Angespannter Lehrstellenmarkt - Mehr als 3.000 Bewerbern fehlt in Berlin ein Ausbildungsplatz

Do 03.11.22 | 12:48 Uhr
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Archivbild: Die Auszubildende in der Firma "Hruby Werbetechnik GmbH" im Bezirk Kreuzberg. (Quelle: dpa/W. Kumm)
Audio: radio Fritz | 03.11.2022 | Matthias Gindorf | Bild: dpa/W. Kumm

Zwar ist zuletzt das Angebot an Ausbildungsplätzen in Berlin gewachsen - der Bedarf liegt jedoch weit höher, wie aus aktuellen Zahlen hervorgeht. Für Brandenburg könnte dies eine gute Nachricht sein.

Die Lage auf dem Berliner Ausbildungsmarkt bleibt angespannt. Mehr als 3.000 Bewerber haben zwischen Oktober 2021 und Ende September 2022 in Berlin keine Lehrstelle gefunden, wie die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte.

Mit insgesamt 20.902 Jugendlichen suchten in diesem Zeitraum demnach etwa 100 mehr als noch im Vorjahr in Berlin einen Ausbildungsplatz. Zwar stieg im selben Zeitraum auch das entsprechende Angebot der Arbeitgeber um 7,4 Prozent an. Mit insgesamt 15.016 Ausbildungsstellen konnte der Bedarf aber trotzdem nicht gedeckt werden, heißt es in der entsprechenden Mitteilung der Arbeitsagentur.

Gleichzeitig konnten wegen fehlender fachlicher Voraussetzungen oder mangelnden Interesses an bestimmten Ausbildungsberufen bis Ende September rund 1.500 Lehrstellen nicht besetzt werden.

Brandenburg sucht händeringend Bewerber

Arbeitssenatorin Katja Kipping (Linke) sprach deshalb am Donnerstag von einer "weiterhin deutlichen Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage". Rechnerisch kämen auf jede gemeldete betriebliche Ausbildungsstelle 1,4 Bewerberinnen und Bewerber. "Wir können nicht hinnehmen, dass so viele junge Menschen ohne berufliche Perspektive bleiben", so Kipping. Man wolle deshalb noch stärker daran arbeiten, das Angebot an Ausbildungsplätzen zu erweitern und bestehende Hindernisse zu beseitigen.

Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, Ramona Schröder, betonte, die Zahl der Ausbildungsstellen in Berlin habe zwar "erfreulicherweise wieder zugenommen". Das Niveau von vor Corona sei aber noch nicht erreicht worden. Sie riet - wie schon am Mittwoch das Land Brandenburg - darum, sich in Berlins Nachbarland für Ausbildungsplätze zu bewerben.

In Brandenburg gibt es aktuell etwa 2.000 offene Lehrstellen. Die Brandenburger Landesregierung will deshalb künftig mehr Jugendliche auch aus Berlin für eine Ausbildung in Brandenburg gewinnen, wie Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Mittwoch ankündigte.

Debatte um geplante Ausbildungsumlage

Die stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Nele Techen, forderte mehr Engagement von Unternehmen in Berlin, "denn noch immer bieten viel zu wenige von ihnen Ausbildungsplätze an, trotz des beklagten Fachkräftemangels". Berlin brauche eine Ausbildungsumlage sowie erweiterte Konzepte zur Berufsorientierung. Der rot-grün-rote Senat will eine solche Umlage einführen. Konkret sollen alle Unternehmen einen Prozentsatz ihrer Bruttolohnsumme in einen Fonds einzahlen. Ausbildungswillige Betriebe sollen mit Geld aus diesem Fond bei den Ausbildungskosten entlastet werden.

Gegen eine solche Ausbildungsumlage spricht sich Stefan Spieker, Vizepräsident Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin, aus. Eine Ausbildungsplatzumlage werde die Situation nicht verbessern, "sondern die Unternehmen bestrafen, die heute schon ausbilden wollen, aber keine Bewerber finden", teilte Spieker am Donnerstag mit.

