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Audio: rbb24 Inforadio | 09.04.2024 | Thomas Bertsch | Quelle: imago images/bildgehege

Warenhauskette

US-Investor und Ex-Kaufhof-Aufsichtsratschef wollen Galeria kaufen

Ein Bieterpaar hat offenbar das Rennen um die Übernahme von Galeria Karstadt Kaufhof gewonnen. Die beiden hatten schon in der Vergangenheit mit der Warenhauskette zu tun.

Ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners und dem Unternehmer Bernd Beetz will die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Verhandlungskreisen. Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet.

Weder der Sprecher des Insolvenzverwalters Stefan Denkhaus noch ein Sprecher des Unternehmens wollten sich dazu auf Anfrage äußern.

Filialen auch in Berlin und Brandenburg

Gericht eröffnet Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof

Für die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Gleichzeitig laufen Gespräche mit protentiellen Käufern - mit zweien werde nun verhandelt.

Bieter war schon mal Galeria-Eigentümer

Der Verwalter von Galeria hatte zuletzt mit zwei Bietern final über den Verkauf verhandelt. Dem Bericht zufolge soll Denkhaus bereits am Montag den Gläubigerausschuss informiert haben, dass NRDC und Beetz den Zuschlag bekommen sollen. Die Verträge sollen am Dienstag unterzeichnet werden. Am Mittwoch will Denkhaus den Käufer öffentlich präsentieren. Die Gläubigerversammlung entscheidet dann endgültig über die Übernahme.

NRDC gehört dem kanadischen Unternehmer Richard Baker. Der 58-Jährige hat auch die Mehrheit an den Warenhausunternehmen Hudson Bay Company (HBC) und Saks Fifth Avenue. Über HBC war er bereits zwischen 2015 und 2019 Eigentümer von Galeria Kaufhof, bevor die Warenhauskette an die Signa-Gruppe verkauft wurde und mit Karstadt fusionierte.

Beetz ist Präsident des Fußball-Drittligisten SV Waldhof Mannheim. Von 2018 bis 2019 war er Aufsichtsratsvorsitzender von Kaufhof.

Entscheidung im April

Zwei Bieter im Rennen um Warenhauskonzern Galeria

Künftig nur noch "60 plus X" Filialen?

Denkhaus hatte Ende März mitgeteilt, dass mit zwei Bietern abschließend verhandelt werden solle. "Beide Interessenten verfügen über große Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und verfügen auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel", so Denkhaus. Die Namen der möglichen Investoren nannte er nicht.

Die letzte Entscheidung über eine Übernahme durch einen neuen Eigentümer trifft die Gläubigerversammlung. Diese wird laut Bekanntmachung am 28. Mai in der Messe Essen zusammenkommen, um über den von Denkhaus erstellten Insolvenzplan abzustimmen. Wie viele von den 92 Filialen (darunter acht in Berlin und eine in Potsdam) bestehen bleiben werden, ist noch offen. Nach Angaben von Denkhaus soll es um eine Übernahme von mindestens "60 plus X" Filialen gehen. "Wie groß dieses X ist, wissen wir noch nicht", so der Insolvenzverwalter.

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, äußerte sich ähnlich. Im rbb24 Inforadio sagte er am Dienstag, er erwarte, dass ein Drittel der bislang 92 Galeria-Standorte geschlossen werde. Am Ende würden bundesweit wahrscheinlich rund 60 Filialen an konsolidierten Standorten bleiben, wobei Berlin auf jeden Fall dazugehören werde. Hoffnung mache, dass die beiden möglichen Investoren Erfahrungen auf dem schwierigen deutschen Markt mitbringen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.04.2024, 9 Uhr

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