Charlottenburg - Berliner Siedlung plant eigenes Nahwärmenetz, doch das Amt bremst aus

Sa 02.12.23 | 14:58 Uhr | Von Sylvia Tiegs
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Kleiner Parkplatz vor dem Mommsenstadion.(Quelle:rbb/S.Tiegs)
Audio: rbb24 Inforadio | 30.11.2023 | Sylvia Tiegs | Bild: rbb/S.Tiegs

Anwohner einer Siedlung in Berlin wollen sich ein eigenes Nahwärmenetz aufbauen. Jahrelang planen sie und haben auch den Bezirk auf ihrer Seite. Und trotzdem zögert ausgerechnet das Amt alles hinaus. Von Sylvia Tiegs

Marcus Schuchardt wohnt fast sein ganzes Leben lang in der Siedlung Eichkamp zwischen dem Berliner Messegelände, der Avus und dem Grunewald. Viele der Reihen- und Doppelhäuser hier stammen aus den 1930er Jahren. Auch Schuchardts Haus ist inzwischen fast 100 Jahre alt. Seine Heizanlage dagegen ist recht neu - ein kombiniertes Öl-Solarheizsystem von 2010. Das allerdings arbeitet gegen ein schlecht gedämmtes Haus. Deswegen würde es der Elektroingenieur Schuchardt gerne wieder ersetzen.

Marcus Schuchardt vor seiner kombinierten Öl- und Solarheizung.(Quelle:rbb/S.Tiegs))
Würde sich gerne von seiner alten Öl- und Solarheizung verabschieden: Marcus Schuchardt. | Bild: rbb/S.Tiegs

Eine alternative Wärmeversorgung - so sein Gedanke - wäre immer noch günstiger als eine energetische Komplettsanierung des alten Hauses. Vielen Nachbarn im Eichkamp geht es ähnlich. Sie sind unzufrieden mit ihren in die Jahre gekommenen Heizungen oder machen sich Sorge wegen des Klimawandels. Ans Fernwärmenetz ist die Siedlung nicht angeschlossen, also braucht es andere Lösungen - und die gibt es.

Idee wird Projekt

2012 gründete deshalb ein halbes Dutzend Anwohner eine Interessensgruppe. Ihr Ziel: Eine Genossenschaft zu gründen, um für die Siedlung eine eigene, zentrale Nahwärmeversorgung aufzubauen, gespeist aus erneuerbaren Energien. Die Wärme würde in einem Heizhaus direkt im Viertel erzeugt, und mit Rohren auf kurzen Wegen in die Haushalte gebracht, die daran Interesse haben und nahe genug wohnen. Nahwärme eben.

Nahwärmenetz

Nahwärme bedeutet: Versorgung mit Wärme in einem kleineren Quartier auf kurzen Wegen. Kernstück ist eine Heizzentrale, in der die Wärme erzeugt wird - und von wo die Heizrohre durch das Quartier zu den Häusern verlegt werden.

In den Häusern selbst muss eine Übergabestation errichtet werden, damit die Wärme aus dem Netz ins Heizsystem geht. Einen eigenen Heizkessel braucht man dann aber nicht mehr.

Beim Anschluss an ein Nahwärmenetz werden Anschlussgebühren und Kosten für den Einbau der Übergabestation fällig.

Liegt die Nahwärme in Bürgerhand, so wie in der Siedlung Eichkamp geplant, muss zuvor eine Genossenschaft gegründet werden. Dafür zahlt man Aufnahme- und Mitgliedsgebühren.

 

Die Idee nahm mit der Zeit mehr und mehr Gestalt an. Die Mitglieder der Eichkamper "Nahwärme-Gruppe" wechselten über die Jahre, aber ein harter Kern von etwa acht Anwohnern war immer dabei. Sie tüftelten an Heizmodellen, organisierten Gesprächsrunden und machten in der Nachbarschaft Werbung für den Plan. Viele Stunden Freizeit gingen dafür drauf, aber für Marcus Schuchardt, der später dazustieß, war das in Ordnung: "Es hat sich immer auf mehreren Schultern verteilt."