Der Berliner IHK-Vizepräsident sieht auch keine Lehrstellenlücke. Eine solche sei "auf dem Berliner Ausbildungsmarkt nicht zu erkennen. Vielmehr müssen suchende Bewerberinnen und Bewerber mit den noch freien Ausbildungsstellen besser zusammengeführt werden." Er forderte eine noch umfangreichere Berufsorientierung, beispielsweise durch mehr Praktika.

Sendung: rbb24 Abendschau, 3. November 2022, 19:30 Uhr

Auch unser Youtube-Format "Explainer" hat sich mit dem Thema Ausbildung beschäftigt:

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44 Kommentare

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  1. 44.

    Entschuldigung, aber die ständig vorgeschobenen Kranken und Behinderten sind doch nur ein Scheinargument. Diese stellen, zumal hier in Berlin, den kleinsten Anteil an Sozialleistungsempfängern dar. Fakt ist seit langem, dass Arbeitslosigkeit "vererbt" wird und ganze Familien bis in die dritte Generation lieber das süße Nichtstun genießt, statt jeden Morgen pünktlich aufzustehen und sich zur Arbeit zu quälen, auch wenn man mal gerade keine Lust drauf hat. Der Staat muss Anreize zum (Wieder-) Einstieg in den Arbeitsmarkt bieten und dies auch konsequent anwenden und bei Zuwiderhandlung sanktionieren, wenn wir unseren Sozialstaat, den ich sehr schätze, längerfristig erhalten wollen. Stattdessen werden immer mehr falsche Anreize gesetzt und mit Ausnahmeschicksalen argumentiert. Selbst in der ach so sozialen DDR gab es eine Arbeitspflicht, die deutlich härter durchgesetzt wurde. Das brauchen wir sicher nicht, aber auch keine Fehlanreize.

  2. 43.

    Das ist nicht richtig! Die staatlichen Leistungen berechnen sich nicht am Durchschnittslohn sondern am Niedriglohn. Das Abstandsgebot besagt schlicht, dass die Berechnung der staatlichen Grundsicherung im Ergebnis den durchschnittlichen Lohn für Geringverdiener nicht übersteigen soll, um falsche Anreize zu vermeiden und außerdem zwingend niedriger sein muss, als das steuerfreie Einkommen. Heil hat nun aber auf seinem Irrweg einseitig an den staatlichen Unterstützungen geschraubt. Daher besteht sehr wohl politischer Handlungsbedarf bzw. bei der Steuer sogar Zwang.
    Eine staatliche Unterstützung soll keine Dauerlösung sein, dafür ist der Sozialstaat nicht da. Es soll eine Überbrückungsleistung sein. Bevor jetzt wieder das Argument der Arbeitsunfähigen und Kranken kommt: Die haben in diesem Topf nichts zu suchen, das war ein Fehler der Hartz-Reformen. Alle Anderen sollen einen Anreiz haben, wieder so gut und schnell wie möglich für ihr Einkommen selbst zu sorgen.

  3. 42.

    Man muss mit den jungen Menschen heute ganz anders umgehen. Es braucht eine gute Beratung, fast schon Psychologen. Das kann keine Schule und kein Arbeitsamt stemmen. Und die meisten Eltern ohnehin nicht.

    Früher hat man einfach irgendwas gelernt. Etwas, das einen/ den Eltern als adäquat erschien. Mir sagte meine Oma: du lernst Steuerfachangestellte, denn Steuern gibt's immer. Sollte mein Schaden nicht sein, heute bin ich Steuerberaterin.

    Schaue ich in mein Umfeld, fällt mir auf, dass die Kinder nach einem Ideal im Beruf suchen, dass den meisten AN verwehrt bleibt. Sehr viele Menschen gehen einfach nur arbeiten und können sich mit ihren Job anfreunden, versuchen weitere Qualifikation zu erreichen. Man richtet sich mit dem Job ein.

    Die Ansicht, einfach mal loszulaufen fehlt leider. Man kann auf seinen Weg jederzeit abbiegen, die Gesellschaft ist für Neustarts und Individualität so offen wie noch nie. Aber man sollte in Bewegung bleiben.

  4. 41.

