Interview | FU-Professor zu Pro-Palästina-Protesten - "Das sind Einschränkungen, die man sehr ernst nehmen muss"

Do 16.05.24 | 08:13 Uhr
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Archivbild:Menschen protestieren auf dem Gelände der Humboldt-Universität Berlin gegen den Krieg im Gazastreifen am 03.05.2024.(Quelle:picture alliance/dpa/P.Zinken)
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Über 1.000 Lehrende verteidigen in einem offenen Brief das Recht auf friedlichen Protest - nach der Räumung einer Pro-Palästina-Demo auf dem FU-Campus. Mitunterzeichner Robin Celikates plädiert für eine differenziertere Debatte - und warnt vor repressiven Tendenzen.

rbb|24: Herr Celikates, was hat Sie dazu veranlasst, den offenen Brief der Dozierenden mitzuunterzeichnen?

Robin Celikates: Wie viele andere, die unterzeichnet haben, war ich schockiert darüber, wie schnell und wie massiv es zu dem Polizeieinsatz auf dem Campus der FU gekommen ist. Das war mit meinem Verständnis der Universität als Bildungsinstitution in einer demokratischen Gesellschaft und meinem Selbstverständnis als Lehrender nicht vereinbar. Schließlich geht es hier um grundlegende Rechte: Versammlungs- und Meinungsfreiheit, die man verteidigen sollte, und unseren Umgang mit Studierenden, ganz unabhängig davon, wie man zu den konkreten inhaltlichen Forderungen des Protests steht.

In dem Brief verweisen wir auf eine klare Verpflichtung, seitens der Universität so weit wie möglich das Gespräch zu suchen und nicht zu eskalieren. Dem war die Uni-Leitung in unserer Wahrnehmung nicht nachgekommen.

Zur Person

Prof. Robin Celikates.(Quelle:Marvin Ester)
Marvin Ester

Freie Universität Berlin - Prof. Robin Celikates

Robin Celikates ist Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin und derzeit als Gastwissenschaftler am MIT in den USA. Zu seinen Schwerpunkt-Themen gehören Protest, soziale Bewegungen und Demokratie.

In einer ersten Stellungnahme zum Polizeieinsatz nannte die FU-Leitung als einen Grund für die schnelle Räumung des Protestcamps auf dem FU-Gelände, dass jegliches Gesprächsangebot ausgeschlagen worden sei.

Zunächst wäre es wichtig, die Faktenlage zu klären. Es gab einen Flyer von den protestierenden Studierenden, in dem sinngemäß gesagt wurde, dass sie nicht interessiert seien an rein symbolischen Verhandlungen, sondern dass sie zu ihren Forderungen stehen. Das wurde wohl seitens der FU so verstanden, als hätten die Studierenden kein Interesse an Dialog.

Wäre das Präsidium vor Ort gewesen und hätte versucht, nicht nur bereits getroffene Entscheidungen zu kommunizieren, sondern den Dialog aufzunehmen, wäre dieses scheinbare Missverständnis vermutlich schnell behebbar gewesen. Das unterstreicht für mich die Notwendigkeit, so lange wie möglich zu versuchen, im Gespräch zu bleiben. Polizei sollte immer das letzte Mittel sein.

Sie beschäftigen sich in Ihrer Arbeit schwerpunktmäßig mit sozialen Bewegungen und Protest - insbesondere mit der Frage nach seiner Legitimation. Muss legitimer Protest auf Dialog aus sein?

Da muss man differenzieren. Aber vorab: Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit gilt – im Rahmen rechtlicher Grenzen – auch für nicht-konstruktiven, provokativen und nicht auf Dialog ausgerichteten Protest.

Dann muss man sich fragen: Sind die Bedingungen für einen Dialog überhaupt gegeben? Das ist sicherlich nicht der Fall, wenn schon ein massives Polizeiaufgebot auf dem Campus steht. Man muss auch fragen: Von wem wird eigentlich in welchen Situationen Dialogbereitschaft eingefordert? Und ist die "andere Seite" auch bereit zum Dialog? Da ist jetzt vor allem die Universitätsleitung gefragt. Die hat in einer neuen Stellungnahme richtigerweise angekündigt, verstärkt zu versuchen, wieder zurück zum Dialog zu finden. Das halte ich für einen sehr wichtigen Schritt.