Und es schien sich zu lohnen: Ab 2015 unterstützte auch der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf das Projekt. Zumindest vorerst. Denn inzwischen ist das Amt zum Hauptproblem auf dem Weg zur Wärmeversorgung aus Bürgerhand geworden.

Der Staat unterstützt

Dabei wird die energetische Stadtsanierung staatlich gefördert. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat dafür ein eigenes Programm aufgelegt, aus dem die Siedlung Eichkamp erfolgreich Zuschüsse beantragte. Wohl deshalb stieg 2018 auch der Bezirk zunächst in den Prozess ein. Er übernimmt seitdem einen Teil der Kosten für die energetische Sanierungsmanagerin, die die Projektgruppe beauftragt hat: Sabine Drewes.

Drewes ist laut Schuchardt inzwischen das "Rückgrat" des Projekts. Sie wohnt nicht in der Siedlung sondern ist als Profi geholt worden und steuert nun seit fünf Jahren professionell die Entwicklung der Nahwärme im Eichkamp.Auf Basis ihrer Arbeit gab das Bezirksamt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, das Ergebnis liegt seit zwei Jahren vor: die Wärme für den Eichkamp soll zu einem Drittel aus Biomasse, zu zwei Dritteln mit Luft-Wasser-Großwärmepumpen erzeugt werden. Das Konzept wurde von Ingenieuren geprüft und durchkalkuliert, auch dafür flossen wieder öffentliche Gelder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bezirks.

Sanierungsmanagerin Sabine Drewes soll das Nahwärmenetz in Eichkamp zum Laufen bringen.(Quelle:rbb/S.Tiegs)
Auf ihr ruhen die Hoffnungen: Sanierungsmanagerin Sabine Drewes soll das Nahwärmenetz in Eichkamp mit realisieren. | Bild: rbb/S.Tiegs

Bis 2021 hatten um die hundert Anwohner formal Interesse bekundet, an ein künftiges Nahwärmenetz in der Siedlung angeschlossen zu werden. Im selben Jahr kündigte das Bezirksamt an, zu prüfen, ob es seine Liegenschaften im Eichkamp ebenfalls an das Wärmenetz anschließen lassen würde: zwei Schulen und eine Sportanlage.

Sabine Drewes und die "Nahwärme"-Gruppe begannen, ein Grundstück für das Herz der neuen Versorgung zu suchen: die Heizzentrale, wo die Wärme erzeugt wird. Sie guckten sich den kleineren der beiden Parkplätze vor dem Mommsenstadion aus. Marcus Schuchardt nennt den Platz "ideal": "Die Heizwasserrohre könnten von hier aus über die Schulgrundstücke in die Siedlung laufen. Die Lkw hätten Platz, um die Biomasse - Holzhackschnitzel - anzuliefern. Und: hier wohnt niemand!". Ein wichtiger Punkt, denn der Lärm der geplanten großen Wärmepumpen würde hier kaum stören. Aus dem Bezirksamt hieß es, dass es für das Grundstück keinerlei Bebauungspläne gäbe.

Kleiner Parkplatz vor dem Mommsenstadion.(Quelle:rbb/S.Tiegs)
Kleiner Parkplatz vor dem Mommsenstadion | Bild: rbb/S.Tiegs

Der Bezirk entscheidet nicht

Nicht nur kam keinerlei Einwand aus dem Rathaus, es kam sogar persönliche Unterstützung: Ende Mai dieses Jahres besuchten die Grüne Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch und der zuständige Stadtrat Christoph Brzezinski (CDU) die Siedlung Eichkamp. Auf einer Bürgerversammlung im "Haus Eichkamp" lobten sie das Nahwärme-Vorhaben und versprachen, bis zu den Sommerferien eine wichtige Entscheidung zu treffen: ob Charlottenburg-Wilmersdorf nun definitiv seine Schul- und Sportgebäude im Eichkamp an die Nahwärme anschließen lässt.