    Muss doch kein Widerspruch sein. In Berlin fehlt es an Ausbildungslätzen, anderswo dagegen an geeigneten Bewerbern. Wer sich nicht bewegt, bleibt dann eben ohne Ausbildungsplatz und genießt lebenslang das neue Bürgergeld.
    Bevor hier jemand kommt mit "unzumutbar" oder so: Das Problem haben und lösen viele Andere bundesweit auch.

  5. 40.

    Es fehlen nicht junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen. Hauptsächlich suchen Firmen, allen voran Handwerksbetriebe, zwar Mitarbeiter, sind aber nicht bereit, die Ausbildung derselben zu übernehmen.
    Mein Sohn hat vor einigen Jahren sehr intensiv einen Ausbildungsplatz als Hotelfachmann gesucht, aber keinem Hotel in Berlin war er gut genug. Hilton in München hat ihn dann sofort genommen. Dann ist er natürlich im Westen geblieben. Es ist auch der Berliner Größenwahn, der das Problem verursacht.

  6. 39.

    Es fehlen Azubis. Das liegt aber daran. dass es kaum geeignete!!! Bewerber gibt.

    Zu einem fehlen vielen Azubis grundlegende Kenntnisse der Allgemeinbildung. Von Sozialkompetenz ganz zu schweigen

  7. 38.

    Anstatt Bürgergeld eine Ausbildungspflicht?

    Ein behinderter Bürger in den 50ern soll eine Ausbildung machen?

    Das das Bürgergeld etwa 120 Euro zu niedrig ist. dürfte ja jedem bekannt sein. Siehe Paritätischem

  8. 37.

    Wieso sollte sich ein Bewerber nicht ins Grenzgebiete zu anderen Bundesländern begeben? Was ist so schlimm daran?

    Wenn man in einem Bundesland keine Lehrstelle findet - es gibt ja noch 15 andere. Wer wirklich eine Lehrstelle sucht. findet auch eine.

  9. 36.

    Schon mal was von Eigeninitiative gehört? Selbst auf mögliche Ausbildungsbetriebe zugehen und nicht warten. bis einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen.

    Wieso sollte der ÖD keine gezielte Filter einsetzen um so schon vorab die Spreu vom Weizen zu trennen? Auszubilden kostet sehr viel Geld. Daher muss jeder Unternehmer dieses Kostenrisiko schon vorab genau einschätzen

    Azubis wollen viel Gehalt - aber was tun sie bzw bieten sie dafür?

  10. 35.

    Wie wäre es denn, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten? Durchaus möglich und absolut zumutbar.

  11. 34.

    Naja. diese Unflexibilität vieler Bewerber ist ein Problem. Wenn es in Berlin keine Lehrstelle gibt. dann vielleicht in einem anderen der 15 Bundesländer?

    Wenn dann noch die Sozialkompetenz vorhanden ist. dann klappt es auch mit der Lehrstellensuche

    Wer wirklich einen Ausbildungsplatz sucht. der findet auch einen

  12. 33.

    Ich würde jedem, anstatt sich mit einer langen Ausbildung zu quälen und kleinem Geld rumzukrepeln, die soziale Hängematte empfehlen und sich möglichst wenig in diese Richtung zu bewegen, Das spart auch noch Energie...

  13. 31.

    Und warum sollte man das nicht erwarten dürfen? Unser Sohn ist für seine Traumlehrstelle mit 16 von Nordbrandenburg nach südlich von Berlin gezogen. Er hat einen großartigen Ausbildungsbetrieb gefunden. Umgekehrt dürfte es in Randbrandenburg leichter sein, an bezahlbaren Wohnraum zu kommen. Nach erfolgreicher Ausbildung kann man ja immer noch überlegen, ob man nach Berlin zurückkehren will. Mobilität und Flexibilität machen nicht an der Stadtgrenze Halt.

  14. 30.

    Warum sollten Berliner Jugendliche nicht nach MV, Sachsen oder sogar NRW gehen? Eben diese Bequemlichkeit ist einer der Gründe, warum die Jugendlichen keinen Ausbildungsplatz finden. Es gibt eben nicht jeden Wunschberuf direkt in der Nachbarschaft.