Es ist aber auch eine Erwartung, die wir an die politischen Akteure und Entscheidungsträger in Ministerien, im Berliner Senat oder an den Regierenden Bürgermeister haben sollten. Es ist meines Erachtens politisch unverantwortlich, auf der Basis einer mangelnden Situationskenntnis davon auszugehen, dass es gar keine Dialogmöglichkeit gab, sondern dass es nur um Hass, Terrorverherrlichung und um Antisemitismus ging, der auf keinen Fall toleriert werden darf.

Meines Erachtens liegt eine sehr große Gefahr für das demokratische Miteinander darin, dass aufgrund pauschalisierender Vorverurteilungen grundlegende Rechte eingeschränkt werden, gerade mit Bezug auf so drängende Fragen wie den Krieg in Gaza und mögliche Kriegsverbrechen dort.

Eine Voraussetzung für legitimen Protest ist nach verbreiteter Auffassung auch seine Gewaltfreiheit. Unter anderem die Berliner Bildungssenatorin Ina Czyborra (SPD) sprach dem Protest an der FU die Gewaltfreiheit ab – es habe von Anfang an verbotene Parolen, Hetze und erhebliche Sachbeschädigung gegeben.

Auch hier wäre es sehr wichtig, zunächst die Fakten und dann auch die Begriffe sauberer in den Fokus zu kriegen. In der ersten Stellungnahme der FU ging es um das Hausrecht. Hausfriedensbruch ist von den von Frau Czyborra angeführten Punkten zu unterscheiden. Verbotene Parolen, Hetze und erhebliche Sachbeschädigung: Da sollte man bitte genau angeben, um was es geht, zu welchem Zeitpunkt und von wem das ausging, und warum das den Protestierenden als Kollektiv angelastet wird, was nicht dem rechtlichen Procedere entspricht.

Ein weiterer Punkt, bei dem man genau hinschauen sollte, sind die "verbotenen Parolen". Ich nehme an, da geht es um Parolen wie "from the river to the sea", die zumindest nach jetziger deutscher Rechtsprechung nicht als per se verboten anzusehen sind. Gerichte gehen davon aus, dass es auf den Kontext und durchaus auch auf die intendierte Bedeutung ankommt. Pauschal zu sagen, "diese Parole ist verboten" und ihre Bedeutung gewissermaßen "von oben" ministerial bestimmen zu wollen, halte ich für sehr problematisch in einem Rechtsstaat.

Gleichzeitig wollen die Universitäten natürlich ihre jüdischen Studierenden schützen – es kommt immer häufiger zu verbalen und körperlichen Angriffen. Wie kann eine Universität Protest ermöglichen und gleichzeitig dem Sicherheitsbedürfnis der jüdischen Menschen auf dem Campus Rechnung tragen?

Es gibt einen unverhandelbaren Anspruch an die Universität, dass sie einen sicheren und geschützten Raum für alle ihre Angehörigen, Studierenden, Mitarbeiterinnen und Lehrenden darstellt. Das gilt selbstverständlich auch für jüdische Studierende, vor allem in einer Zeit, in der es vermehrt zu antisemitischer Gewalt und zu antisemitischer Hetze kommt. Man darf aber nicht in die Falle tappen, die Sicherheit der einen gegen die Sicherheit der anderen auszuspielen.

Auf der einen Seite ist es vollkommen verständlich, dass manche jüdischen Studierenden bestimmte Slogans wie "from the river to the sea" oder "Intifada" als Bedrohung wahrnehmen. Aber es gibt auch andere jüdische Studierende, für die diese Slogans eine andere Bedeutung haben und keine Bedrohung darstellen, und von denen sich manche auch an den Protesten beteiligen. Der massive Polizeieinsatz hat zudem die Sicherheit aller beteiligten Studierenden sehr klar gefährdet.

Es gibt auch jüdische Lehrende, die sich für die Rechte der protestierenden Studierenden einsetzen. In den zum Teil einseitigen Darstellungen geht die Existenz und Relevanz dieser Stimmen zwischen den vermeintlich klaren Gegenpositionen verloren. Das erscheint mir als äußerst problematisch.

Schließlich gibt es auch viele arabisch- oder palästinensischstämmige Studierende und auch Lehrende, die sich sehr unsicher und allein fühlen auf dem Campus - die sich Verdächtigungen ausgesetzt sehen aufgrund ihrer oder der ihnen zugeschriebenen Identität oder ihres Nachnamens.

Dieser Komplexität muss man versuchen, intellektuell und institutionell Rechnung zu tragen. Und dabei ist die institutionelle Verantwortung der Universität besonders hervorzuheben, denn man darf die Studierenden auf gar keinen Fall mit dieser Herausforderung allein lassen.