Keine triviale Frage – denn die Baukosten für das Wärmenetz sind – wegen gestiegener Zinsen und Materialpreisen – von sieben auf mittlerweile bei 11 Millionen Euro geklettert. Um die Kredite dafür auf Dauer zuverlässig bedienen zu können, wäre der Bezirk als stabiler Großkunde unerlässlich, sagt Projektsteuerin Sabine Drewes. Die Kommune als Kunden mit in ein solches Netz hineinzunehmen wäre andernorts durchaus üblich.

Doch die Sommerferien kamen und gingen, die angekündigte Entscheidung zum Anschluss blieb aus. Stattdessen legte das Bezirksamt eine Kehrtwende hin - in einem anderen, wichtigen Punkt: beim Grundstück für die Heizzentrale. Stadtrat Brzezinski teilte im Spätsommer überraschend mit, der Bezirk wolle dort eine neue Sporthalle bauen, mit Geldern aus dem Berliner Klima-Sondervermögen.

Das war der Punkt, an dem etlichen Anwohnern im Eichkamp im sprichwörtlichen Sinne der Kragen platzte. "Es hängt, weil der Bezirk sich nicht entscheidet!", ärgert sich Lutz Klinkner, Familienvater und Unternehmer. Er wohnt seit 2013 in der Siedlung und hat sein Haus inzwischen von oben bis unten energetisch saniert. Bis auf die alte Ölheizung – denn er will lieber ans künftige Nahwärmenetz. Klinkner fürchtet, dass durch die Verzögerung viele Interessierte abspringen. "Bekannte haben uns schon gesagt, das sie sich jetzt eine Wärmepumpe kaufen. Sie können und wollen nicht mehr warten." Den Nachbarn gehe es ähnlich wie ihm: die Heizung sei alt; die Sorge, im Kalten zu sitzen, zu groß. Lutz Klinkner fragt sich inzwischen, ob das überhaupt noch was wird mit dem Nahwärmenetz.

Klärung bis Weihnachten in Aussicht gestellt

Der zuständige Stadtrat zeigt sich optimistisch. Christoph Brzezinski sagt Ende November im Interview mit rbb|24: "Ich sehe uns da als Bezirk durchaus in der Pflicht, das zu unterstützen und ich bin davon überzeugt, dass wir das zum Laufen kriegen." Wie genau er das anstellen will, erklärt er nicht. Stattdessen versucht Brzezinski die "Verzögerungen", wie er sie nennt, darzulegen: Das umstrittene Grundstück für die Heizzentrale am Mommsenstadion liege gar nicht in seinem Bereich, sondern beim Grünen Stadtratskollegen Schruoffeneger. Außerdem habe der Wunsch der Eichkamp-Siedler, dort die Heizzentrale zu bauen, "Begehrlichkeiten" geweckt. Die müsse der Bezirk abwägen. Denn Charlottenburg-Wilmersdorf brauche sehr dringend eine neue Sporthalle, so Brzezinksi.

Auch in der Frage des Anschlusses der bezirklichen Gebäude macht der Stadtrat einen halben Rückzieher. Für eine der beiden Schulen komme das womöglich nicht mehr infrage, weil Charlottenburg-Wilmersdorf dort schon seit geraumer Zeit selbst den Umbau der alten Heizanlage plane – mit Wärme aus Geothermie: "Wir haben da schon viel Geld reingesteckt". Warum es diese Parallelplanung zeitgleich zum Nahwärmenetz für das Quartier überhaupt gibt, bleibt offen. Dass er aber die andere Schule und auch die Rosenthal-Sportanlage an das Eichkamp-Wärmenetz anschließe, könne er sich "gut vorstellen". Insgesamt sei er zuversichtlich, dass der Bezirk Grundstücks- und Anschlussfrage kläre, "und zwar bis Weihnachten".