  15. 29.

    "Und wie soll der zukünftige Azubi die freien Le(h)erstellen finden?" Allein diese Frage.... Es gibt Zeitungen (beim Jobcenter liegen die zur kostenlosen Nutzung aus); viele Zeitungen machen rechtzeitig Anzeigenkampagne, beim Jobcenter gibt es Fachzeitschriften und Computer zur kostenlosen Nutzung, da kann man alle Jobangebote einsehen. Es gibt regelmässig Jobbörsen, Ausbildungsbörsen (auf denen die Berufe vorgestellt werden). Das alles komplett analog! Ein bissi bewegen müssen sich die Schüler schon; der Ausbildungsbetrieb wird nicht zu ihm kommen.

  16. 28.

    Was hat das Abstandsgebot mit dem Artikel zu tun? Zudem verzerren sie das, was darunter verstanden wird. In der Soziologie meint es einen Abstand zwischen Sozialleistungsempfangenden und dem durchschnittlichen Verdient von Werktätigen. Aber die Höhe von Sozialleistungen ist nur eine Variable und im Übrigen auch mit Inflationsausgleich am Rande der Verfassungswidrigkeit aufgrund der soziaeln Härte, die sie für viele bedeutet. Die andere Variable, ohne die das Abstandsgebot nicht definiert werden kann, ist der durchschnittliche Lohn. Ist Ihnen eventuell in den letzten 20 Jahren aufgefallen, dass in der Bundesrepublik der Niedriglohnsektor förmlich explodiert ist; dass ausbeuterische, nicht tarifgebundene Gehälter die Regel sind; dass Entsolidarisierung mit der Agenda 2010 einherging? Wenn ja, dann haben Sie soeben Niedriglöhner*innen sowie Sozialleistungsberechtigte verächtlich gemacht. Die Löhne müssen steigen, nicht die Sozialleistungen verfassungswidrig abgesenkt werden!

  17. 27.

    Ob eine geplante Ausbildungsumlage wirklich zielführend ist oder auch rechtlich unproblematisch, bleibt fraglich. Allerdings ist es bitter amüsant, wie sich sogar die IHK an der Realität vorbeireden möchte - zu wenige Ausbildungsplätze, zu wenige ausbildende Betriebe, das ist die Regel. Dass die uninteressantesten und unattraktivsten Berufe ohne Nachwuchs bleiben, liegt grds. an den Bedingungen sowohl der Ausbildung - Ausbildungsplan, schonmal gehört? - als auch an späteren Arbeitsbedingungen, in erster Linie, was die inflexiblen, unklar eingehaltenen Arbeitszeiten angeht, insbes. mit Blick auf Vereinbarkeit von Famlile und Beruf. Wer Arbeit nicht in einer 38- bis 40-Stundenwoche regeln kann, organisiert schlecht.

    Statt so einer Zwangsabgabe nachzugehen, sollte man gemeinsam über- und außerbetrieblich auf Lösungen kommen, die beiden Seiten helfen. Die Ausbildungsaufgabe kann nicht von Betrieben sowie staatl. Schulen allein gelöst werden. Es braucht eine Lösung von außen.

  18. 26.

    Hat Ihr Enkel einen frankierten Rückumschlag beigelgt? Bedenken Sie etwas länger, die sich daraus ergebenden Vorteile....

  19. 25.

    Wenn ein Schüler nicht gut lernt, ist es nicht die Schuld der Schule sondern die der Eltern. Ebenso fehlt oft die Sozialkompetenz. Diese ist Bestandteil der Erziehung und alleinige Aufgabe der Eltern.

    Die heutigen Azubis wollen eine tolle Ausbildung mit hohem Gehalt, sind aber nicht bereit dafür was zu tun. Und zwar über das normale Maß hinaus.

  20. 24.

    Azubis fehlt heute oft die Sozialkompetenz. Ich habe in meiner Praxis zum 01.09.22 4 Azubis eingestellt. Davon musste ich einer azubine nach 4 Wochen fristlos kündigen, da sie 3 mal zu spät kam.