Einige Mitarbeitende an den Universitäten befürchten eine Verengung des Sagbaren, eine Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit und die demokratische Verfasstheit der Wissenschaftsinstitutionen. Inwieweit teilen Sie diese Sorge?

Differenzierung und ein selbstreflexiver kritischer Diskurs, in dem es auf Basis von Sachkenntnis und Argumenten darum geht, auch heikle und schwierige Fragen zu verhandeln - das ist der Kern der Universität. Das darf man nicht zur Disposition stellen, sonst können wir den Laden gleich ganz dichtmachen. Unter den gegebenen Umständen - aufgrund der aufgeheizten Stimmung und aufgrund der Komplexität der Herausforderungen – ist das aber extrem schwierig.

Dazu kommt eine Politik, die zu einer zunehmenden Verknappung von Ressourcen im Wissenschaftssystem führt. Wenn man sich in Abhängigkeitsverhältnissen befindet, überlegt man sich dreimal, wozu man sich äußert, ohne die eigene Karriere in Gefahr zu bringen.

Deswegen ist es besonders enttäuschend und empörend, wenn sich die Bildungsministerin nicht nur dieser Sorgen nicht annimmt, sondern gleichzeitig politische Durchsagen macht darüber, was legitim und illegitim ist, wer auf dem Boden der Verfassung steht oder nicht, wer Wissenschaft betreibt und wer Aktivismus. Solche Aussagen klingen nach einer autoritären Gesinnung, in der ich tatsächlich eine Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit und die Rolle der Universität in einer demokratischen Gesellschaft sehe.

Insofern teile ich auf jeden Fall diese Sorge – das beginnt bei ganz konkreten Fällen, in denen man von Kolleginnen, die nicht auf Lebenszeit verbeamtet sind, hört, dass sie sich nicht mehr trauen, offen über bestimmte Themen zu sprechen, selbst wenn diese in ihrer Expertise liegen.

Nach den Attacken der "Bild"-Zeitung und anderer Medien werden sich viele sehr gut überlegen, ob sie sich noch einmal öffentlich positionieren. Das sind Einschränkungen, die man sehr ernst nehmen muss.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Jonas Wintermantel, rbb|24

30 Kommentare

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  1. 30.

    Warum entlarven? Entweder ist ein Kommentar Antisemitisch oder nicht. Oder es liegt an der falschen Wortwahl ,dass es anders aufgefasst werden kann. Aber entlarven grenzt schon fast an Selbstjustiz Wenn man ehrlich wäre, wird nicht jeder 100% hinter dem stehen was da gerade läuft. Unabhängig davon wer da wenn angegriffen hat oder ob Europa nicht zusammenarbeitet. Ist nan deswegen gleich rechts, Antisemit usw?Wenn danach geht dürften manche Menschen nach dem Meinungsbild gar nicht hier sein.Was aber wieder ein Generalverdacht wäre.Die Konflikte haben an einer Uni auch nichts zu suchen.

  2. 29.

    Das Recht zum Protest ist ja unbenommen, aber es erstreckt sich zunächst mal ausschließlich auf den öffentlichen Raum und nicht auf Räume, die dem Hausrecht unterliegen. Die Universität hat grundsätzlich ein neutraler Raum zu sein, um allen Studenten ein angstfreies und konzentriertes Lernen zu ermöglichen. Daher hat die Universität sehr wohl das Recht, Proteste auf dem eigenen Gelände zu unterbinden. Diese dürfen ganz selbstverständlich vor den Toren stattfinden, soweit dabei keine Straftaten begangen werden. Auch das ist ein wichtiger Teil unserer Demokratie und an diese Regeln haben sich alle zu halten.

  3. 27.

    Antisemitismus ist kein friedlicher Dialog. Hetze ist kein friedlicher Dialog, Zerstörung und persönliche Angriffe sind kein friedlicher Dialog, Juden zu vertreiben ist kein friedlicher Dialog, Wahrheit verdrehen, ist kein friedlicher Dialog.

    Das sind deutsche Studenten jüdischen Glaubens, die durch den neu aufkeimenden Antisemitismus massiv attackiert werden, um die Bildungsstätten zu verlassen.
    Das ist kein Dialog.

  4. 26.

