestellt.

Zu den Kernforderungen der Gewerkschaft zählen eine lineare Erhöhung beim Gehalt um 6,9 Prozent, zusätzliche Vergütungsstufen für Fach- und Oberärzte und verlässlichere Dienstpläne. Außerdem sollen maximal vier Bereitschaftsdienste pro Monat geleistet werden müssen und gestaffelte Zuschläge für kurzfristiges Einspringen gezahlt werden. Verwiesen wird auch auf die hohen Belastungen im Zuge der Pandemie.

Erster Ärzte-Warnstreik seit 15 Jahren

Ein Charité-Sprecher teilte auf Anfrage mit, dass sich die Verhandlungen durch eine Vielzahl an Themen "sehr komplex, aber konstruktiv" gestalteten. Angestrebt werde eine gute Lösung für alle Seiten. Die Charité habe ein "differenziertes Paket mit Angeboten zu Arbeitszeit und Entlastung, Fort- und Weiterbildung, Entbürokratisierung und Gleichstellung" vorgelegt.

Laut Gewerkschaft ist es seit mehr als 15 Jahren das erste Mal, dass Ärzte an Europas größter Universitätsklinik in den Ausstand gehen. Pflegekräfte an der Charité hingegen hatten wiederholt auf diese Weise protestiert. Die Charité zählt mit konzernweit rund 21.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern Berlins.

Sendung: rbb24 Abendschau, 26.09.2022, 19:30 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.
    Antwort auf [Berliner ] vom 26.09.2022 um 21:48

    Diese Ärzte arbeiten in der Charité, somit im Krankenhaus und stehen als Hausarzt wohl eher nicht zur Verfügung.
    Bei der Suche nach einem Hausarzt kann das Internet behilflich sein. Z.B. hier:
    https://www.doctolib.de/allgemeinmedizin/berlin
    oder hier:
    https://www.kvberlin.de/fuer-patienten/arzt-und-psychotherapeutensuche

    ... ist gar nicht so schwer, wie man glaubt ;-)

  2. 4.
    Antwort auf [Berliner ] vom 26.09.2022 um 21:48

    Was Wunder, denn Charité = Klinik = KEINE Hausärztliche Versorgung !
    Dafür sind ausschließlich die niedergelassenen Ärzte und Praxen da. Und bei einem als Patient akzeptiert zu werden, ist fast überall möglich in Sachen Kapazitäten. Gutes gelingen!

  3. 3.
    Antwort auf [Berliner ] vom 26.09.2022 um 21:48

    Sie finden in Berlin seit 7 Jahren keinen Hausarzt? Unverständlich. Nachdem mein Hausarzt in Rente ging und ich sowieso umgezogen war, fand ich sofort einen neuen Hausarzt. Aus verschiedenen Gründen wechselte ich dieses Jahr zu einem anderen - auch kein Problem. Beide Ärzte sogar fußläufig erreichbar. Termine bei Fachärzten erfordern in der Regel etwas Geduld, aber auch hier hab ich in den letzten Jahren dank Doctolib immer recht zeitnah was gefunden. Ein Orthopäde in Tempelhof hatte sogar am gleichen Tag was frei, weil gerade ein Termin abgesagt wurde. Bin gesetzlich versichert und kann mich trotzdem überhaupt nicht beklagen, was die ärztliche Versorgung in Berlin angeht. Bei Fachärzten verlass ich meinen Wohnbezirk aber auch mal, wenn in der Nähe nichts zu finden ist.

  4. 2.

    Ich wünsche den Ärzten einen guten Abschluss der Verhandlungen. Sie haben es sich verdient.

  5. 1.

    Es gibt noch Ärzte in Berlin? Ich suche schon seit sieben Jahren nach einem Hausarzt, vielleicht hätten die ja nach dem Streik mal Zeit für mich.

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