    Neben vielen Wissenslücken fehlt vielen Azubis die Sozialkompetenz. Pünktlichkeit, Sauberkeit, Freundlichkeit ist keine Selbstverständlichkeit mehr

    Viele Bürger fordern höhere Ausbildungsvergütung. Aber was leisten die Azubis dafür?

    Die Ausbildung ist für die Firmen sehr teuer.

  21. 23.

    Es gibt kein gesetzliches Lohnabstandsgebot. Außerdem ist das Bürgergeld nach Expertenschätzungen noch viel zu gering

    Es kann nicht sein, dass man vielen Empfängern von Grundsicherung die erforderliche Hilfe nicht gönnt.

    Es gibt nämlich auch Personen, die Bürgergeld beziehen und nicht arbeiten können.

  22. 22.

    Azubis gesucht! Bei einigen Unternehmen kommen die Personalabteilungen nicht in die Hufe!
    Mein Enkel hat sich als Lokführer bei der DB beworben. Eine Antwort lässt auf sich warten. Die brauchen sich nicht wundern, wenn die jungen Menschen die Lust verlieren, wenn die Personaler nicht ausschlafen. Von den Azubis wird später zügige Abarbeitung der Aufgaben erwartet. Die "Vorbilder" schlafen.

  23. 21.

    Es wird noch schlimmer. Heils Projekt verletzt Lohnabstandsgebot. Bürgergeld-Empfänger haben im kommenden Jahr in vielen Fällen wohl mehr Geld zur Verfügung als Haushalte, in denen ein Alleinverdiener zum gesetzlichen Mindestlohn arbeitet. Das zeigen Beispielrechnungen des Forschungsinstituts IfW Kiel, über die das „Handelsblatt“ berichtet. Demnach stehen die Arbeitnehmer nur in Single-Haushalten mit höchstens zwei Kindern besser da als die Sozialleistungsbezieher.

  24. 20.

    Nun kann man Stahnsdorf eher als Berliner Vorort bezeichnen als es als Dorf in Brandenburg zu benennen.
    Die große Mehrheit in BB träumt von Ihren Verkehrsverbindungen. Womöglich kommt sogar noch die Stammbahn.

  25. 19.

    Ist das politisch nicht so gewollt ? Alle die, die jetzt noch mehr als weich fallen, sind ja auch zukünftige Wähler. Das Leistung sich nicht lohnt, und nur die Kapitalisten dick und fett macht, haben schon in 70ziger Jahren sog. K-Gruppen, Maoisten u.ä. den Jugendlichen eingebleut. Die Ergebnisse sieht man schon seit Jahren immer deutlicher.

  26. 18.

    Solange Jugendliche keinen Druck verspüren und weichgebettet ins Hartz IV Netz fallen, wird sich daran nix ändern.

  27. 16.

    Ihr Kommentar ist sehr gut sie haben auch Recht mit dem Bildungsstand unser Schulabgänger aber hier ist die Politik gefragt sowie jeder einzelner Schüler/in in eigen Inesative seinen Bildungsstand zu erhöhen.

  28. 14.

    @rbb24
    Es wäre interessant zu erfahren, wieviel Prozent der noch offenen Ausbildungsstellen in Berlin in den typischen Niedirglohnsektor und knapp darüber fallen. Ich kann es keinem Jugendlichen verdenken, wenn er dort partout NICHT Azubi werden möchte - Augen auf bei der Berufswahl!

  29. 13.

    Nachtrag: In vielen Branchen sind die Probleme mittels Gesetze u. Verordnungen durch die Kammern hausgemacht. Für einen Aufstieg im Beruf oder Selbstständigkeit, spez. im Handwerk, braucht man in D. oft den Meisterabschluss. Die Ausbildung kostet ab 5000€ bis 10000€ + Prüfung u. schreckt so viele ab. In einigen Branchen in D. u. in anderen Staaten, reicht die mehrjährige Berufserfahrung für die Selbstständigkeit. Daher ist für mich diese Meisterpflicht veraltet und sollte abgeschafft werden!

