Insolvenz abgewendet - Bauprojekt am Ku'damm Karree kann offenbar weitergehen

Fr 22.09.23 | 15:37 Uhr
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Baustelle Kudamm-Karree (Quelle: rbb/Matthias Pohl)
Audio: rbb24 Inforadio | 22.09.2023 | Tomas Fitzel | Bild: rbb/Matthias Pohl

Seit Monaten wird auf der Baustelle am früheren Ku'damm Karree nicht mehr gearbeitet, eine Insolvenz wurde befürchtet. Doch ein Gerichtstermin in Luxemburg wurde kurzfristig abgesagt. Erleichterung herrscht auch bei den Ku'damm-Bühnen.

Das Bauprojekt am "Ku'damm Karree" kann offenbar weitergehen. Nach rbb-Informationen ist eine Insolvenz zunächst abgewendet. Ein Gerichtstermin, der dazu am Freitag in Luxemburg stattfinden sollte, ist kurzfristig abgesagt worden.

Den Antrag hatte die Versicherungsgruppe HUK-Coburg gestellt, jetzt aber wieder zurückgezogen. Das Versicherungsunternehmen ist an einer Kapitalgesellschaft beteiligt, die zur Investoren-Gruppe gehört.

Seit Monaten wird an der Baustelle nicht mehr gearbeitet

Auch die Firma, die für den Rohbau verantwortlich ist, teilte auf rbb-Anfrage mit, sie sei finanziell abgesichert.

Der Geschäftsführer der Ku'damm-Bühnen, Martin Woelffer, sagte dem rbb, er sei froh darüber, dass der größte Schaden abgewendet werden konnte. Sein Theater "Komödie am Kurfürstendamm" ist derzeit am Potsdamer Platz im Berlinale-Palast untergebracht. Woelffer hofft, bald wieder an den Kurfürstendamm zurückzuziehen.

Woelffer erklärte, der bedanke sich bei Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und Kultursenator Joe Chialo (beide CDU) für deren "Unterstützung und Verhandlungsgeschick". Er nannte die Abwendung der Insolvenz "ein Etappenziel": "Ich zähle jetzt darauf, dass sich auf der Baustelle am Kurfürstendamm bald wieder etwas bewegt."

Unklarheit über Zeitplan für den Bauabschluss

Seit Monaten wird an der Baustelle des ehemaligen Kudamm-Karrees nicht mehr gearbeitet. Geplant war, dass die Komödie in den Keller des sanierten Hochhauses einzieht. Wann die Bauarbeiten weitergehen und bis wann sie abgeschlossen werden sollen, ist aber unklar.

Das "Ku'damm-Karree" ist ein besonderer Fall: Sieben Mal wurde das Projekt bereits verkauft. Zum letzten Mal vor zwei Jahren von der Firma Aggregate, die den Gebäude-Komplex in "Fürst" umbenannt hat - ein Mega-Deal für 1,02 Milliarden Euro.

Sendung: rbb24 Inforadio, 22.09.2023, 14:20 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Hoffentlich wird es bald ordentlich fertiggestellt. Keiner will eine so prominente Bauruine. Und die Komödie am Kurfürstendamm braucht endlich ihren Spielort wieder.

  2. 6.

    "Wie soll das denn funktionieren?"

    Man geht mit der KfW Frankfurt am Main eine Kooperation ein.

    KfW.de

    Die KfW fördert Neubauprojekte.

  3. 5.

    Also ich glaube, so richtig aufgepasst haben Sie beim Thema Betriebswirtschaft nicht.
    Klar doch, ich schließe einen Autokaufvertrag ab, habe zwar kein Geld zum Bezahlen, aber der Händler lässt mich erst einmal vom Hof fahren. Das kann man ja schließlich später gerichtlich klären. Seltsame Vorstellung.

  4. 4.

    Wie soll das denn funktionieren? Da soll das Geld der Steuerzahler auch noch für private Investoren hergegeben werden? Bitte keinen "Topf" aus dem Insolvenzen verhindert werden.
    Dazu gibt es vom Bauhernn abzuschließende Versicherungen.

    Und was Lucky angeht. Es lebt sich doch recht gut im Kapitalismus, nicht wahr? So gut, dass wir uns leisten können, diejenigen, die keinerlei Anteil am Kapitalismus haben, noch recht üppig finanziell zu unterstützen. Üppiger, als zum Beispiel bei früher arbeitenden und jetzt berenteten Menschen.

  5. 3.

    Kapitalismus in Bestform!

  6. 2.

    Kann man nicht die Projekte in Berlin erst einmal fertig bauen und sich dann hinterher, meinetwegen gerichtlich, miteinander auseinandersetzen? Es muss doch in Berlin möglich sein, dass die Finanzverwaltung einen Topf schafft aus dem laufenden Projekte, keine geplanten, sondern nur solche wo aktives Baugeschehen, die Baumaschinen aktiv sind, abgesichert sind.

  7. 1.

    Hoffentlich wird das nicht so eine Dauer-Pleite wie der Steglitzer Kreisel ...

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