Ausgang offen

So müssen sich die Anwohner in der Siedlung Eichkamp also weiter gedulden - und hoffen, dass die Entscheidungen des Bezirkes nicht nur endlich kommen, sondern nicht auch noch teure Neuplanungen auslösen: ein anderer Standort für die Heizzentrale bedeute andere Baupläne und Kosten, sagt Projektsteuerin Sabine Drewes. Mit jedem Monat, der vergeht, drohe ohnehin alles teurer zu werden. Auch die Genossenschaft kann sich erst gründen, wenn mit dem Bezirk alles unter Dach und Fach ist.

Sabine Drewes schätzt die Chancen "fifty-fifty", dass die neue Wärmeversorgung tatsächlich noch kommt. "Diese Kraft aus dem Quartier gibt immer wieder Auftrieb. Ich hoffe, dass man an dieser Energie nicht vorbeikommt." Sicher aber ist sie sich nicht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.11.2023, 9:25 Uhr

Beitrag von Sylvia Tiegs

30 Kommentare

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  1. 30.

    Die Studie die ich Ihnen empfohlen habe ist das wonach Sie gesucht haben.
    "Machbarkeitsstudie und Planungsleistungen nach Modul 1 der BEW Siedlung Eichkamp(Berlin); Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf"
    Also exakt das was man dort aktuell vorhat.
    Allerdings in einer Revision 2 Jahre später als das was Sie zitieren. Das Internet vergisst nunmal nicht, da kann man dann auch mal mit Informationen von vor 2 Jahren konfrontiert werden.
    Am Gasmarkt hat sich bekanntlich einiges verändert in den letzten 2 Jahren.
    In der aktuellen Version ist kein Gasbrenner mehr drin und auch zum geplanten Holzeinkauf wird Stellung bezogen.
    Einzig eine Noteinspeisung über mobile fossile Technik ist vorgesehen.

  2. 29.

    Da in der Nähe liegen Fernwärmeleitungen. Warum nicht gleich dort anschließen?

  3. 28.

    Also ich richte mich nach den Angaben der Bürgerinitiative für dieses Projekt. Für die Gebäudeerwärmung wird die Wärmepumpe nicht eingesetzt, sie ist nur der Tauchsieder, der sonst bei Wärmepumpen eingesetzt wird, um warmes Wasser (zum Duschen) zu erwärmen. Denn das kann eine Wärmepumpe nicht. Bleiben übrig die beiden Varianten für die Gebäudeheizung, das Verbrennen von Holzschnitzeln und das Verbrennen von Gas. Die Ampel hatte unter Protest von Umweltschützern wegen umweltschädlicher Verbrennung von Holzschnitzeln die Förderung schon reduziert. Holzschnitzel werden in Osteuropa überwiegend illegal aus dem normalen Baumbestand geschlagen und nach Westeuropa verkauft. Man kann sie auch in jedem Baumarkt als handliche Päckchen kaufen. Sie bringen in der CO2 Bilanz wenig bis nichts an CO2 Ersparnis. Und der erwähnte zentrale Gasverbrenner auch nichts. Da kann der Eichkamp-Reihenhausbesitzer auch bei seiner Öl- oder Gasheizung bleiben.

  4. 27.

    War nicht so schwer zu finden.
    nahwärme-west.berlin mal suchen lassen.
    Unter downloads steht die Studie zur Verfügung und beantwortet auch Ihre Fragen. Auch wie das dem GEG entsprechend mit deutschem Strommix berechnet wird und alternativ so wie es geplant ist mit 100% Ökostrom.
    Bitte nicht die Diskussion Ökostromvertrag und deutscher Strommix anfangen.
    Allerdings in der Version 2023 also ohne Erdgas.

  5. 26.