  30. 12.

    Und wie soll der zukünftige Azubi die freien Le(h)erstellen finden? Wieviele Mails soll er an welche Firmen schreiben? Schon mal gekuckt, wie man offene Ausbildungsstellen findet? In einem nicht-digitalen Deutschland? Mitarbeiter sind eine Hol-Schuld, wer nicht digital und tagesaktuell auf sich aufmerksam macht auf Kanälen, die auch gesehen werden, muss sich nicht wundern, dass kein Jugendlicher über den Betrieb im dritten Hinterhof mit 4 offenen Lehrstellen stolpert! Und wer - wie der ÖD - endlose Online-Auswahl-Verfahren vorschaltet, die kein Zen-Buddhist ohne Selbstzweifel übersteht, ist auch auf dem falschen Dampfer!

    Speed-Recruiting (DB/Sbahn etc) ist schon ziemlich gut, man will, wenn man sich SCHNELL bewerben soll, auch mal ZEITNAHE Antworten der Betriebe!

    Da ist noch ganz viel Luft nach oben, echt!

  31. 11.

    Na ich. Die Aussage ist sehr pauschal. Wohne seit über 60 Jahren in Brandenburg, nicht in einer Stadt, sondern in einem Dorf. Der Bus fährt mindestens alle 10 Minuten und der Penny ist 10 Minuten zu Fuß. Das einzige was stimmt, Autos mit B Kennzeichen, werden skeptisch gesehen, da Verkehrsregeln nicht bekannt sind. Kreisverkehr, Geschwindigkeit außerhalb von Ortschaften und Vorfahrtsregelungen sind die häufigsten Defizite.

  32. 10.

    Genau so siehts aus! Wir bilden seit Jahrzehnten aus in unserer Firma und von Jahr zu Jahr wird es schwieriger geeignete Kandidaten zu finden. Woran liegts? An unserer Schulbildung oder vielmehr an der fehlenden Schulbildung. Wenn dir ein Jugendlicher noch nicht einmal sagen kann, wer zur Zeit Bundeskanzler*in ist, dann "Gute Nacht, Marie". Schon die Bewerbungen, die wir erhalten, sind teilweise kaum zu entziffern - Grammatik und Rechtschreibung = 6!
    Es ist jedes Jahr auf Neue Horror, neue Azubis zu finden - somit bleiben leider viele Ausbildungsstellen unbesetzt.

  33. 9.

    Es gibt drei Probleme bei Ausbildungsberufen.

    1. Sie sind nicht bekannt. Es wird sich nicht um den Nachwuchs beworben.

    2. Sie sind unbeliebt. Die Arbeit ist permanent anstrengend oder monoton.

    3. Sie werden nicht anständig vergütet. Höchstgehälter sind relativ niedrig und durch Tarifverträge muss man seine besten Jahre vergeuden um leben zu können.

    Daher müssen Ausbildungsbetriebe mehr Werbung machen. Es muss mehr Vielfalt in die Arbeitsabläufe kommen und Gewerkschaften sollten die Lohnstrukturen für beruflich begabte anpassen. Damit wird es möglich ältere Mitarbeiter in den Lohnklassen zu übergehen wenn man dem Unternehmen mehr bringt. Nur wegen Betriebszugehörigkeit würde ich niemanden besser entlohnen. Da muss schon mehr Arbeit dahinter stecken.

  34. 8.

    Meine Gesundheit zwang mich, zur Ausbildung in meinem Erstberuf. Ich habe das Beste, was damals möglich war, daraus gemacht! Kaum einer kann Arzt, IT-Spezialist, o. Tierarzthelferin werden. Von größeren Städten entfernte Ausbildungsbetriebe, sollten über Wohnmöglichkeiten für die Azubis nachdenken. Die Perspektive u. die Bezahlung müssen dauerhaft stimmen. Die Gesellschaft muss umdenken, dass jede Tätigkeit ihre Berechtigung, Platz u. Notwendigkeit hat. Sonst funktioniert auf Dauer nichts mehr!

  35. 7.