    Seit wann werden, geschichtlich gesehen, eigentlich Juden weltweit vertrieben? Und jetzt die gravierende Frage, warum eigentlich? Es sind die Juden, die im frühen Mittelalter, in der Neuzeit, vertrieben wurden. Und immer gab es Vorwürfe und Unterstellungen, um die Massaker und Vertreibungen zu rechtfertigen. Warum eigentlich?
    Es gibt derart schlechte Systeme auf der Welt, schlechte Menschen, die Hamas, die Mullahs, die tatsächlich den Menschen nichts Gutes wollen. Warum gibt es keine palästinensichen Proteste gegen die Hamas? Gegen BDS?
    Es ist eine Antisemitische Hetzjagd, die bei mir nicht fruchtet und nicht schöngeredet werden sollte, schon gar nicht von Lehrenden. Lasst endlich die Geiseln frei.
    Juden haben Angst und werden nicht nur aus der Gesellschaft vertrieben, sie werden angegriffen und boykottiert.

  5. 25.

    Wenn ich die Kommentare hier und im Beitrag der angefeindeten Wissenschaftler so lese, dann wundert mich nicht mehr viel. Andere Meinungen werden diffamiert, das Recht auf Meinungsäußerung in Frage gestellt und am Ende Verbote gefordert. Der offene Brief fordert nichts weiter als friedlichen Dialog und das Recht auf freie Meinungsäußerung im Rahmen des Grundgesetzes und JEDER, der sich dem Grundgesetz verpflichtet fühlt, sollte ihn unterstützen. Aber was passiert: Verunglimpfung allerorten.

  6. 24.

    Und trotzdem verstößt eine Besetzung oder eine Demo gegen das Hausrecht, da können Sie noch so sehr versuchen zu relativieren!

  7. 23.

    Über 1000 FU-Lehrenden passiert genau das was der rbb-Artikel "Fast jeder zweite Wissenschaftler berichtet von Anfeindungen" heute anprangert. Welch pikanter Zusammenhang.

  8. 22.

    Einen gravierenden Punkt hat auch der Interviewte mit einem „Aber“-Satz quasi als zu vernachlässigen abgetan. Wie bitte sollen jüdische Studierende das alles empfinden? Als Jude wird man regelmäßig angegangen, wenn man sich outet.

  9. 21.

    Schade das Herr Celikates nicht öfter Medial eingeladen wird! Ein so heller Kopf braucht mehr Präsenz!

  10. 20.

    Wissenschaftler anzufeinden geht gar nicht. Es zeugt von Dummheit und Unvermögen. Wem eine wissenschaftliche Aussage nicht gefällt, der kann versuchen, sie wissenschaftlich zu widerlegen. Dazu muss er aber Wissenschaftler sein und Ahnung vom Fach haben.

    Das können die Wenigsten. Dann wird gerne "ad hominem" gehetzt. Also nicht über das Thema wird gesprochen, sondern der Wissenschaftler, also der Überbringer der Botschaft wird bekämpft. Bei Corona war das oft der Fall.

    Ein Wort noch zu Prof. Drosten: Ein schlauer Mann, was Viren angeht. Soziale Intelligenz ist aber eine andere Disziplin. Er ging sicher davon aus, dass jedem seine fundierten und richtigen Erkenntnisse einleuchten. Auch auf einem Campingplatz in Meck-Pomm. Eine Fehleinschätzung. Zum Glück wurden die Pöbler jetzt verurteilt.

  11. 19.

    Eine Kleiderordnung ist etwas anderes wie eine öffentliche Institution für eigene Demozwecke zu missbrauchen. Gerade öffentliche Einrichtungen müssen neutral sein.

  12. 18.

    Das Hausrecht ist differenziert zu betrachten.
    Jedem z.B. Geschäftsinhaber ist es per Hausrecht gestattet zu schauen wer soll in meinen Laden rein dürfen... Kennt man doch selbst von früher... Disco... "mit Turnschuhen kommst du hier nicht rein".
    Und da ist das Hausrecht bei allen öffentlichen Institutionen grundsätzlich eingeschränkt.... also Hausrecht ist nicht gleich Hausrecht.

  13. 17.

    Wie soll bei all den Narrativen noch eine sachliche Diskussion möglich sein? Das Recht zu protestieren muss in einer Demokratie gelten, sonst nähern wir uns den Autokraten und ihrem Nachrichtendiktat. Die Frage stellt sich doch: ist jeder Demonstrierende bereit andere Meinungen zu respektieren ohne gewalttätig oder oder radikal zu werden? Und respektiert dabei jeder die Unversehrtheit derer, die durch den Konflikt bedroht sind, ohne dass Sie diesen zu vertreten haben - insbesondere die Kinder !