    Lt. Siedlerverein ist dies geplant:

    https://siedlerverein-eichkamp.de/machbarkeitsstudie-zur-nahwaermeversorgung-im-eichkamp-ist-online/

    " Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe liefert warmes Wasser (zum Duschen) im Sommer, in der Heizperiode laufen ein Biomasseheizwerk und an sehr kalten Tagen zusätzlich ein Erdgas-Spitzenlastkessel."

    Also die zentrale Wärmepumpe dient nicht zum Heizen, sondern erwärmt nur das Duschwasser im Sommer über Fern/Nahleitung. Geheizt wird mit Fossilem, Erdgas und Holz, ebenfalls über Fern/Nahleitung.

    Wo da jetzt die großen CO2 Einsparungen entstehen, ist mir persönlich unklar.

    Die dort angekündigte Machbarkeitsstudie habe ich leider nicht gefunden, der Link führt lediglich auf ein Ingenieurbüro, welches um Aufträge wirbt.

  6. 25.

    " 10-20 AKW‘s der neuesten Generation und gut ist‘s. "
    Schon klar, da kommt der freundliche Herr Kaiser von der Hamburg-Strahlheimer, fragt "Wo hätten sie's gern?", macht die Tüte auf und schwupps steht so'ne Kiste in der Botanik. Glücklicherweise ist es nicht so einfach und ob neue AKW durchsetzungs- und genehmigungsfähig wären, bezweifle ich mal.

  7. 24.

    Wobei ich die Geschichte mit der "Kommunalen Wärmeplanung" im GEG ohnehin nicht verstehe, wo sollen die CO2 freien Wärmequellen bei der Fernwärme denn herkommen, wenn sie nicht vorhanden sind? Es entsteht doch nirgends deswegen eine Kilokalorie mehr CO2 freie Wärmemenge, nur weil die Kommune in den Wärmeplan was rein schreibt.

  8. 23.

    Das sollte kein Plädoyer für den Einbau einer WP sein. Die Siedlung ist nicht durch das Fernwärmenetz der Vattenfall erschlossen. Daher ist es für die Bewohner die einfachste und schnellste Variante den Einbau einer eigenen Luft-Wasser WP vorzunehmen, um zum einen die Vorgaben des GEG zu erfüllen (unabhängig davon, wie schlecht das Gesetz ist) und zum anderen um nicht im kalten zu sitzen, sollte der Öl- oder Gaskessel mal den Geist aufgeben. Die Planung eines Nahwärmenetzes zusammen mit dem Bezirk halte ich für Zeitverschwendung. Eigentum verpflichtet, wer nicht frieren will, muss selbst tätig werden.

  9. 22.

    Das stimmt nicht ganz, zumal für Erdsonden Genehmigungen beim Senat einzuholen sind und noch viel größere Abstände zu Nachbargrundstücken einerseits und zwischen den Erdsonden selbst einzuhalten sind. Lediglich Luft-Wasser Wärmepumpen sind genehmigungsfrei, man muss natürlich hier den Immissionsschutz (TA Lärm)beachten, insofern man auf eine WP mit Außeneinheit setzt. Es gibt jedoch auch Monoblockgeräte ohne Außeneinheit, was die Umsetzbarkeit vereinfacht.

  10. 21.

    Wenn jetzt hastig in "Eilverfahren" wichtige Standards aufgegeben werden wie fast überall, weil die letzten 30 J. alles verpennt wurde, bauen wir damit den Niedergang fort und schaffen die Probleme von morgen.

    Bsp.: Abstandsregeln für Wärmpumpen – erholsamen Schlaf und gute Luft kann man nur wünschen, wenn man das kippt. Von Brandschutz zu schweigen.

  11. 20.

    "doppelte Verwaltungsstruktur" sagt doch schon alles. Wie viele Mio/Mrd könnten da erspart bleiben? Land/Bund das gleiche Trauerspiel.

  12. 19.

    So traurig, aber immer wieder wahr: das Amt als Hauptproblem auf dem Weg [zu xy] aus Bürgerhand. Gekoppelt mit Nicht-Kommunikation, die für Politikverdrossenheit bis Gegenwehr sorgt. Toll gemacht!