    Für mich ein großer Widerspruch die Unternehmen suchen Fachkräfte aber Ausbilden keine. Wenn ich Fachkräfte brauche muß ich auch welche Ausbilden da Fachkräfte ja nicht vom Himmel fallen. Ausbildung heißt für mich auch eine Investition in die Zukunft kostet erst mal Geld aber diese Investionen lohnen sich ist meine Meinung da gutes ausgebildetes Personal knapp ist.

  36. 6.

    Ganz ehrlich? Wer will schon nach Brandenburg? Ich habe zwangsläufih in drei Städten in den letzten 10 Jahren in BRB gewohnt, weil in Berlin die Mieten zu teuer waren und sind...miserable Infrastruktur, für ein paar Kosmetikartikel muss man 20 km in die nächst größere Stadt fahren, Öffentliche Verkehrsmittel fahren nur 1x stündlich, und wenn man mit einem B auf dem Autokennzeichen gesehen wird, ist man Freiwild. Nein, Brandenburg müsste sich um 180 Grad drehen, um junge Menschen her zu bekommen.

  37. 5.

    Will nicht den Schulmeister machen, aber Ihre Rechtschreibung zeigt allgemeine Schwächen auf. Sorry.

  38. 4.

    Nun könnte es natürlich auch an dem "Material" liegen, was da so an Nachwuchs in Berlin vorhanden ist. Ein Blick auf die Straßen dieser Stadt lässt einen ehrlich gesagt auch erschrecken, wenn diese junke Menschen später mal in Büros, Handwer, Praxen etc. arbeiten sollten und man dort dann mit ihnen zu tun haben darf. Aber OK, nehmen wir mal für einen Momenat an, dass die Zahlen so passen. Wo ist dann der fachkräftemangel, wenn man ihn mal braucht? Die Unternehmen müssten sich doch um jeden jungen Menschen streiten (ist übrigens auch durchaus in einigen Bereichen der Fall). Aber wenn der Mangel doch bereits jetzt so groß ist, wieso dann zu wenig Stellen? Oder kommt der Mangel an Fachkräften immer dann (Politik und Wirtschaft) gelegen, wenn man mal wieder die Aufnahme von Flüchtlingen (politisch) rchtfertigen möchte oder die Wirtschaft sich aus diesen dann billige Arbeitskräfte verspricht? Und nein, ich wähle nicht die AfD.

  39. 3.

    Leider wird nicht gesagt, wo in BB Ausbildungsplätze frei sind.Man wird ja kaum erwarten, dass Berliner Bewerber sich in die Grenzgebiete zu M -V, Sachsen oder Sachsen-Anhalt begibt. Da würden schon genauere Angaben helfen. Ich könnte mir vorstellen, dass Grünheide schon gefragt wäre. Es hat ja nicht jeder etwas gegen Tesla.Ich hatte auch keine Auswahl bei meiner Lehrstelle 1947 und bin trotzdem in meinem Beruf glücklich geworden.

  40. 2.

    Noch mehr Umlagen und Quoten werden keine Lehrlinge herbeizaubern.
    1. Es muss wieder dafür gesorgt werden, dass nach der 1. oder 2. Klasse alle lesen und schreiben können.
    2. Die Politik muss endlich den Fokus auf die Berufsfelder der Daseinsvorsorge lenken. Der Traumberuf von Kindern war früher Lehrerin, Krankenschwester, Polizist usw. Heute wollen alle ins Marketing oder Influencer werden. Da geht doch eine Gesellschaft kaputt.
    3. Statt Bürgergeld würde ich eine Ausbildungspflicht machen. Alle ohne Ausbildung müssen ausgebildet werden. Und dann nimmt man sich gemeinsam aller Jugendlicher an. Das kann doch nicht so schwer sein. Überall werden Leute gesucht. Diese Einbetonierung von Menschen in Sozialhilfe ist der völlig falsche Weg.

  41. 1.

    Verstehe ich nicht. Will Politik und Wirtschaft uns nicht permanent weismachen, das sowohl Fachkräfte als auch Ausbildungswillige fehlen? Insbesondere in Ausbildungsberufen

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