  14. 16.

    Normale dauerhafte Angestelltenverträge würden schon reichen. Würden Sie mit Leidenschaft Zukunftsforschungsprojekte entwickeln/Studierende ausbilden, wenn Sie wissen, dass Sie nach 6 Jahren Wissenschaftszeitvertragsgesetz DEFINITIV keinen Folgevertrag mehr bekommen? Wer heute in Deutschland in die Wissenschaft geht, wissend, dass nur alle 30 Jahre eine Professur frei wird, und wissend, dass er/sie 6 Jahre nach der Diss - egal welche Leistung man bringt - rausgeworfen wird, muss bescheuert sein. Klar, in vielen Fällen kommt man in der Wirtschaft unter. Aber was ist mit dem Lehramt? Glauben Sie, dass die Lehramtsausbildung gut ist, wenn alle 6Jahre neues, unerfahrenes Lehrpersonal eingestellt wird? Die Schulbildung in D. geht seit Jahren den Bach runter. Das liegt auch in der fehlenden Qualität der Lehre wegen der Personalfluktuation. - Wer vor dem Chef buckeln muss, wird kaum Shitstorms durch Nahostkonfliktbeiträge rsikieren. Her mit normale dauerhaften Angestelltenstellen!

  15. 15.

    Ach das Versammlungsrecht berechtigt das Hausrecht zu missachten? Komische Rechtsauffassung! Vielleicht sollte der Professor mal ein paar Vorlesungen in Jura hören, aber nicht in Berlin sondern vielleicht im Rheinland?

  16. 14.

    Welcher Austausch denn? Die Palästina-Freunde wollen Boykott, keinen Dialog. Da beginnt das Problem doch schon. Wenn jüdische oder israelfreundliche Studenten von Vorlesungen abgehalten werden sollen, wie in der Vergangenheit bereits geschehen, dann hat das mit Austausch nichts zu tun. An Unis und Hochschulen gibt es Regeln, genau so wie an Arbeitsplätzen und in Schulen. Die sind einzuhalten und genau deshalb hat der Protest dort nichts zu suchen. Der kann ganz der demokratischen Grundordnung entsprechend gerne außerhalb der Universitäten erfolgen.

  17. 13.

    Zunächst einmal: Lehrende können keine Protestbriefe schreiben, weil sie ja gerade mit dem Lehren beschäftigt sind.
    Was dieses Personal seit Jahren klein reden, ist sehr oft blanker Israelhass, entstanden aus dem im linken Spektrum fest verankerten Narrativ, dass die Palästinenser ausschließlich Opfer sind und die Israelis entsprechend eine brutal agierende, allunterdrückende Besetzungsmacht. Was dabei natürlich vollständig ausgeblendet wird, ist die Tatsache, dass die Palästinensergebiete seit inzwischen einer kleinen Ewigkeit unter Selbstverwaltung stehen. Und obwohl dort Unsummen an Hilfsgeldern reinfließen, hungert die Bevölkerung, was nützlich ist, um den Hass auf Israel aufrecht zu erhalten. Für Terrortunnel und Raketen ist aber mehr als genug Geld da. Ziel der Hamas und der allermeisten Palästinenser ist kein Frieden sondern die Auslöschung Israels, wie die Freudenfeiern nach dem 07.10. beweisen.

  18. 12.

    Ich finde es sehr wohl richtig, dass diese Dialoge / Proteste auf den Geländen von Universitäten stattfinden. Es sind Bereiche des Lernens und des Lehrens. Wo, wenn nicht auf Uni-Geländen oder Schulen, soll der Austausch sonst stattfinden? Zumal es ja auch Professor*innen und andere Lehrkräfte gibt, die die Dialoge begleiten können.
    Man denke nur zurück an vergangene Proteste, sei es in China, den USA oder auch anderen Orten der Welt, die ihren Ursprung auf Universitätsgeländen hatten.

  19. 11.

    Glauben Sie tatsächlich, dass unbefristete Verbeamtung das Problem lösen könnte? Wissenschaft lebt von Diskurs, kritischer Auseinandersetzung mit Themen, Forschung und vor allem durch Veränderung und Flexibilität. Besonders letzteres dürfte durch Beamte zumindest weniger stattfinden.
    Wer sich in den akademischen Wissenschaftsbetrieb begibt, sollte wissen worauf er sich einlässt.

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