  13. 18.

    Ich kann auch nur staunen. Die Kosten und Bauzeiten für AKW‘s sind gigantisch. Spaltfähiges Material gibts nicht beliebig und muß meist teuer über Umwege aus Russland oder andere fragwürdige Länder (Sahelzone) importiert werden.
    Dann ein völlig ungelöstes Endlagerproblem. Kühlwasserflüsse die inzwischen immer weniger Wasser führen. Das ständige Mitschwingen eines Gaus aufgrund drohender Leistungungsexkursion.
    Selbst eingefleischte AKW-Beführworter, wie Physiker Jörg Müller, haben längst erkannt, dass die friedliche Kernspaltung ein Irrweg ist und uns für irgendwelche Experimente längst die Zeit davonrennt.

  14. 17.

    Solange der Senat die Abstandsregeln für Wärmpumpen nicht ändert, können viele nur Erdwärme nutzen. Und die Kosten rechnen sich nicht.

  15. 16.

    Warum eine WP einbauen? Das GEG liefert keine nennenswerte CO2 Reduktion. Mit der CO2 Last des deutschen fossilen Stroms gibt es keine nennenswerte CO2 Reduktion. Auch bei Fernwärme gibt es keine CO2 Entlastung. Vatenfall erzeugt Fernwärme fast ausschließlich über fossile Verbrennung. Nicht umsonst gibt es von der Ampel keine Zahlen zur CO2 Reduktion beim GEG.

  16. 15.

    Ich habe eher den Eindruck, dass die Mitglieder der Initiative, bei der energetischen Sanierung ihrer Häuser sparen wollen. Wer von der Funktion einer Wärmepumpe überzeugt ist, hätte sich schon längst eine eingebaut, einschließlich aller zusätzlich notwendigen Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle, um die Wärmepumpe mit einer vernünftigen Vorlauftemperatur betreiben zu können. Der Bezirk soll hier wohl als Garant für die Finanzierung herhalten als auch der Initiative das Grundstück für das Heizhaus zur Verfügung stellen ebenso die Grunddienstbarkeit für das Wärmeverteilnetz über die Schulgrundstücke, damit die eigenen Gärten nicht zerfurcht werden müssen.

  17. 14.

    Mich ermüden die ewigen "Atomkraft löst alles" Kommentare auch. Wer soll die Dinger denn in den nächsten Jahren bauen? Wer bezahlt das? Und woher haben Sie die Idee 20 Stück würden reichen? Frankreich hat gut über Fünfzig Atomkraftwerke und deckt gerade mal 70% des Strombedarfs mit Atomenergie. Dazu kommt dann natürlich noch Erdöl für Autos und Heizöl, Gas für's Heizen und die chemische Industrie und Kohle für die Stahlherstellung. Die müssen auch ersetzt werden. Also nochmal: Wie wollen Sie in Deutschland bis 2045 oder von mir aus 2050 Siebzig und mehr Atomkraftwerke bauen? Woher nehmen Sie die Fachkräfte?

  18. 13.

    So ein neues Nahwärmenetz würde man selbstverständlich als Niedertemperaturnetz konzipieren wollen. 90 Grad ist nur bei den alten Fernwärmenetzen noch üblich.

  19. 11.

    Ist wohl eine gewisse Problematik, die Riesenwärmepumpe mit 90 Grad Vorlauftemperatur. Wärmepumpen funktionieren mit einer Vorlauftemperatur von 35°C um rund 14% Prozent effizienter als bei 55°C. Oberhalb von 55°C ist der Betrieb in der Regel weniger sinnvoll.

  20. 10.

    Mich ermüden diese ganzen Strom- und Klima-Anekdoten nur noch. 10-20 AKW‘s der neuesten Generation und gut ist‘s. Das Geschwafel der Grünen , interessiert im Rest der Welt niemanden.

  21. 9.

    Tja, Berlin ist ein selbsständiges Bundesland, es gibt kein entrinnen, nicht einmal als Teil von Brandenurg,zu werden da die Brandenburger dagegen sind.

  22. 7.

    Die Zurückhaltung der Politik scheint nicht an der Doppelstruktur zu liegen, die ich auch nicht verteidigen möchte. Wie dem RBB Beitrag zu entnehmen ist, will man den Bezirk mit ins Boot bekommen. Denn die Finanzierung des Projektes scheint nicht in Gänze geklärt zu sein. Zum Beispiel, wer bezahlt den großen Lagerplatz in begehrter Zentrallage für die überdachte Lagerung der Holzschnitzel? Sie benötigen viel Platz. Ich kenne das aus Bayern. Da gibts im Sägewerk ein Fließband welches von dort die Holzschnitzel kontinuierlich dem Heizofen zuführt.

  23. 6.

    Man kann auch einfach elektrische Durchlauferhitzer in die Wohnungen bauen. Dann spart man sich das ganze Gedöns mit Warmwasserleitungen quer durchs Haus. Besonders wirtschaftlich sind Warmwasserleitungen sowieso nicht. Die müssen ständig auf Temperatur gehalten werden - das geht ins Geld - und brauchen eine eigene Pumpe. Je länger die Warmwasserleitungen sind, desto mehr wertvolle Energie geht durch Leitungsverluste flöten. Eine beeindruckend aufwändige Technik, die oft gar nicht nötig ist.

  24. 5.

    Das Wort Bezirk ist in Berlin zum Schimpfwort verkommen. Die doppelte Verwaltungsstruktur ist völlig sinnlos und macht nur Probleme. Berlin ist eine Stadt und sollte als solche verwaltet werden und nicht wie ein Flächenland!

    Ich wähle jeder Partei, die verspricht, diese Doppelstruktur abzuschaffen und die Bezirksämter aufzulösen. Mir ist inzwischen völlig egal, wer Berlin regiert. Hauptsache es geht mal was voran statt immer nur dieses Chaos und diese Inkompetenz.

  25. 4.

    "Eine Zentrale Versorgung hat immer Vorteile" Nicht unbedingt. Entscheidend ist, wie lang die Warmwasserleitungen vom Kessel zu den Heizkörpern im Hause sein müssen. In guten Wärmenetzen betragen die Verluste weniger als zehn Prozent der verkauften Wärmemenge. Für die hygienische Warmwasserbereitung muss in vielen Wärmenetzen die Vorlauftemperatur bei mindestens siebzig Grad Celsius liegen. Das ist dann auch das Problem beim Einsatz einer Wärmpumpe. Die hat bei 70 Grad einen grottenschlechten thermodynamischen Wirkungsgrad.

  26. 3.

    Was spricht eigentlich dagegen? Die 10 Mille und das eine Siedlung autark ist. Marktführer wollen das nicht.
    Aber: Sondervermögen für das Klima (!) ist zweckgebunden. (Man kann es nicht „aufessen“ wie einen (Schulden)Haushalt). Und was ist dafür besser geeignet? Eine Sporthalle oder eine dezentrale Wärmeversorgung?

  27. 2.

    Da gibt es Leute mit guten Ideen und Engagement. Und die lässt man von offizieller Seite am ausgestreckten Arm verhungern.
    Eigentlich kein Wunder, dass 1. in Deutschland nichts vorwärts geht, weil man schon in der Planungsphase nicht vorwärts kommt und 2. Menschen keine Lust mehr haben, sich für irgend etwas zu engagieren.
    Die Verantwortlichen in Deutschland sollten dringend ihre Strategie überdenken, sonst werden wir komplett abgehängt.

    Nach dem Motto: "Machen ist wie Planen, nur geiler"

  28. 1.

    Eine Zentrale Versorgung hat immer Vorteile. Aber die Kosten für ein Verteilsystem sind sehr hoch.
    Die Vorteile einer Wärmedämmung sind durch nichts zu ersetzen.

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